Trotz 0:1 gegen Bilbao glaubt man in Salzburg aber noch an Aufstiegschance.
Ein Punkt aus zwei Spielen, das ist die enttäuschende Bilanz von Red Bull Salzburg
aus den beiden Europa-League-Partien gegen Athletic Bilbao. "Es war kein Klassenunterschied zwischen Salzburg und Bilbao zu sehen. Daher ist es sehr schade, dass wir uns nicht mit sechs Punkten belohnt haben", ärgerte sich Mittelfeldspieler Simon Cziommer. Nach dem 2:2 im Baskenland und dem 0:1 am Donnerstag in Salzburg werden die "Bullen" zum Abschluss der Gruppe F wohl zwei Siege gegen Paris St. Germain (1. Dezember daheim) und Slovan Bratislava (14. Dezember auswärts) brauchen, um noch eine Chance aufs Erreichen der K.o.-Phase zu haben.
"Können Paris schlagen"
"Wir klammern uns auch an den kleinsten Strohhalm. Mit dieser Leistung können wir Paris schlagen. Wir werden alles versuchen, kratzen und beißen", versprach ÖFB-Teamspieler Franz Schiemer. "Wir schlagen Paris, und in Bratislava holen wir uns das Weihnachtsgeschenk ab", gab Stürmer Stefan Maierhofer die Marschroute vor. Im Gegensatz zu Cziommer erkannte Maierhofer sehr wohl einen Unterschied zwischen Bilbao und den Salzburgern, nämlich in der Chancenauswertung.
Chancenauswertung
"Bilbao hat aus den wenigen Chancen ein Tor gemacht. Wir haben zwar gut nach vorne gespielt, es hat aber das i-Tüpfelchen, der entscheidende Pass, gefehlt. Wir müssen konzentrierter, hungriger und lockerer sein", forderte Maierhofer. Und auch Schiemer bilanzierte nach der ersten Heimniederlage in einem Pflichtspiel seit dem 2:3 gegen Wacker Innsbruck am 23. April: "Unsere Chancenauswertung hat nicht gepasst, deshalb sind wir als Verlierer vom Platz gegangen."
Ärger über Schiedsrichter
Keine Freunde im Salzburger Lager hat sich der bulgarische Schiedsrichter Stanislaw Todorow gemacht. Unmittelbar vor dem entscheidenden Gegentor durch Ander Herrera (37.) hätten die Salzburger nach einer Attacke gegen Dusan Svento gerne einen Freistoß-Pfiff gehört. Cziommer ist überzeugt, dass die Referees dem heutigen Fußball nicht mehr gewachsen sind. "Wenn man die Schiedsrichterleistungen in ganz Europa sieht, muss man langsam überlegen, ob das menschliche Auge überhaupt in der Lage ist, diesem hoch qualifizierten Fußball zu folgen", meinte der Deutsche.
Lob für Leitgeb und Hinteregger
Sein Trainer Ricardo Moniz wollte sich keinesfalls auf die Schiri-Leistung ausreden. "Auch das muss man verkraften. Wir sind einfach nicht gut genug, denn wir haben zu wenig Chancen kreiert", meinte der Niederländer, der das Spiel dennoch als "ein Erfolgserlebnis" einstufte. Positiv hervorgehoben hat der 47-Jährige die Leistungen von Christoph Leitgeb ("Er war unser Antreiber") und Martin Hinteregger.
Kritik an Maierhofer
Weniger zufrieden war der Cheftrainer mit Maierhofers Darbietung: "Er verliert zu viele Bälle. Aber ich lasse ihn nicht fallen, ich schätze ihn als Sportler und Mensch. Wir arbeiten daran." Die Chancen auf den Aufstieg sieht Moniz weiter in Takt. "Es ist nicht unmöglich, sechs Punkte zu holen."