Für Juventus Turin scheinen dieses Jahr die Schwierigkeiten kein Ende zu nehmen.
Nach dem tragischen Tod zweier Juve-Nachwuchsspieler am Freitagabend hat die Staatsanwaltschaft von Turin eine Untersuchung gegen fünf Manager des Klubs in die Wege geleitet, denen fahrlässige Tötung vorgeworfen wird.
Die Verdächtigen sind Juves Geschäftsführer, Jean-Claude Blanc, der seit dem Absprachenskandal im Juni die Führung des börsennotierten Klubs übernommen hat, der Trainer von Juves Nachwuchs, Maurizio Schincaglia, der Coach der Nachwuchs-Torhüter, Lorenzo Frison, der Verwalter des Klubgeländes, Renato Opezzi und Alessandro Sortone, Manager der beiden gestorbenen Spieler.
Ertrunken
Die Ermittler wollen die Umstände klären, die zum Tod
von Alessio Ferramosca und Riccardo Neri geführt haben. Die beiden
Jugendlichen sind ertrunken, als sie offenbar einige Bälle aus dem eisigen
Wasser eines vier Meter tiefen Teichs fischen wollten. Die Ermittler wollen
feststellen, ob es Sicherheitsmängel auf dem Gelände gab. Die Obduktion der
Leichen soll den Staatsanwälten weitere Informationen für die Untersuchung
liefern. Ersten Angaben zufolge sind die beiden wegen des kalten Wassers in
wenigen Minuten erfroren. Feuerwehrtaucher konnten nur noch die leblosen
Körper bergen.
Nachwuchs-Stars
Der aus der Toskana stammende Neri wäre am
Sonntag 17 Jahre alt geworden. Er galt als einer der viel versprechenden
Nachwuchs-Torhüter des norditalienischen Klubs. Vor zwei Jahren war er nach
Turin gekommen, um seinen Traum zu verwirklichen, zum Juve-Spieler zu
werden. Auch sein Kollege, Alessio Ferramosca, zählte zu den talentiertesten
Spielern des Klubs. Auf seinen Sarg soll das Trikot seines Lieblingsstars,
Alessandro Del Piero, gelegt werden.
Nach dem Tod der beiden Spieler wurde vor allen Wochenend-Begegnungen in Italien eine Schweigeminute abgehalten. Zudem liefen alle Spieler mit Trauerflor ein. Wegen des Unglücks hatte der Traditionsklub bereits das für Freitagabend angesetzte Meisterschaftsspiel gegen den AC Cesena kurzfristig abgesagt. Der Verein veröffentlichte aus aller Welt eingetroffene Beileidsbotschaften.