Gruppe H

"El Loco" soll Chile zum Erfolg führen

Argentinier Bielsa führte "La Roja" mit Offensive zur WM.

Ein "Verrückter" soll Chile zu WM-Ehren führen. Mit Marcelo Bielsa, in Südamerika bekannt als "El Loco", am Ruder hat sich der Andenstaat in kaum für möglich gehaltener Souveränität für die Endrunde in Südafrika qualifiziert. Unter dem 54-jährigen Argentinier überraschten die Chilenen mit Jugend und dem Mut zur Offensive - und die Konkurrenz mit dem schlussendlich zweiten Gruppenrang nur einen Zähler hinter Rekordweltmeister Brasilien.

Heldenstatus
Im 16,6 Mio. Einwohner zählenden Staat an der Pazifik-Küste genießt Bielsa, der sich seinen Ruf dank unkonventioneller Methoden erarbeitet hat, Heldenstatus. Der im August 2007 inaugurierte Teamchef verpasste dem nun achtfachen Endrunden-Starter ein neues, erfolgreiches Gesicht. In einem angriffslustigen 3-4-3-System überzeugte Chile in der Qualifikation spätestens nach einem 1:0-Heimerfolg gegen Bielsas Ex-Arbeitgeber und Heimat Argentinien im Oktober 2008. "Ich fühle mich wohler, wenn mein Team mehr angreift, als verteidigt", lautet einer von Bielsas Lehrsätzen.

Junge Akteure
Chile baut dabei mit Erfolg auf einige junge Akteure. Mit Stammkräften wie Arturo Vidal (Leverkusen) und "El Nino Maravilla" (Wunderkind) Alexis Sanchez (Udinese) bekamen es bei der U20-Weltmeisterschaft in Kanada 2007 auch Österreichs Jungkicker zu tun. Die Südamerikaner holten im kleinen Finale gegen das ÖFB-Team um Paul Gludovatz damals WM-Bronze. Weitere Eckpfeiler sind Stürmer Humberto Suazo (Saragossa) und Mittelfeldmann Matias Fernandez (Sporting Lissabon).

Weltklasse-Sturmduo
Der größte Erfolg von "La Roja" (Die Rote) liegt bereits lange zurück. 1962 beendeten die Chilenen ihre Heim-Weltmeisterschaft auf dem dritten Rang. Von sich reden machte die Chilenen dann Ende der 90er-Jahre mit dem damaligen Weltklasse-Sturmduo Ivan Zamorano und Marcelo Salas ("Za-Sa"). Doch auch bei der WM 1998 war für den damaligen Gruppengegner von Österreich - das Spiel endete 1:1 - im Achtelfinale gegen Brasilien Endstation. Die folgenden zwei Turniere verpassten die Chilenen.

Zumindest Achtelfinale
Nach souveräner Qualifikation erwarten sich die chilenischen Fans nun zumindest das Achtelfinale. Nicht nur seine riesige Ansammlung von Fußballvideos soll Bielsa helfen, dieses Ziel zu erreichen. Mit den Gegnern Spanien und Honduras bildet Chile die spanischsprachige Gruppe der WM. Vierter Kontrahent in Gruppe H ist die Schweiz.

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