Hooligans

Berlusconi gegen Stadionsperre für Napoli

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Weil "Napoli keine Schuld treffe", spricht sich der italienische Ministerpräsident gegen eine Sperre aus. Der Trainer will sogar zurücktretten.

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich gegen eine Stadionsperre für den SSC Napoli ausgesprochen. "Den Club trifft keine Schuld an den Geschehnissen vom vergangenen Sonntag", sagte Berlusconi nach einem Bericht der "La Gazzetta dello Sport". Der Club könne nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass einige hundert Randalierer unter den Neapel-Fans auf dem Weg zum Auswärtsspiel am ersten Spieltag bei der AS Roma einen Zug und 20 Linienbusse demoliert haben.

Trainer droht mit Rücktritt
Der SSC Napoli und zahlreiche Fußballfunktionäre sind ebenfalls gegen ein Spiel unter Ausschluss des Publikums in Neapel. "Wenn sie das Stadion schließen, gehe ich nach Hause", drohte Napoli-Trainer Edy Reja. Die lokalen Fanclubs kündigten unterdessen an, für den entstandenen Schaden an dem demolierten Zug aufkommen zu wollen. "Zum Wohle des SSC Napoli sind wir zu diesem Opfer bereit", erklärten die Fans der Presse. Die bisher genannte Schadenssumme von 500.000 Euro erscheine ihnen allerdings überzogen.

Mitreiseverbot soll bleiben
Während eine Stadionsperre gegen den SSC Napoli immer unwahrscheinlicher wird, hält die Regierung in Rom am Mitreiseverbot für Fans des Clubs zu Auswärtsspielen für die gesamte Saison fest. "Dies ist der richtige Weg", betonte Berlusconi. Im Kampf gegen Randale rund um die Fußballspiele solle sich Italien England zum Vorbild nehmen. "Wir könnten einige Maßnahmen übernehmen, die gegen die Hooligans ergriffen wurden. In den englischen Stadien ist das Problem definitiv gelöst", sagte der Besitzer des AC Milan.

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