Red Bull Salzburg ist dem neuerlichen Gewinn des Fußball-Meistertitels am Sonntag wieder einen Schritt näher gekommen.
Der Titelverteidiger gewann im eigenen Stadion gegen den LASK mit 3:1 (2:0) und liegt damit sechs Runden vor Schluss sieben Punkte vor dem ersten Verfolger Rapid. Den viertplatzierten Linzern fehlen bereits 14 Zähler auf die "Bullen".
Treffer von Dominik Szoboszlai (8.), Patson Daka (11.) und Albert Vallci (80.) bescherten den Salzburgern den fünften Sieg im fünften Pflichtspiel nach der Corona-Pause. Im Gegensatz dazu steht die Bilanz des LASK nach den ersten vier Partien der Meistergruppe bei drei Niederlagen und einem Unentschieden. Für die Truppe von Coach Valerien Ismael war trotz starker Leistung in der zweiten Hälfte ein Tor von Marko Raguz (56.) zu wenig.
Das Unheil nahm für die Oberösterreicher schon früh seinen Lauf. Nach nicht einmal acht Minuten wurde ein Wechselpass von Enock Mwepu von James Holland entscheidend in den Lauf von Szoboszlai abgefälscht. Der Ungar spitzelte den Ball an LASK-Goalie Alexander Schlager vorbei und schob zum 1:0 ein.
Bullen mit schnellen Doppel-Schlag nach 10 Minuten
Drei Minuten später legten die Gastgeber nach. Szoboslai brachte den Ball zur Mitte und Petar Filipovic legte unfreiwillig für Daka ab, der aus kurzer Distanz traf. Damit erzielten die Salzburger in ihren jüngsten vier Partien insgesamt acht Tore in der Anfangsviertelstunde.
Danach schalteten die Mozartstädter einen Gang zurück. Der LASK erholte sich vom frühen Schock, spielte gefällig mit und kam zu zwei Chancen: Samuel Tetteh verzog aus guter Position (14.), Salzburg-Keeper Cican Stankovic parierte einen Raguz-Kopfball (16.). Trotzdem hatte Salzburg das Geschehen im Griff und setzte mit schnellen Gegenstößen immer wieder Nadelstiche, auch wenn die Topchancen ausblieben.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Der LASK wurde stärker und drängte Salzburg immer weiter in die Defensive, das Anschlusstor war die logische Folge. Raguz nahm sich eine sehenswerte Holland-Vorlage optimal mit, setzte sich gegen Vallci durch und überwand Stankovic (56.).
LASK-Hoffnung nach 2:1-Anschlusstreffer
Die Gäste blieben am Drücker, der Ausgleich lag in der Luft - so etwa in der 64. Minute, als Zlatko Junuzovic einen Schuss von Reinhold Ranftl an die eigene Querlatte lenkte. Sekunden zuvor hatte Husein Balic nur knapp das kurze Eck verfehlt. Bei einem strammen Weitschuss von Peter Michorl war Stankovic zur Stelle (72.).
Das letzte Tor des Abends gelang aber den Salzburgern. Nach einem Corner von Szoboszlai köpfelte Balic auf Vallci, von dessen Kopf der Ball den Weg ins Tor fand (80.). Der Widerstand des LASK war gebrochen, die "Bullen" kamen im Finish einem weiteren Treffer näher als die Oberösterreicher ihrem zweiten Tor.
Damit gelang den Salzburgern die Revanche für die 2:3-Heimniederlage gegen den LASK am 14. Februar, die gleichbedeutend mit der ersten Liga-Pleite in Wals-Siezenheim nach 53 Runden war. Die Linzer wiederum gingen erstmals in dieser Saison in einem Auswärtsmatch als Verlierer vom Platz.
Stimmen zum Spiel:
Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "In der zweiten Hälfte war der LASK sehr gut, da haben wir ein bisschen Glück gebraucht. Doch ich bin sehr stolz auf meine Jungs, auf ihre Mentalität, aber wir haben noch mehr zu tun. Der Meistertitel ist noch nicht fix. Wenn man ein Spiel verliert, sind es vielleicht nur noch vier Punkte Vorsprung auf Rapid, dann sind sie nicht so weit weg."
Valerien Ismael (LASK-Trainer): "Wir haben die Anfangsphase verpennt. Von der 25. Minute bis zum 1:3 waren wir voll im Plan, was wir umsetzen wollten, das stimmt mich positiv. Ich bin stolz auf meine Jungs, sie hauen alles rein. Ich habe unsere vier Spiele gesehen und ich habe keine Mannschaft gesehen, die besser war als wir. Wir hatten sechs Alutreffer in vier Spielen, aber wir lassen uns nicht unterkriegen, am Mittwoch geht es weiter. Wir waren nahe am 2:2 dran. Unsere Leistungen stimmen, darauf können wir aufbauen, auch wenn die Ergebnisse nicht gut sind."
Zlatko Junuzovic (Salzburg-Spieler): "In den letzten Spielen hatten wir immer einen guten Start. Wenn man dann schnell in Führung ist, gibt das das nötige Selbstvertrauen. In der zweiten Hälfte sind wir kurz ins Schwimmen gekommen, da waren die ersten 20 Minuten nicht gut. Wir wollen Meister werden, und mit den ersten Spielen haben wir einen Schritt getan. Wir ziehen es jetzt durch."
Dominik Szoboszlai (Salzburg-Spieler): "Das war der größte Schritt Richtung Titel, den wir machen konnten. Wir sind richtig gut gestartet, das ist unser Ziel für jedes Spiel. Ich spiele bis Saisonende bei Salzburg, dann werden wir sehen."
Marko Raguz (LASK-Torschütze): "Wir haben unsere Tugenden gut auf den Platz gebracht, sind losmarschiert wie die Feuerwehr, aber wir dürfen nicht so einfache Tore bekommen. Derzeit fehlt auch das Quäntchen Glück, doch wir bleiben trotzdem dran und versuchen, am Mittwoch die ersten Punkte einzufahren. Es ist schwierig, wenn man nach vier Spielen nur einen Punkt hat, aber wir sind mental so stark, dass wir immer dran bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass es in den nächsten Wochen wieder bergauf geht mit den Ergebnissen."
Alexander Schlager (LASK-Tormann): "Bis auf die ersten Minuten war es ein sehr gutes Spiel von uns, wir haben richtig gefightet und Chancen erspielt. Beim 0:1 war es eine 50:50-Chance für mich, es war vielleicht in dem Moment die falsche Entscheidung, auch beim dritten Tor hätte ich zum Ball kommen können. Ich bin froh, dass solche Szenen passieren, weil ich daraus lernen kann."