Bundesliga

Bullen blamieren sich gegen Aufsteiger

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Altach gewinnt 1:0; Ried und Sturm holen wichtige Dreier.

Die Solofahrt von Red Bull Salzburg zum österreichischen Fußball-Meistertitel ist vorerst gestoppt. Die Salzburger mussten sich Aufsteiger Altach am Samstag im Schlager der 24. Runde zu Hause nicht unverdient mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Das Goldtor erzielte Ismael Tajouri (50.). Salzburg-Kapitän Jonatan Soriano schoss in der Schlussphase einen Elfmeter über das Tor (83.).

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Altach schloss nach Punkten zum Tabellenzweiten Rapid auf, der erst am Sonntag im Wiener Derby auf die Austria trifft. Neun Zähler fehlen dem Verfolgerduo auf Spitzenreiter Salzburg, der im fünften Ligaspiel im Frühjahr die erste Niederlage kassierte. Zwölf Runden sind noch zu spielen.

Salzburg-Coach Adi Hütter musste auf den gesperrten Marcel Sabitzer verzichten. Am Flügel erhielt Massimo Bruno den Vorzug gegenüber Valentino Lazaro. Bei den Altachern fehlten gleich drei Spieler gesperrt. Im Vergleich zum 0:1 am Mittwoch bei Rapid gab es in der Startformation sechs Änderungen. Trainer Damir Canadi setzte auf ein 5-4-1-System mit Kapitän Philipp Netzer im Zentrum einer defensiven Fünferkette.

Die Altacher wurden für eine taktisch disziplinierte Leistung belohnt, nachdem sie eine erste Salzburger Drangphase überstanden hatten. Bruno war bereits nach 90 Sekunden erstmals gefährlich vor dem Tor von Andreas Lukse aufgetaucht.

Die Bullen waren vor einer Saison-Negativkulisse von 6.898 Zuschauern nur in der Anfangsphase drückend, ansonsten fehlten ihnen gegen das Vorarlberger Bollwerk auch die Ideen. Marco Djuricin scheiterte nach Querpass von Andreas Ulmer aus kurzer Distanz an Lukse (20.). Auch nach einem Solo von Salzburg-Kapitän Soriano war der Altach-Keeper zur Stelle (39.). Ein Schuss von Naby Keita ging neben das Tor (42.).

Auf der Gegenseite wurde Altach vorerst nur durch einen Kopfball von Felix Roth nach einem Corner gefährlich (32.). Nach Seitenwechsel schlug Tajouri aber im Konter zu. Der 20-Jährige erzielte nach Vorarbeit von Emanuel Schreiner sein viertes Saisontor. Keine zehn Minuten später ließ er aus ähnlicher Position sogar die Großchance auf das 2:0 aus (60.). Auch Ivan Kovacec brachte den Ball nicht im Salzburg-Tor unter (64.).

Salzburg versuchte es mit der Brechstange durch die Mitte. Ulmer verfehlte mit seiner Flanke den einschussbereiten Soriano (73.). Dieser scheiterte zehn Minuten später vom Elfmeterpunkt. Roth hatte Salzburg-Verteidiger Martin Hinteregger bei einem Kopfballduell im Strafraum gestoßen. Soriano schoss aber wie schon im August 2012 bei einer 0:2-Heimniederlage gegen Rapid vom Punkt über das Tor.

Die Salzburger kassierten bereits die zweite Saisonniederlage gegen Altach. Von ihren vergangenen vier Ligaheimspielen haben sie nur eines gewonnen. Dazu blieben die Bullen in der Liga zu Hause wieder einmal ohne Treffer. Das war in den vergangenen beiden Kalenderjahren in 36 Heimspielen nur einmal der Fall gewesen. Altach beendete eine Serie von vier Auswärtsniederlagen mit einer Sensation. Die Vorarlberger haben in dieser Saison bereits elfmal zu Null gespielt.

Bullen blamieren sich gegen Aufsteiger
© oe24

 

Ried - Grödig: 2:1 (1:1)
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 3.400, SR Weinberger.

Tore :(13.) Cabrera (Eigentor), (77.) Trauner;  (45.) Emmanuel      

Ried hat am Samstag in der 24. Runde der Fußball-Bundesliga einen 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen Grödig gefeiert. Die Oberösterreicher setzten sich dank eines Kopfball-Eigentores von Ione Cabrera (13.) und eines Treffers von Gernot Trauner (77.) durch, den Grödigern war durch Emmanuel Sunday der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen (45.).

Grödig musste in der Schlussphase in Unterzahl auskommen, denn Thomas Goiginger sah die Rote Karte (68.). Für die Rieder war es nach zwei Unentschieden der erste Heimsieg des Jahres, die Grödiger verloren hingegen auch ihre dritte Partie im Jahr 2015. Der Vorsprung auf Schlusslicht Admira beträgt nur noch drei Punkte, allerdings haben die Salzburger noch zwei Nachtragsspiele in der Hinterhand.

Ein Eigentor brachte den Riedern die frühe Führung. Nach Freistoß-Flanke von Oliver Kragl verlängerte Grödigs Abwehrchef Cabrera den Ball im Stile eine Goalgetters mit dem Kopf ins eigene Tor (12.). Ried blieb optisch überlegen, agierte jedoch mit zu wenig Nachdruck.

Nach rund einer halben Stunde fand dann auch Grödig in die Partie. Bei einem Schuss von Goiginger zeigte sich der bis dahin wenig geforderte Ried-Tormann Thomas Gebauer hellwach (33.). Kurz vor der Pause schlug der für den angeschlagenen Tomi Correa eingewechselte Emmanuel zu.

Nach überlegtem Assist von Stefan Nutz knallte der 23-Jährige den Ball volley zum 1:1 ins Tor (45.), für den Nigerianer war es der Premierentreffer im österreichischen Oberhaus.

Eine Chance für Denis Thomalla (48.), ein Kragl-Freistoß (52.) bzw. ein Fernschuss von Florian Hart (55.) waren die ersten Höhepunkte der zweiten Spielhälfte. Danach brachte Goiginger mit einem Tackling im Mittelfeld von hinten Stefan Lainer zu Fall. Schiri Julian Weinberger, der erstmals in der höchsten Spielklasse pfiff, zeigte Rot (68.).

In Überzahl setzte Ried dann zur Schlussoffensive an und wurde auch mit dem 2:1 belohnt. Der überragende Grödig-Goalie Cican Stankovic bekam zwar noch die linke Hand an einen wuchtigen Weitschuss von Trauner, der Ball landete aber dennoch im Tor (77.). Bei der letzten Chance des Spiels parierte Gebauer einen Freistoß des Grödigers Philipp Huspek (94.).

Wiener Neustadt - Admira  0:0

Admira Wacker Mödling ist in der Fußball-Bundesliga auch nach der 24. Runde im Besitz der "Roten Laterne". Die Südstädter mussten sich am Samstag in einem kampfbetonten Niederösterreich-Duell des Letzten mit dem Vorletzten Wiener Neustadt auswärts mit einem torlosen Remis begnügen und liegen weiter zwei Punkte hinter dem direkten Rivalen.

Die Wiener Neustädter waren vor der Pause gefährlicher, hatten insgesamt auch bei zwei Aluminiumtreffern (43., 94.) Pech. Nach dem Seitenwechsel hätten sich aber die Admiraner aufgrund ihrer verstärkten Offensivbemühungen mehr als einen Punkt verdient. Im Gegensatz zum torreichen 5:4 im ersten Aufeinandertreffen in Wiener Neustadt zu Beginn der Saison blieb es diesmal in einer rasanten Partie bei einer Nullnummer.

Die Gastgeber setzten damit ihren starken Lauf im Frühjahr fort, sind schon vier Partien ungeschlagen. Zudem haben sie in dieser Saison auch gegen die Admira noch keine Niederlage kassiert, in drei Spielen dabei fünf Zähler geholt. Positiv ist für beide Teams, dass auch der Achte Grödig neuerlich verlor. Die Salzburger haben nur noch drei Zähler Luft auf das Tabellenende, aber noch zwei Nachtragsspiele in der Hinterhand.

Im Stadion in der Giltschwertgasse reagierte vor der Pause vor allem der Kampf. Die Hausherren waren etwas dynamischer und auch gefährlicher. Höhepunkte waren Mangelware, die Admira, mit vier Änderungen gegenüber dem 1:4 gegen Salzburg angetreten, hatte nur einen, den aber dafür schon nach vier Minuten. Lukas Grozurek tankte sich in den Strafraum, sein Schuss wurde aber von Goalie Thomas Vollnhofer gerade noch über die Latte gelenkt.

Die Hausherren schalteten immer wieder gut um und waren im Konter brandgefährlich. Ein Abschluss des im Gegensatz zum 3:1 gegen Grödig für Osman Ali in die Mannschaft gerutschten Lukas Denner ging nur um Zentimeter am langen Eck vorbei (11.). Der im Frühjahr bisher so treffsichere Philip Hellquist rutschte an einem Prettenthaler-Stanglpass vorbei (18.). Bei der besten Chance fabrizierte Christoph Schößwendter nach einer Hofbauer-Hereingabe beinahe ein Eigentor, für den Admira-Innenverteidiger rettete aber die Stange (43.).

Nach Seitenwechsel änderte sich das Spielgeschehen deutlich. Die Kolvidsson-Truppe konnte sich kaum mehr entfalten, die Admiraner dominierten das Geschehen. Wie so oft in der laufenden Saison fehlte dem Schlusslicht allerdings die nötige Effizienz. Benjamin Sulimani tauchte alleine vor Vollnhofer auf, der Wiener-Neustadt-Schlussmann machte dessen Schuss aber mit einer Glanzparade zunichte (53.).

Sechs Minuten später ging ein Grozurek-Schuss doch deutlich daneben. Den Torschrei auf den Lippen hatte das Admira-Trainerduo Walter Knaller/Oliver Lederer dann in der 69. Minute. Nach einer Kerschbaumer-Hereingabe schoss Mark Prettenthaler beim Klärungsversuch Admiras Eldis Bajrami kurz vor der Torlinie an, der Ball kullerte aber nicht ins Tor.

Den Matchball in der Nachspielzeit fanden überraschend die Gastgeber vor. Ein Hofbauer-Weitschuss wurde von Manuel Kuttin gerade noch an die Latte abgewehrt (94.). Die Wiener Neustädter gaben damit nach fünf Heimsiegen gegen die Admira in Folge wieder einmal vor eigener Kulisse im direkten Duell Punkte ab.


 

Sturm Graz - Wolfsberger AC Endstand 2:0 (0:0)
Graz, UPC-Arena, 8.957, SR Lechner.
Tore: 1:0 (64.) Kienast, 2:0 (80.) Schick

Sturm Graz hat am Samstag zum Auftakt der 24. Runde der Fußball-Bundesliga einen verdienten 2:0-(0:0)-Heimerfolg gegen den Wolfsberger AC gefeiert. Die Steirer siegten dank Treffern von Roman Kienast (64.) und Thorsten Schick (80.) und lösten damit die Kärntner als Tabellenvierter ab. Beide Teams beendeten die Partie in Unterzahl.

WAC-Verteidiger Michael Sollbauer (8.) und Sturm-Mittelfeldmann Marko Stankovic (70.) sahen in einem mäßigen Match vor knapp 9.000 Zuschauern Rot. Sturm ist damit bereits vier Heimspiele in Serie unbesiegt, der WAC hat hingegen schon sechs Auswärtspartien nicht mehr gewonnen.

Sturm-Trainer Franco Foda nahm im Vergleich zum 2:1-Heimerfolg gegen die Austria gleich fünf Änderungen in seiner Startformation vor. So rückte u.a. Doppeltorschütze Simon Piesinger in die Mannschaft, in der Offensive bekam der flinke Bright Edomwonyi den Vorzug gegenüber Kienast, der zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen musste.

Bei den Gästen musste WAC-Coach Dietmar Kühbauer mit Joachim Standfest (gesperrt), Boris Hüttenbrenner, Manuel Weber und Tadej Trdina gleich vier Stammspieler ersetzen. Die Kärntner hatten in der Anfangsphase auch Probleme, WAC-Goalie Alexander Kofler musste gegen Thorsten Schick (1.) und Andreas Gruber (12.) glänzen.

Zudem sah WAC-Kapitän Sollbauer Rot, weil er den durchbrechenden Edomwonyi mit der Hand an die Schulter griff und somit stoppte (9.). Abwehrkollege Michael Berger war zwar ebenfalls mit von der Partie, Schiedsrichter Harald Lechner entschied dennoch auf Torraub. Kühbauer schickte danach mit Daniel Drescher einen zusätzlichen Defensivmann auf den Rasen.

Sturm hatte zwar knapp 75 Prozent Ballbesitz, zeigte jedoch zu wenig Durchschlagskraft und fand trotz Überzahl bis zur Pause keine nennenswerte Chance mehr vor.

Für die zweite Spielhälfte warf Foda dann mit Kienast einen weiteren Stürmer und somit auch den Matchwinner in die Schlacht. Denn Kienast war in der 64. Minute nach Hereingabe des starken Piesinger von der rechten Seite zur Stelle und vollendete aus fünf Metern zum vorentscheidenden 1:0 (64.).

Sturm machte es selbst noch einmal kurz spannend, denn Stankovic mähte beim Kampf um den Ball Roland Putsche brutal nieder und wurde ausgeschlossen (70.). Schick beendete jedoch mit dem 2:0 in der 80. Minute das Zittern, nach Flanke von Gruber traf der 24-Jährige mit dem Außenrist flach ins rechte Eck.

Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Spendlhofer, Madl, Klem - Piesinger, Hadzic (46. Kienast) - Schick, M. Stankovic, Gruber (81. Offenbacher) - Edomwonyi (60. Avdijaj)
WAC: Kofler - Berger, Sollbauer, Rnic, Palla - Putsche (76. Silvio) - Seebacher, Schwendinger, Jacobo (14. Drescher), Wernitznig - Kerhe (79. P. Zulj)

   Rote Karten: Stankovic (70., Foul) bzw. Sollbauer (8., Torraub)

   Gelbe Karten: keine bzw. Palla, Silvio

   Die besten Spieler: Madl, Spendlhofer, Klem bzw. Putsche, Kerhe, Drescher

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