Hinter dem 3:1-Erfolg steht Neo-Teamchef Karel Brückner. Er fand die richtige Taktik, Ivanschitz trug Verantwortung als Kapitän.
Teamchef Karel Brückner vertraute erneut auf sein bewährtes 4-5-1-System. Mit Erfolg. Solo-Spitze Marc Janko spielte groß auf. So stark hat man den Sturm-Riesen noch nie gesehen. Er rackerte unermüdlich, half auch in der Defensive mit. Und er schoss das wichtige 1:0.
Janko nicht zu bremsen
„Sie waren nicht darauf vorbereitet, dass
wir so körperbetont spielen. Das mögen die Franzosen gar nicht“, erklärte
Janko nach dem Spiel. Auch nach seinem Treffer wollte der Salzburger gar
nicht aufhören zu laufen. Oft war er von den französischen Verteidigern nur
mit Fouls zu stoppen. So auch vor dem Elfmeter zum 3:1. Gekonnt löste er
sich von Mexes, der den Österreicher im Strafraum niederriss.
Ivanschitz top
Kapitän Andreas Ivanschitz übernahm beim fälligen
Strafstoß die Verantwortung. Souverän schoss er den Ball ins linke Eck und
ließ alle seine Kritiker verstummen. Erst in dieser Woche wurde er als
Kapitän bestätigt. Und er wurde dieser Rolle nun absolut gerecht. Schon die
ersten beiden Treffer bereitete er mit seinen Freistoß-Flanken mustergültig
vor. Noch bei der EURO konnten die Österreicher durch Standards überhaupt
keine Gefahr erzeugen. Doch Samstagabend war alles anders. Extraklasse.
Ivanschitz war gegen Frankreich ein echter Kapitän. Auch als der
Vize-Weltmeister in Halbzeit zwei alles auf eine Karte setzte und den
Anschlusstreffer erzielte, war es unser Kapitän, der wieder Ruhe ins Spiel
brachte.
Hexer Manninger
Auch Tormann Alexander Manninger wuchs über sich
hinaus. Er, der erst einen Tag vor dem Spiel zur Nummer eins gemacht wurde,
erhielt den Vorzug gegenüber Jürgen Macho. Beim Stand von 1:2 zog Toulalan
aus 20 Metern ab. Manninger lenkte den Ball gerade noch an die Latte –
Glanzparade. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätten die Franzosen den
Ausgleich geschafft. So muss man sagen, Brückner hat alles richtig gemacht.
Das System mit einem Solo-Spitze Janko ist voll aufgegangen, Ivanschitz hat
sich als echter Kapitän erwiesen und Macho hätte nicht besser halten können
als Manninger.
