Jetzt soll Rummenigge zwischen den Streithähnen vermitteln.
Nach der harschen Kritik von Bayern-München-Präsident Uli Hoeneß an Trainer Louis van Gaal will nun Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die beiden Bayern-Alphatiere zur Versöhnung an einen Tisch bringen. "Es ist schwierig mit ihm zu reden, weil er anderer Leute Meinungen nicht akzeptiert", hatte Hoeneß am Sonntagabend im Pay-TV-Sender Sky über Van Gaal erklärt. "Ich habe mit ihm nicht mehr viel zu besprechen. Es ist ähnlich wie bei Felix Magath: Ein Fußball-Verein darf heutzutage keine One-Man-Show mehr sein."
Vermittler
Rummenigge, der eine "zeitnahe" Aussprache anpeilt, übernahm die Vermittlerrolle, "um über die derzeitigen Unstimmigkeiten zu sprechen und sie aus der Welt zu schaffen", wie es der Verein am Montag in einer Pressemitteilung formulierte. Eine öffentliche Reaktion auf die Hoeneß'schen Worte vom Vortag war am Montag von van Gaal nicht zu vernehmen. Hoeneß jedenfalls war sich sicher, dass van Gaal seine Kritik nicht annehmen wird. Aber: "Er wird sie aufnehmen, und er wird damit leben müssen", sagte Hoeneß, der auch einen kleinen Einblick in die Zusammenarbeit der beiden meinungsstarken Fachleute gegeben hatte. "Er gibt dir immer das Gefühl: Du bist ein guter Kerl, ich respektiere dich, aber ich setze meinen Kopf durch."
Überraschende Kritik
Für viele kam die Kritik zwei Tage nach dem 4:2-Erfolg gegen Freiburg bzw. in der Vorbereitung auf das Champions-League-Spiel bei CFR Cluj am Mittwoch überraschend. Für Hoeneß aber war sie nur konsequent. "Ich will ja noch deutscher Meister werden, da muss man Reizpunkte setzen", sagte er. Der einstige Manager machte sich mit Martin Demichelis, Mario Gomez, Anatoli Timoschtschuk und Toni Kroos für die Spieler aus der zweiten Reihe stark, die den Münchnern am Freitagabend gegen Freiburg den Sieg bescherten. "Jetzt zeigt sich plötzlich, dass die Spieler sehr brauchbar sind", sagte Hoeneß. "Da ist dem einen oder anderen bei uns Unrecht geschehen."