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Perfektes Comeback in Violett: Linz trifft zwei Mal, bereitet ein Tor vor und holt Elfmeter heraus.

Die Wiener Austria hat sich im Rennen um den Titel in der österreichischen Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. "Heimkehrer" Roland Linz gab dabei am Samstag eine Galavorstellung, erzielte beim 4:3-(2:1)-Sieg über Kapfenberg in der 20. Runde zwei Treffer. Die Elf von Karl Daxbacher liegt weiter drei Punkte hinter Leader Salzburg, verkürzte den Rückstand auf den Zweiten, Rapid, aber auf zwei Zähler.

Mann des Abends war Linz, der nicht nur zwei Treffer (23., 45.) erzielte, sondern auch als Assistgeber für Florian Klein (59.) glänzte und den entscheidenden Elfmeter (81.) herausholte. Für Linz waren es die ersten Tore im Austria-Dress seit 30. April 2006. Kapfenberg muss weiter auf den ersten Auswärtssieg bei der Austria seit Herbst 1955 warten.

Violett startete allerdings denkbar schlecht. Milenko Acimovic und Co. bettelten nach zehn guten Anfangsminuten förmlich um den Gegentreffer, zeigten sich vor allem bei hohen Bällen in den Strafraum verwundbar. Erst scheiterte Matthias Hattenberger an der Stange, im Gegenzug war es Marek Heinz, der in Safar seinen Meister fand (7.). In der 20. Minute aber erhörte Pavlov den "Wunsch" der Hausherren: Erst klärte Aleksandar Dragovic auf der Linie, dann netzte der Serbe aus Kurzdistanz zum 1:0 ein.

Doch die Austria wurde stärker, und in der 23. Minute stellte Winter-Zugang Roland Linz zum ersten Mal seine Klasse unter Beweis: Der Steirer setzte sich gegen Gansterer durch und machte den Ausgleich zum 1:1 perfekt. Nur kurz darauf meldeten sich die Gäste aber wieder zu Wort, Rauscher traf erst die Latte und scheiterte im Nachsetzen aus zwei Metern an Safar. Der erlitt dabei eine Schulterluxation und droht drei Monate auszufallen. Weil die etatmäßige Nummer zwei, Robert Almer, verletzt ist, kam Amateure-Goalie Heinz Lindner zu seinem Bundesliga-Debüt.

Lindner hatte bis zum Seitenwechsel nichts mehr zu tun, die Heimmannschaft bestimmte das Spiel, ließ allerdings die Präzision vermissen. Zumindest bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit: Nach einem weiteren hohen Ball in den Strafraum stand Linz wieder goldrichtig und erhöhte auf 2:1.

Doch die Kapfenberger hielten das Spiel offen. Nur zwei Minuten nach Wiederbeginn profitierte Heinz von einem Kopfball-Schnitzer Dragovics auf der Mittelauflage, das Zuspiel von Pavlov verwertete er zum 2:2 (47.). Und das Torfestival ging weiter: In der 59. Minute brachte Klein nach schöner Aktion von Acimovic und Linz die Veilchen neuerlich in Führung, Pavlov antwortete in der 73. Minute mit dem Ausgleich zum 3:3, dem ein Geschenk von Joachim Standfest vorangegangen war, der den hoch aufspringenden Ball wenige Meter vor dem Tor willig dem Gegner überließ.

Doch die Austria hatte den längeren Atem - und Roland Linz: Der 28-Jährige ließ sich im Strafraum-Duell mit Goalie Raphael Wolf geschickt fallen und bescherte seinem Team einen Elfmeter. Acimovic verwertete diesen im zweiten Anlauf zum Siegestor, Kapfenberg-Kapitän Milan Fukal musste zuvor noch mit Gelb-Rot vom Platz, weil er zu zögerlich aus dem Strafraum gegangen war.

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