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Im Cup-Halbfinale steht mit der Wiener Austria nur mehr ein Bundesliga-Team. Dafür dürfen auch violette Amateure vom Titel träumen.

Die Wiener Austria hat wieder einmal ihre Qualitäten als Cup-Spezialist unter Beweis gestellt. Mit dem glücklichen 5:3-Sieg im Elfmeterschießen bei Sturm Graz (1:1 n.V.) zogen die "Veilchen" als einziger Bundesliga-Club ins Halbfinale ein. Daneben schafften drei Erstligisten den Aufstieg in die Vorschlussrunde: Wr. Neustadt gewann in Kapfenberg 2:1, während sich die Admira zu Hause gegen Ried (4:3, 2:2 n.V.) sowie die Austria Amateure bei den Rapid Amateuren (4:1, 1:1 n.V.) jeweils im Elferschießen durchsetzen.

Topfavorit
Damit ist die Austria, die ja so etwas wie ein heimlicher Titelverteidiger ist, da sie 2007 den bisher letzten Profi-Cup geholt hat, erklärter Topfavorit. Austria-Coach Karl Daxbacher wusste aber, dass das Cup-Abenteuer für sein Team um ein Haar vorbeigewesen wäre. "Sun hat uns mit einem Superschuss in der Verlängerung wieder zurückgeholt, aber es war ein Glückstreffer", betonte Daxbacher, der mit einem Elferschießen bereits vor dem Match gerechnet hatte. "Deshalb ist auch Tormann Safar in der Mannschaft gestanden. Ansonsten hätte Almer im Cup gespielt und Safar in der Meisterschaft."

Sturm um Tor betrogen
Seine Qualitäten als Elfer-Killer musste Safar aber gar nicht unter Beweis stellen. Der von Sturm-Rekordtorjäger Mario Haas gleich zu Beginn an die Latte geknallte Penalty war schließlich für das Ausscheiden der Grazer verantwortlich. Haas avancierte damit endgültig zum tragischen Helden, war doch zuvor ein reguläres Tor des Steirers in der Verlängerung (102.) nicht anerkannt worden. Der Referee-Assistent hatte auf Abseits entschieden.

"Wenn das der Linienrichter nicht sieht, kann ich nichts dafür", lautete der Kommentar von Haas. Und zum vergebenen Elfer meinte der Sturm-Kapitän: "Normal geht so ein Ball rein, das ist halt Pech."

Sturm-Coach Franco Foda haderte vor allem mit der Fehlentscheidung der Unparteiischen. "Meine Mannschaft hat gut gespielt und ab der 30. Minute das Spiel dominiert. Doch der Schiedsrichter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, weil er ein reguläres Tor aberkannt hat. Ich verstehe die Welt nicht mehr, weil vor allem der Assistent muss diese Situation erkennen. Ich bin nicht einer, der über die Schiedsrichter schimpft, aber diesmal kann in ich nicht anders", machte der Deutsche seinem Ärger Luft.

Gratulation an "unverdiente Sieger"
Auch sein Club-Boss Rinner schlug in dieselbe Kerbe. "Gratulation an die Austria, die unverdient gewonnen hat. Ich bin schwer enttäuscht vom Schiedsrichterteam", lautete der Kommentar des Vereinspräsidenten nach dem Cup-Schlager.

Sun sorgt für Austria-Sonnenschein
Der bereits 26-fache Cup-Rekordsieger Austria, zuletzt fünf Mal in Serie im Endspiel (2003 bis 2007), feierte dagegen den Aufstieg und vor allem Matchwinner Sun Xiang. Der Chinese, der erst in der 106. Minute eingewechselt worden war, sorgte zunächst in der 114. Minute per Freistoß-Granate für den Ausgleich, nachdem Hassler nur sechs Minuten zuvor die Hausherren in Führung gebracht hatte, und verwertete dann auch noch den entscheidenden Elfer. "Das war ein sehr wichtiger Sieg heute. Ich trainiere oft Freistoßschießen, das ist eine meiner Stärken", erklärte Sun.

Respekt vor Wr. Neustadt
Für Daxbacher ist nun Magna Wr. Neustadt "wahrscheinlich der stärkste Gegner". Und der Coach des Erste-Liga-Spitzenreiters, der Tiroler Helmut Kraft, machte keinen Hehl daraus, dass er neben dem angepeilten Bundesliga-Aufstieg auch im Cup auf einen Erfolg aus ist. "Jetzt wollen wir ins Finale", lautete die Kampfansage von Kraft.

Admira gefährlicher Außenseiter
Doch auch die Admira unter Erfolgscoach Walter Schachner sollte man nicht unterschätzen. "Die Meisterschaft ist natürlich viel wichtiger, aber den Cup nehmen wir sehr gerne mit", meinte etwa Ernst Dospel, der Kapitän der vor dem Erste-Liga-Frühjahrsauftakt am Freitag drei Punkte hinter Wiener Neustadt auf Platz zwei rangierenden Admira.

Traum vom violetten Finale
Die Austria Amateure, die im Achtelfinale mit dem 2:1-Auswärtssieg über Bundesliga-Topfavorit Red Bull Salzburg haben aufhorchen lassen, träumen dagegen von einem rein violetten Finale gegen ihre Profi-Kollegen. Ob dies möglich wird, entscheidet die Auslosung der Halbfinal-Begegnungen (21. April) am Sonntag.

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