Red Bull Salzburg hat den nächsten Schritt in Richtung erfolgreiche Titelverteidigung in der Fußball-Bundesliga gemacht.
Die Mannschaft von Trainer Jesse Marsch fertigte den TSV Hartberg am Sonntag in der Profertil Arena mit 6:0 ab, gewann damit auch das zweite Spiel der Meistergruppe und baute den Vorsprung in der Tabelle auf den ersten Verfolger WAC (3:3 gegen LASK) auf sieben Punkte aus.
Nach dem sensationellen 2:1-Sieg beim LASK hatte man eigentlich viel von den Oststeirern erwartet, die erlebten allerdings von Beginn an einen rabenschwarzen Tag. Davon profitierte vor allem Patson Daka, der im Rahmen einer herausragenden Vorstellung einen Triplepack (4., 11., 46.) erzielte. Der 21-jährige Stürmer aus Sambia hält bei 21 Saisontoren und rückte damit dem Ligaschützen-Führenden Shon Weissman (23/WAC) sehr nahe. Die restlichen Treffer gingen auf das Konto von Enock Mwepu (7.), Sekou Koita (40.) und NoahOkafor (90.). Salzburg egalisierte damit die bisher höchsten Saisonsiege (6:0 in St. Pölten und gegen Altach) und hält nach 24 Runden bei 82 Toren. Das ist eine neue Bestmarke in der Liga.
© GEPA
×
Steirer verunsichert und ängstlich
"Sie werden uns alles abverlangen", hatte Marsch im Vorfeld der Partie erwartet. Tatsächlich war das Gegenteil der Fall. Die Steirer wirkten verunsichert, ängstlich und machten den Gästen das Leben sehr leicht. Schon nach dreieinhalb Minuten sprintete Daka nach Okafor-Zuspiel der TSV-Abwehr davon und vollendete mustergültig. Mwepu ließ vier Minuten später ungefähr die Hälfte der Hartberger Mannschaft schlecht aussehen, dribbelte sich auch dank etwas Ballglück durch und schoss zum 2:0 ein.
Weitere vier Minuten später wirkte einmal mehr das starke Pressing der Mozartstädter. Szoboszlai bediente Daka, der Huber den Ball durch die Beine spielte und danach keine Mühe hatte abzuschließen. Beinahe wäre es in der Anfangsphase noch schlimmer gekommen, Goalie Rene Swete konnte sich aber bei Abschlüssen von Szoboszlai (16.) und Koita (29.) auszeichnen. Der quirlige Koita musste auf sein Tor aber nicht lange warten. Nach Ulmer-Lochpass traf der Offensivspieler aus schwierigem Winkel genau ins lange Eck.
© GEPA
×
Daka mit Dreierpack
Die Hoffnung von Markus Schopp auf eine Besserung nach dem Seitenwechsel war schon nach weniger als einer Minute gestorben. Daka machte nach 44 Sekunden nach Szoboszlai-Hereingabe völlig ungedeckt via sehenswertem Volley seinen Triplepack perfekt. Es war bereits der dritte Dreierpack für den Stürmer in der Liga. In der Folge kontrollierten die Gäste das Geschehen und schonten Kräfte für die anstehenden Aufgaben. Auch dadurch kam Hartberg zumindest dem Ehrentreffer nahe. Diesen verhinderte allerdings ÖFB-Teamtormann Cican Stankovic mit guten Paraden bei Abschlüssen von Rajko Rep (66., 81.). Auf der anderen Seite vergab Mergim Berisha einen Sitzer aus neun Metern kläglich (82.). Für den Schlusspunkt sorgte Okafor, der von der Strafraumgrenze überlegt ins Eck traf.
Der erste Auswärtssieg in der Liga seit dem 3:0 beim WAC am 10. November 2019 war damit gleich ein imposanter. Am 14. Dezember hatte der TSV noch ein 2:2 gegen den Ligakrösus geholt gehabt. Zuvor hatte es mit einem 2:7 in Salzburg aber auch schon einmal eine deftige Abfuhr gegeben. Salzburg ist nach der Corona-Pause damit weiter makellos unterwegs, insgesamt war es der fünfte Pflichtspielsieg zu Null en suite.
Stimmen zum Spiel:
Markus Schopp (Hartberg-Trainer): "Der Sieg am Mittwoch war ein klarer Fortschritt, Jetzt ist postwendend wieder ein herber Rückschritt gekommen. Die ersten 15 Minuten waren einfach eine Katastrophe, wir haben uns einiges vorgenommen, es hat aber fast alles von dem nicht funktioniert. Wir müssen jetzt versuchen aus dieser gewaltigen Schwankung von Hoch und Tief die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das Wichtigste wird sein, dass wir bereits im nächsten Match am Mittwoch beim WAC als richtiges Kollektiv auftreten und dort zeigen, was wirklich in der Mannschaft steckt. Wir müssen fokussierter auftreten, wie das geht, hat uns Salzburg heute sehr schön vorgezeigt."
Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "Wir waren taktisch sehr gut vorbereitet und haben noch dazu einen guten Start erwischt. Nach elf Minuten 3:0 - besser geht es nicht. Wir haben richtig darauf getippt, dass wir eine mutige Hartberger Mannschaft erwarten. Es ist uns dann gelungen die ersten Chancen sofort zu verwerten, damit war die Partie relativ früh entschieden. Die neuen Spieler haben ihre Chance hervorragend genützt, ihren Einsatz gerechtfertigt. Nach der frühen 3:0-Führung haben wir dann auch einige Dinge probieren können, die man sonst nicht probieren kann. Es ist zwar noch lange nicht vorbei, aber mit unserem Sieg und dem Unentschieden vom LASK war es doch ein Schritt in Richtung Titel."