Premiere

Erstmals pfeift eine Österreicherin Erste Liga

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Tanja Schett gehört zu den besten Schiedsrichterinnen Europas. Am Wochenende sorgt sie für ein Novum, sie leitet Austria Amateure - Lustenau.

Die Kärntnerin Tanja Schett ist die erste Österreicherin, die ein Spiel in Österreichs Fußball-Bundesliga pfeift. Die 33-jährige FIFA-Schiedsrichterin wird am Freitag im Spiel Austria Amateure - FC Lustenau (18.00 Uhr) ihr Debüt in der Red Zac Liga geben. Die bisher einzige Frau, die in Österreichs Profifußball gepfiffen hatte, war die Schweizerin Nicole Petignat gewesen.

Petignat hatte im Rahmen des österreichisch-schweizerischen Schiedsrichteraustauschs einige Spiele in Österreichs höchster Spielklasse gepfiffen. "Mein Ziel war in jedem Fall die Red Zac", meinte Schett vor ihrem Debüt in Österreichs zweiter Liga. "Ob ich noch weiter hinaufkomme, weiß ich nicht. Ich muss mich einfach in jedem Spiel behaupten."

Höchste Internationale Schiedsrichter-Kategorie
Schett scheint bei den Frauen ebenso wie Konrad Plautz bei den Männern in der höchsten internationalen Schiedsrichter-Kategorie auf, der "Elite". Am vergangenen Sonntag pfiff sie in Frankreich das Halbfinal-Hinspiel des UEFA-Cup der Frauen zwischen Olympique Lyon und Umea IK (1:1). "Es ist als Frau leichter, bei den Männern zu pfeifen", meinte Schett. "Frauen sind Frauen gegenüber zickiger. Männer behandeln eine Schiedsrichterin respektvoller."

Das Spiel bei den Frauen sei dafür weniger brutal. "Männer spielen mit sehr viel mehr Körpereinsatz. Das gibt es im Frauenfußball nicht in dieser Intensität. Der ist auch gut und schnell, aber die Härte und Brutalität des Männerfußballs hat er nicht." Schett sieht sich zwar in gewisser Weise als Vorreiterin für mehr Schiedsrichterinnen im Männerfußball, aber: "Ich glaube nicht, dass eine Frau jemals ein Champions-League-Finale leiten wird. So realistisch muss man sein."

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