Bullen-Mittelfeldmotor dürfte im Sommer nach Spanien wechseln - derzeit hat Villarreal die besten Karten.
Österreichs Fußball-Meister Red Bull Salzburg geht trotz einiger Verletzungen mit breiter Brust in die nächste Woche beginnende Frühjahrs-Meisterschaft. Im Sommer werden die Salzburger aber wohl einige Leistungsträger ersetzen müssen. Der Argentinier Ezequiel Carboni etwa wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Der 28-jährige Mittelfeldspieler tendiert zu einem Wechsel zum aktuellen spanischen Tabellenvierten Villarreal.
Bullen-Angebot ausgeschlagen
"Wir haben lange verhandelt, ein
sehr gutes Angebot gemacht. Aber er wird ab Sommer wahrscheinlich in Spanien
spielen", bestätigte Salzburg-Sportdirektor Heinz Hochhauser. "Wir sind bis
an die Grenzen unserer Möglichkeiten gegangen, aber dort wird ganz einfach
mehr bezahlt." Carboni war im Sommer 2005 nach Salzburg gewechselt und hatte
sich schnell als Fixstarter etabliert.
Kovac will heim
Mit Kroatiens Teamkapitän Niko Kovac läuft der
Vertrag eines weiteren defensiven Mittelfeldspielers aus. Der 36-Jährige
tendiert zu einer Rückkehr in seine Heimat. Damit bleibt auf dieser Position
lediglich ÖFB-Teamspieler Rene Aufhauser, dessen Vertrag im November bis
2010 verlängert worden war. "Aber ich gehe davon aus, dass in der
Meisterschaft alle an einem Strang ziehen. Auch die Spieler, die uns im
Sommer verlassen werden", betonte Hochhauser.
Frist für Jezek
Dem Tschechen Patrik Jezek wurde eine
14-tägige Frist gesetzt, ein neues Vertragsangebot anzunehmen. Mit allen
weiteren Spielern wird erst nach Beginn der Frühjahrssaison ab Mitte März
gesprochen - nämlich Vargas, Steinhöfer, Knavs, Lokvenc und Janocko. "Wir
müssen erst sehen, wie sich das alles entwickelt", erklärte Hochhauser. "Das
ist für beide Seiten eine faire Geschichte, denn auch die Spieler können
sich nach Alternativen umsehen."
Konzentration auf Meisterschaft
Den Fokus auf die Meisterschaft
sollen die Vertragsverhandlungen ebenso wenig beeinträchtigen wie die
anhaltenden Spekulationen um die Zukunft von Trainer Giovanni Trapattoni,
der zuletzt mit dem irischen Nationalteam in Verbindung gebracht worden war.
Hochhauser aber verlangt volle Konzentration auf die 13 ausständigen
Ligarunden: "Jedes Spiel ist jetzt ein entscheidendes Spiel. Ich bin sehr
zuversichtlich, dass wir unser Minimalziel, den österreichischen
Meistertitel, erreichen."
Junge rücken nach
Das Gedränge an der Tabellenspitze ist
groß, dennoch sieht Hochhauser die Salzburger in einer guten Position. "Wir
haben zwar viele Verletzte, aber einen großen Kader. Das ist wichtig",
erklärte der Sportdirektor. Mit Louis Ngwat-Mahop, Clemens Walch, Ernst
Öbster und Norman Prenn hatten vier Amateur-Bullen bereits im Trainingslager
in Dubai auf sich aufmerksam gemacht. Vor allem der Kameruner Mahop hatte
zuletzt überzeugt, dürfte trotz der Konkurrenz im Sturm (Zickler, Janko,
Rakic, Lokvenc) seine Chancen bekommen.
Im Testspiel am Donnerstag gegen Brünn (3:1) traf der 20-Jährige zum 2:0 und bereitete den dritten Treffer durch Vonlanthen vor. Wegen seiner fünften Gelben Karte bei den Red Bull Juniors wäre Mahop allerdings bis zum Auftakt der Red Zac Erste Liga Mitte März gesperrt - auch für die höchste Spielklasse. Die Salzburger haben allerdings bereits Einspruch eingelegt und wollen die Sperre auf ein Bundesliga-Spiel verkürzen. Der zuständige Senat wird sich am Montag mit der Causa beschäftigen.