Rapid verpasst es einen Punkt aus Salzburg mitzunehmen. Bullen-Joker Zlatko Junuzovic trifft in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg.
Für Rapid hat es in der Red Bull Arena wieder nichts zu holen gegeben. Die Hütteldorfer hielten gegen Salzburg am Sonntagabend zwar bis zur Nachspielzeit ein 1:1, kassierten in der 94. Minute durch einen Treffer von Routinier Zlatko Junuzovic aber doch noch die achte Auswärtsniederlage gegen die "Bullen" in Folge. Die Truppe von Coach Matthias Jaissle liegt in der Tabelle nach der 3. Runde der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga weiter zwölf Punkte vor Verfolger Sturm Graz.
Rapid ist weiter Vierter, der Rückstand auf den zweiten Platz, der zum Start in der Champions-League-Qualifikation berechtigt, wuchs allerdings bereits auf fünf Zähler an. Für die Hütteldorfer war es die erste Auswärtsniederlage unter Trainer Ferdinand Feldhofer und die erste Niederlage nach fünf Partien. Wie schon in den bisherigen Saisonduellen mit den Salzburgern (0:2,1:2) war für die Wiener bitter, dass die Entscheidung erst spät fiel. Salzburg ist nun neun Spiele unbesiegt. Den Führungstreffer von Luka Sucic (17.) vor 15.217 Zuschauern hatte Ferdy Druijf (52.) aus dem Nichts heraus ausgeglichen.
Chancenlawine von Salzburg in der Anfangsphase
Bei Salzburg fehlte der angeschlagene Brenden Aaronson, Karim Adeyemi saß zu Beginn nur auf der Bank. Rapid setzte im Vergleich zum Wiener Derby auf drei defensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler, Srdjan Grahovac rückte anstelle des zuletzt kranken Yusuf Demir, der nicht im Kader stand, in die Startformation. Die zweite Änderung betraf die Rechtsverteidigung, wo Thorsten Schick den angeschlagenen Filip Stojkovic ersetzte. Die Wiener gingen vor der Pause zwar aggressiv zu Werke, sahen sich aber einer Chancenlawine der Heimischen gegenüber.
Sucic (6.) und Junior Adamu (13.) deuteten früh ihre Gefährlichkeit an. Vier Minuten später wurde nach einer bei Goalie Philipp Köhn gestarteten Aktion nach mehreren Stationen Sucic nicht bedrängt und sein Linksschuss aus rund 20 Metern landete genau im langen Eck. Danach konnte sich Niklas Hedl bei Abschlüssen von Noah Okafor (22.) und Adamu (34.) auszeichnen. Okafor mit dem Außenrist (33.) und Nicolas Capaldo (45.+2) ließen weitere Topchancen ungenutzt.
Packende zweite Halbzeit
Nach Wiederbeginn setzte sich das Bild vorerst fort, diesmal verpasste es Nicolas Seiwald (48.), einen zweiten Treffer nachzulegen. Das rächte sich schnell. Rapid kam völlig aus dem Nichts heraus zurück ins Spiel. Eine Moormann-Flanke konnte Oumar Solet nur unzureichend klären, dann wurden Bernhard Zimmermann und der zur Pause eingetauschte Christoph Knasmüllner nicht gut genug attackiert und Druijf vollendete im Strafraum souverän. Plötzlich war die Partie offener, auch wenn Salzburg den Ton angab. Capaldo zielte vorbei (56.), auf der anderen Seite wurde ein Druijf-Schuss nach schönem Konter in den Corner gelenkt (63.).
Junuzovic staubt zum Siegestreffer ab
Der in der Offensive immer wieder brandgefährliche Capaldo konnte auch zwei Chancen innerhalb einer Minute (74.) nicht verwerten. Rapid setzte im Finish auf eine Fünferkette, die bis zur Nachspielzeit auch ihren Dienst gut machte. Ein Schnitzer im Finish brachte die Gäste allerdings um die Früchte der Arbeit. Zwei Rapidler brachten im Duell mit Rasmus Kristensen den Ball nicht weg und der kurz zuvor eingewechselte Junuzovic rutschte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Ausgerechnet jener Akteur, der kommende Saison nicht mehr gefragt ist, wurde somit zum Helden.
Beinahe hätte in der letzten Aktion Knasmüllner noch ausgeglichen, schoss aber drüber (97.). Somit gewann Salzburg zum zehnten Mal in den jüngsten elf direkten Duellen. Damit baute Jaissle seinen Liga-Startrekord mit dem 20. Sieg im 25. Spiel weiter aus. Die 20 Erfolge in 25 Partien sind auch ein allgemeiner Liga-Bestwert in der Drei-Punkte-Ära. Für Rapid geht es zu Hause gegen den WAC weiter, für Salzburg in Klagenfurt.