Sturm Graz gelingt nach einem aussichtslosen 0:3-Rückstand gegen den LASK noch ein Unentschieden.
Das in den vergangenen Wochen von Corona gebeutelte Sturm Graz hat zum Abschluss der 15. Runde der Fußball-Bundesliga am Sonntag ein sehenswertes Comeback gegen den LASK gefeiert. Nach 36 Minuten schon 0:3 hinten, erkämpften die Steirer noch ein 3:3 (1:3) und holten sich bei einem Spiel weniger Platz zwei vom punktegleichen WAC zurück. Der LASK hingegen schenkte den zweiten Sieg in Folge her und konnte sich in der Tabelle nur einen Punkt von Schlusslicht Altach absetzen.
Lukas Grgic (26.), Mamoudou Karamoko (32.) und Sascha Horvath (36.) schienen die Partie früh zugunsten der Gäste entschieden zu haben. Doch Sturm drehte in der zweiten Hälfte auf und wurde dank Kelvin Yeboah (44., 80.) und Manprit Sarkaria (64.) noch mit einem Punkt belohnt. Dennoch warten die Steirer schon sechs Spiele lang auf einen Pflichtspielsieg.
LASK dominierte Anfangsphase
Das große Thema vor Anpfiff war Corona gewesen. Sturms Kader war deswegen schon vor (Absage der Partie gegen Altach) als auch während der Länderspielpause arg dezimiert gewesen. Auch der LASK verzeichnete in den vergangenen Wochen mehrere Corona-Ausfälle, ganz aktuell musste in Graz Mittelfeldmotor Peter Michorl passen.
Gerade die Hausherren wirkten von den Folgen zunächst sichtlich gezeichnet. Der LASK, der einmal mehr mit Viererkette agierte, wirkte frischer, spritziger und schneller, dominierte den Beginn mit viel Pressing. Die Überlegenheit manifestierte sich durch mehrere Chancen: Thomas Goiginger zielte über (2.), Karamoko (10.) so wie Startelf-Comebacker Philipp Wiesinger neben das Tor (10.).
Die Rettungstat von LASK-Goalie Alexander Schlager gegen Yeboah (21.) kam völlig entgegen den Spielverlauf, der wenig später in seine gewohnte Bahn zurückkehrte: Nach einer Hong-Ecke kam Grgic im Fünfer zum Ball und knallte diesen unter die Latte. Es kam noch schlimmer für die "Blackys": Ein von Jon Gorenc-Stankovic abgefälschter Karamoko-Schuss brachte das 2:0, Ex-Grazer Horvath stellte schließlich mit einem herrlichen Volley-Heber von der Strafraumgrenze nach Goiginger-Freistoß auf 3:0.
Sturm beweist Moral
Mit dem Anschlusstreffer durch Yeboahs Abstauber kurz vor der Pause holte sich Sturm immerhin eine Moralinjektion für die zweite Hälfte. Dort war man auch das deutlich bessere Team, auch wenn vorerst echte Topchancen fehlten. Fortuna und Sarkaria in Personalunion belohnten den Einsatz aber kurz nach der Stundenfrist, der Freistoß des Ex-Austrianers fiel via Innenstange zum Anschlusstreffer ins Tor.
Eine hitzige Schlussphase war damit garantier, Sturm entdeckte neue Kräfte, die Fans ihre Stimmen. Der eingewechselte Jakob Jantscher verpasste das lange Eck nur hauchdünn (70.), Yeboah segelte ebenso knapp an einem brandgefährlichen Jantscher-Ball vorbei (73.). Kurz nach Gelb-Rot für Rene Renner (78.) wurde die Passivität des LASK in der zweiten Hälfte dann doch noch bestraft: Yeboah besorgte nach Freistoß aus Kurzdistanz den Ausgleich. Der LASK musste in Unterzahl letztlich froh über den Punkt sein, im Finish rettete Schlager noch einmal gegen Jantscher (86.).