Lizenzprobleme

Austria fehlen 6 Millionen Euro

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Die Austria plagen nach dem "Fast-Rückzug" von Frank Stronach Zukunftsängste. Es fehlen rund sechs Millionen zum Vorjahresbudget.

Eines steht fest: Die Austria muss ab sofort kleinere Brötchen backen. Es fehlen ab der nächsten Saison die Stronach-Millionen. Der Milliardär, der nur noch den Nachwuchs der Violetten unterstützen wird, zieht sich endgültig vom Profibereich zurück.

Kündigung
Bisher zahlte Stronach der Austria pro Jahr rund zehn Millionen, ab der kommenden Saison sind es nur mehr zwei. Die Stars Sanel Kuljic und Jacek Bak stellt er den Veilchen bis auf Weiteres noch zur Verfügung. Hingegen kündigt er mit 30. Juni seinen Vertrag mit Generalmanager Thomas Parits und zahlt dann auch nicht mehr die Trainergehälter von Georg Zellhofer (rund 40.000 Euro im Monat) und Thomas Janeschitz (Amateure).

Krank
Kein Wunder, dass am Favoritner Verteilerkreis große Unruhe herrscht und Präsident Wolfgang Katzian krank wurde. Bis zum 15. März müssen die Violetten nämlich ihre Lizenzunterlagen einreichen. Manager Markus Kraetschmer: „Wir brauchen Ergebnisse für die Lizenzierung.“ Im Vorjahr wurde sie in erster Instanz abgewiesen. Jetzt müssen neue Sponsoren gefunden werden.

Namen
Anzubieten haben die Violetten sämtliche bisher von Magna genutzten Banden und den Vereinsnamen. Bisher hat man nur den Verbund (rund 2,5 Millionen Euro) und Siemens (rund 2 Millionen) als Großsponsoren. Verhandelt wird bereits mit Casino. Kraetschmer: „Die Chance ist groß, dass wir einen neuen Namensgeber kriegen.“ Bürgermeister und Kuratoriumsmitglied Michael Häupl wird sicher seine Beziehungen spielen lassen.

Ungewissheit
Wie ernst die Lage bei der Austria ist, zeigt die Tatsache, dass die Verhandlungen mit jenen zehn Spielern, deren Verträge im Sommer auslaufen, ruhen. Generalmanager Parits: „Ich habe dafür vom Präsidium noch kein Okay bekommen.“ Dazu kommt noch, dass Stronach für zwölf Spieler die Transferrechte besitzt, auf die er immer zurückgreifen kann.

Verhandlung
Am Donnerstag findet die nächste Runde in der Arbeitsgruppe zwischen Magna und Austria statt. Die Zusammenarbeit vor allem im Nachwuchs soll geklärt werden. Die Austria will jetzt doch mit ihrer Amateurmannschaft in der Red-Zac-Liga spielen.

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ÖSTERREICH: Wie lange könne Sie noch für die Austria arbeiten?
Thomas Parits: Mein Vertrag mit Stronach wird am 30. Juni gekündigt. Wie es weitergeht, muss die Austria entscheiden. Ich will jedenfalls weitermachen.

ÖSTERREICH: Machen Sie sich Sorgen um die Austria?
Parits: Ich bin davon überzeugt, dass die Austria auch im nächsten Jahr eine Mannschaft haben wird, die um den Titel mitspielen kann.

ÖSTERREICH: Aber zehn Spielerverträge laufen aus.
Parits: Bleiben noch 13 Spieler. Bei Standfest und Kuru werden wir sicher die Option ziehen.

ÖSTERREICH: Ab wann werden Sie wieder Vertragsgespräche führen können?
Parits: Ich hoffe, dass ich bald das Okay vom Präsidium bekomme. Wir werden noch mehr sparen müssen und stark leistungsbezogene Verträge anbieten. Wer das nicht akzeptiert, muss halt gehen.

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