Lockerer Sieg in Ried

Austria marschiert Richtung Titel

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Trainer Stöger erleichtert: "Gutes Gefühl, unser großes Ziel erreichen zu können."

14 Runden ungeschlagen, 15 Punkte voran - die Wiener Austria eilt mit großen Schritten ihrem 24. Fußball-Meistertitel entgegen. Ein Meilenstein auf dem Weg zum ersten Titel seit 2006 könnte das 3:1 am Mittwoch in Ried gewesen sein. Die Wiener beendeten damit die Heimserie der Oberösterreicher und bewiesen, auch gegen einen kampfkräftigen Gegner dagegenhalten zu können.

Rieder Heimserie gerissen
"Das ist nicht unsere Lieblingsbeschäftigung, aber ich bin sehr zufrieden, dass es geklappt hat", sagte Austria-Trainer Peter Stöger über die physische Präsenz seines Teams, das eigentlich als Ensemble starker Techniker bekannt ist. "In Ried ist es immer schwer. Da muss man bereit sein, zu 100 Prozent dagegenzuhalten." Sechs Heimspiele in Folge war der Ligafünfte zuletzt ungeschlagen geblieben.

Bullen noch nicht abgeschrieben
So schön die Tabelle aussieht, ob der beiden Nachtragsspiele gegen den WAC und die Admira hat Stöger Titelverteidiger Red Bull Salzburg auch bei 15 Punkten Rückstand noch lange nicht abgeschrieben. "Wenn Salzburg die Nachtragsspiele gewinnt, sind es neun Punkte, die wir noch voran liegen. Das ist aufzuholen", meinte Stöger. Zumal am 30./31. März und in der letzten Runde am 26. Mai noch zwei direkte Duelle anstehen.

Violette gehen "über Schmerzgrenze"
Der Auftritt im Innviertel gab Stöger aber Zuversicht mit auf den Weg. "Ich habe im Gefühl, dass wir bereit sind, auch über die Schmerzgrenze zu gehen", erklärte der Ex-Internationale. "Ich habe deshalb ein gutes Gefühl, dass wir unser großes Ziel erreichen können." Torhüter Heinz Lindner ergänzte: "Wir haben unseren Vorsprung ausgebaut, Salzburg muss die Nachtragsspiele erst einmal gewinnen."

Erfolgreiches Jun-Comeback
Die Austria muss im Titelrennen wegen Knieproblemen zwar mehr als zwei Wochen auf Rückkehrer Nacer Barazite verzichten, dafür bewies Tomas Jun gleich im ersten Frühjahrsauftritt nach zwei Spielen Sperre seinen Wert mit einem Tor und einem starken Auftritt. "Es sind wichtige drei Punkte, ein großer Schritt nach vorne auf dem Weg zur Meisterschaft", meinte der Tscheche. "Wir treten als Einheit auf, das zeichnet uns aus."

Rapid gibt weiter Punkte ab
Während die Austria 2013 in drei Spielen noch keinen Punkt abgegeben hat, kommt der Stadtrivale Rapid im Frühjahr weiterhin nicht richtig in die Gänge. Nach dem 1:1 zu Hause gegen Sturm Graz warten die Hütteldorfer noch immer auf den ersten Sieg im neuen Jahr. "Zwei Punkte aus den letzten drei Spielen sind zu wenig. Es wird Zeit, dass wir anfangen zu gewinnen", sagte Trainer Peter Schöttel.

Dabei schien alles angerichtet für einen vollen Erfolg - Rapid dominierte in der ersten Hälfte, ehe nach dem Seitenwechsel der Rückfall kam. "So kurz nach dem Spiel habe ich dafür auch keine Erklärung", gestand Schöttel, wies aber auch auf die Steigerung der Grazer hin. "Sie waren in der zweiten Hälfte präsenter und sind besser in die Zweikämpfe gekommen."

Die schwierigen Platzverhältnisse - der Rasen des Hanappi-Stadions ist wohl auch aufgrund einiger Testspiele arg ramponiert - ließ Schöttel nicht als Ausrede gelten. "Die waren für Sturm genauso schwierig wie für uns." Die winterlichen Verhältnisse hatten nicht nur für das Grün des Stadions, sondern auch für die Vereinskassa negative Folgen: Rund 50.000 Euro musste Rapid bezahlen, um das Spielfeld und die Zuschauerränge vom Schnee zu befreien.

Sturm mit Remis zufrieden
Sturm-Coach Peter Hyballa wollte sich nicht über den holprigen Rasen beklagen, sondern freute sich lieber über das Unentschieden. "Mit ein bisschen Glück hätten wir auch gewinnen können, aber das Remis ist gerecht." Der Deutsche war am Spieltag kurzfristig zur Improvisation gezwungen, weil Milan Dudic und Richard Sukuta-Pasu wegen eines grippalen Infekts ausfielen. "Aber die Mannschaft hat eine 'Na-Und-Mentalität' gezeigt und sich den Punkt erkämpft."

Für Hyballa bedeutete das Unentschieden in Wien auch einen persönlichen Erfolg, schließlich stand er zuletzt deutlich in der Kritik. Auf Spekulationen über angebliche schwere Differenzen zwischen Mannschaft und Betreuer reagierte Hyballa mit Sarkasmus: "Die Spieler haben heute gezeigt, dass sie gegen den Trainer spielen. Sie waren lauffaul und haben Rapid immer aufs Tor ziehen lassen." Drei Punkte fehlen dem Tabellenvierten weiter auf die Hütteldorfer.

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