Champions League

Messi schießt Real Madrid ab

Teilen

Lionel Messi machte in einer sehr hitzigen Partie den Unterschied.

Der FC Barcelona hat am Mittwoch einen großen Schritt Richtung Finale der Fußball-Champions-League gemacht. Barca gewann das hitzige Halbfinal-Hinspiel auswärts gegen Real Madrid dank zwei Toren von Lionel Messi (76., 87.) verdient mit 2:0 (0:0). Taktik, Kampf und Emotionen waren im Madrider Bernabeu-Stadion Trumpf. Spielerische Höhepunkte waren vor allem aufgrund der destruktiven Spielweise der Hausherren lange Zeit Mangelware.

Real-Mittelfeldspieler Pepe (61.) und Barca-Ersatztormann Jose Pinto (45., nach Pausenpfiff) sahen Rote Karten, zudem wurde Real-Trainer Jose Mourinho wegen Schiedsrichter-Kritik auf die Tribüne verwiesen (63.). Am Dienstag hatte auch Manchester United gegen Schalke einen 2:0-Auswärtssieg gefeiert, damit kündigt sich eine Neuauflage des Endspiels 2009 an.

Dritte Spiel in nur zwölf Tagen
Real und Barcelona kreuzten zum dritten Mal in nur zwölf Tagen die Klingen. Am 16. April hatte Barcelona in der Liga in Madrid ein 1:1 erreicht und damit wohl den Titel in der Primera Division fixiert. Fünf Tage später hatte sich Real dann in Valencia im Cupfinale mit 1:0 nach Verlängerung durchgesetzt.

Dem Mittwoch-Duell, dem 212. seit dem Jahr 1902, war ein verbales Scharmützel zwischen den beiden Startrainern Mourinho (Real) und Pep Guardiola (Barcelona) vorangegangen, die Nerven scheinen in beiden Lagern blank zu liegen.

80 Prozent Ballbesitz
Real versuchte, mit intensiver und extrem defensiver Taktik den spielerisch klar besseren Gegner zu entzaubern. Trotz Heimvorteils igelten sich die Madrilenen mit Mann und Maus in der eigenen Spielhälfte ein und überließen Barcelona den Ball. Nach einer knappen halben Stunde hatte Barca, das auf Andres Iniesta (muskuläre Probleme) verzichten musste, nicht weniger als 80 Prozent Ballbesitz, aber kein wirkliches Rezept, um Real zu knacken.

Schüsse von David Villa (11.) und Xavi (25.) waren die ungewohnt magere Ausbeute der Barca-Offensivmaschinerie vor der Pause. Vonseiten Reals bedeutete ein Cristiano-Ronaldo-Flatterball aus großer Entfernung (45.) die größte Gefahr.

Massentumult
Rudelbildungen waren fast häufiger als gefährliche Offensivaktionen. Auf dem Weg in die Pause kochten die Emotionen dann endgültig über, nach einem Massentumult sah Barcelona-Ersatztormann wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte.

Nach dem Seitenwechsel zeigte Real zunächst seine offensivere Seite, Ronaldo scheiterte aber (50.). Danach ging es wieder hitzig zu. Pepe wurde nach rüder Attacke gegen Dani Alves vom Platz gestellt (61.). Sein Trainer Mourinho musste wegen Kritik an Referee Wolfgang Stark auf die Tribüne.

In Überzahl verwandelte Barcelona schließlich die Überlegenheit in ein Tor. Der eingewechselte Ibrahim Affelay setzte sich auf der rechten Seite gegen Marcelo durch, seinen Querpass verwertete Messi in der Mitte zum 1:0 (76.). Für den Argentinier war es bereits der 51. Pflichtspieltreffer in der laufenden Saison.

  Danach hatte Barca mehr Platz und konnte so agieren, wie sie es am besten können. Messi tanzte durch die Madrider Abwehr und stellte den Endstand her (87.).

Tore:
0:1 (76.) Messi
0:2 (87.) Messi

 Real: Casillas - Arbeloa, Sergio Ramos, Albiol, Marcelo - Xabi
Alonso, Pepe, Diarra - Ronaldo, Özil (46. Adebayor), Di Maria

 Barcelona: Valdes - Alves, Pique, Busquets, Puyol - Xavi,
Mascherano, Keita - Pedro (71. Afellay), Messi, Villa (91. Roberto)

 Rote Karte: Pepe (Real, 61., Foul), Jose Pinto
(Barcelona-Ersatztormann, 45., Wegen Tätlichkeit nach Pausenpfiff auf
dem Weg in die Kabine)

 Gelbe Karten: Arbeloa, Sergio Ramos (im Rückspiel gesperrt),
Adebayor bzw. Alves, Mascherano, Messi

 Anmerkung: Real-Trainer Jose Mourinho wurde in der 63. Minute wegen
Schiedsrichter-Kritik auf die Tribüne verwiesen

 Rückspiel am 3. Mai in Barcelona (20.45 Uhr)
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.