Hütteldorfer drehen Krisen-Duell gegen LASK

3:2 - Rapid schießt sich aus Liga-Krise

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Rapid holt im "Keller-Duell" gegen den LASK einen 0:1-Rückstand auf und feiert einen 3:2-Heimerfolg. Die Hütteldorfer schießen sich damit auf Platz fünf - die Linzer bleiben weiterhin Schlusslicht in der Tabelle.

Rapid schießt sich aus der Krise, der LASK bleibt das Schlusslicht der Bundesliga: Die Wiener gewinnen den Hit der Runde trotz Rückstand und katastrophaler ersten halben Stunde mit 3:2 und klettern mit dem ersten Sieg nach der Länderspielpause auf Rang fünf, für die Linzer ist es die 4. Pleite in Serie.

Gerade einmal 52 Sekunden waren gespielt, da probierten es die Gäste aus Linz das erste Mal, schoss Grgic am langen Eck vorbei. Die Anfangsphase stand ganz im Zeichen des LASK, das Schlusslicht legte bissiger, zweikampfstärker los - und deutlich gefährlicher! Minute 13: Der auffällige Karamoko bediente Horvath, Rapid-Keeper Gartler hielt. Drei Minuten später verlängerte sich die ohnehin schon lange Verletztenliste der Linzer, musste Holland mit einer Wadenverletzung ausgetauscht werden. Dem Offensivfeuerwerk des LASK tat das aber keinen Abbruch - im Gegenteil. Nach einem weiten Einwurf zog Boller ab, Gartler konnte nur noch nach vorne abwehren und Goiginger staubte zum 1:0 ab (17.). Verdient!

Wo war Rapid? Die Wiener kamen überhaupt nicht an im Spiel, fanden gegen das Linzer Pressing kein Rezept und leisteten sich viele Abspielfehler. Im Tor hatte Gartler einen harten Arbeitstag, hielt gegen Karamoko stark (20.). In Minute 36 wäre aber auch er machtlos gewesen: Nach einer Ecke von Michorl köpfte Luckeneder den Ball an die Unterlatte, Karamoko schoss den Nachschuss daneben. Das 2:0 schien nur noch eine Frage der Zeit, lag längst in der Luft. Einzig die Chancenauswertung, die Achillessehne der Linzer in dieser Saison, machte dem LASK einen Strich durch die Rechnung.

Rapid wacht erst nach rund 40 Minuten auf

Die 11.800 Rapid-Anhänger quittierten die katastrophale erste halbe Stunde ihrer Elf mit einem Pfeifkonzert. Es schien zu wirken. Denn in den letzten zehn Minuten vor der Pause wurde Rapid plötzlich stärker: Hofmann vergab zunächst die Top-Chance auf das 1:1, köpfte völlig freistehend aus fünf Metern über das Tor (40.). Eine Minute später war der Ball aber im Kasten: Grüll und Kara tankten sich per Doppelpass durch das LASK-Mittelfeld durch, Grüll schickte seinen Stürmer in den Lauf und der blieb vor Keeper Schlager cool - 1:1 (41.). Sehr schmeichelhaft aus Rapid-Sicht! Immerhin blieben die Wiener jetzt am Drücker, Fountas zwang Schlager kurz vor der Pause zu einer Glanzparade (46.).

Munteres Hin- und Her mit Chancen auf beiden Seiten

Halbzeit zwei begann ohne Rapid-Kapitän Hofmann (Schick kam), dafür aber mit einem unterhaltsamen Hin- und Her. Zuerst der LASK, Schick blockte einen Hong-Schuss in letzter Sekunde (49.). Dann die Gegenseite: Arase probierte es aus spitzem Winkel, Keeper Schlager lenkte die Kugel über die Latte (51.). Minute 56, jetzt wieder der LASK: Aiwu veränderte als letzter Mann den Ball, Karamoko schnappte ihn sich, lief auf Gartler zu, doch der Franzose konnte das Geschenk nicht ausnützen.

VAR muss binnen fünf Minuten zwei Mal eingreifen

Alles lief auf eine hitzige Schlussphase hinaus. Der erste große Aufreger in Minute 69: Nach schnellem Konter fiel Karamoko im Strafraum, Schiedsrichter Kijas entschied auf Elfmeter. Die Rapidler protestierten heftig, der VAR schaltete sich ein - und Stojkovic hatte ganz klar den Ball gespielt, Kijas nahm den Elfmeter korrekterweise zurück.  
Fünf Minuten später musste der VAR erneut eingreifen, dieses Mal auf der anderen Seite: Ullmann bediente Fountas, der traf zum 2:1 - doch Kijas entschied sofort auf Abseits, wurde vom VAR bestätigt (75.).

Kara und Grüll sichern Rapid den wichtigen Dreier

Drei Minuten später stand Hütteldorf Kopf. Schick brachte eine Freistoß-Flanke in den Strafraum, Kara stieg am Höchsten und brachte Rapid mit seinem 6. Saisontor in Führung (76.). Rapid war auf Kurs, der LASK musste nun kommen. Doch Grüll machte den Linzern einen Strich durch die Rechnung, verwandelte das Weststadion in einen Hexenkessel: Der Sommer-Neuzugang zirkelte einen Freistoß aus rund 25 Metern via Unterlatte ins Tor - ein Traumtreffer, 3:1 (86.).

Luckeneder-Anschlusstor kommt für LASK zu spät

Die Entscheidung? Nein! Freistoß auf der Gegenseite, Gartler ließ den Boller-Schuss nach vorne abprallen und Luckeneder staubte ab - nur noch 2:3 (88.). Der LASK glaubte wieder an einen Punktgewinn, Schiedsrichter Kijas zeigte sechs (!) Minuten Nachspielzeit an. Die Linzer warfen alles nach vorne - doch dieses Mal brachte Rapid den Sieg über die Runden, verschenkte nicht so wie zuletzt gegen Klagenfurt und Hartberg spät den Sieg. Einziger Wermutstropfen: Ljubicic kassierte nach einem Handgemenge noch die Rote Karte, wird Rapid zumindest ein Spiel fehlen.

Grün-Weiß jubelt über einen Befreiungsschlag, bleibt auch im neunten Spiel in Serie gegen den LASK ungeschlagen und macht in der Tabelle einen wichtigen Schritt nach oben. Die Linzer stecken weiter tief im Keller fest, haben als Letzter schon drei Punkte Rückstand auf Rang elf.
 

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