Mögliche Auswirkungen bei Lustenau

Bundesliga verschärfte Infrastruktur-Bestimmungen

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Die Fußball-Bundesliga hat am Freitag im Rahmen ihrer gemeinsamen Clubkonferenz und anschließenden Hauptversammlung zahlreiche Weichenstellungen für die Saison 2022/23 und die Zeit darüber hinaus vorgenommen.

Dazu zählen unter anderem Verschärfungen der Infrastruktur-Bestimmungen, die vor allem für Austria Lustenau von Bedeutung sind. Die Vorarlberger führen die 2. Liga souverän an, müssen aber um die Tauglichkeit ihres Reichshofstadions für die höchste Spielklasse kämpfen.

Derzeit hapert es in punkto Flutlichstärke, überdachte Plätze und Gesamtkapazität. Um eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen, müssen die Lustenauer nun gemäß den am Freitag getroffenen Beschlüssen bis zur Lizenzierung im Frühjahr erstinstanzliche Baubewilligungen für die erforderlichen Maßnahmen vorlegen.

Ausnahmen bis maximal Sommer 2024

Neu ist auch, dass die Ausnahmegenehmigung, sofern sie erteilt wird, maximal bis Sommer 2024 läuft. Das heißt, das Reichshofstadion muss bis zu diesem Zeitpunkt allen Kriterien für die höchste Liga entsprechen, damit Austria Lustenau ganz oben mitspielen kann. Der Club betonte zuletzt immer wieder, die nötigen Adaptierungen vornehmen zu wollen.

Laut "Vorarlberger Nachrichten" (Freitag-Ausgabe) ist ein Baubeginn für 2023 vorgesehen, im Laufe des Jahres 2024 soll das neue Stadion bezogen werden. Die Lustenauer Austria könnte aber die Stadion-Problematik auch mit einem Ausweichen in ein anderes Stadion lösen. In diesem Fall würde sich die Cashpoint Arena des SCR Altach anbieten.

Verpflichtender Erste-Hilfe-Raum & Defibrilator

Im Zusammenhang mit der Stadioninfrastruktur wurde am Freitag außerdem festgelegt, dass mobile Tribünen ab 1. Juli 2025 nicht mehr zum Mindestfassungsvermögen von 5.000 Plätzen gezählt werden. Geschlossene Ecken sind ab sofort ein empfohlenes C-Kriterium. Verpflichtendes A-Kriterium sind ab Sommer in der höchsten Spielklasse ein Defibrillator im Erste-Hilfe-Raum sowie eine Vidi-Wall.

Zu den neuen B-Kriterien (verpflichtend, bei Nicht-Erfüllung mit Geldstrafe zu sanktionieren) zählen unter anderem Bildschirme in den Mannschaftskabinen zur Videoanalyse sowie verpflichtende Parkplätze für Zuschauer mit Behinderung. Dem Anliegen der Fankurven, kein Plexiglas im Sinne der freien Sicht auf das Spielgeschehen in den Gästesektoren zu verwenden, wurde ebenfalls nachgekommen.

Auswärtstorregel wird abgeschafft

Als Neuerung im sportlichen Bereich wurde die Abschaffung der Auswärtstorregelung bei Punktegleichheit ab kommender Saison beschlossen - nur ein Jahr nach ihrer Einführung. Umgesetzt werden soll dies in Abstimmung mit dem ÖFB und den Landesverbänden. Für das Europacup-Play-off und die Relegation der Saison 2022/23 wurde die Auswärtstorregel bereits fix abgeschafft.

In der nächsten Spielzeit greift auch eine Änderung bei den Auf-und Abstiegsregelungen. Eine mögliche Relegation für den bestplatzierten Club mit Lizenz gibt es ab sofort nur mehr, falls dieser zumindest sportlich den vierten Platz der 2. Liga (bis inklusive Saison 2021/22 bis zum sportlich achten Platz) erreicht. Hinzu kommt, dass ein Verein 2023 Meister werden und eine Lizenz für die höchste Spielklasse haben muss, um direkt aufzusteigen. Im Falle, dass erst der Zweit-, Dritt- oder Viertplatzierte eine Lizenz für die Bundesliga hat, muss der Aufstieg in zwei Relegationsspielen gegen den Letztplatzierten der höchsten Spielklasse erreicht werden.

Rahmenterminplan für 2022/23 steht

Weiters wurde fixiert, dass die Bundesliga den Bewerbszuschuss an die 2. Liga um 600.000 Euro auf 3,4 Millionen Euro jährlich für die kommenden vier Saisonen erhöht. Zudem werden auch die Matchbälle weiterhin finanziert. Ab nächster Saison verringert sich der Bewerbszuschuss, wenn ein Club mehr als drei Kooperationsspieler von Clubs der Bundesliga in der jeweiligen Halbsaison hat. Für jeden weiteren Kooperationsspieler, der bei einem Zweitligisten aktiv ist, erhält dieser Verein 20 Prozent Abzug des Bewerbszuschusses. Das bedeutet, dass ein Club der zweithöchsten Spielklasse bei acht oder mehr registrierten Kooperationsspielern keinen Anspruch mehr auf den Bewerbszuschuss hat.

Zu guter Letzt wurde auch der Rahmenterminplan für 2022/23 beschlossen. Die Saison beginnt am Wochenende 22./23./24. Juli, eine Woche zuvor gehen die Erstrunden-Partien im ÖFB-Cup über die Bühne. Die Herbst-Spielzeit endet aufgrund der Katar-WM am 13. November 2022. Gestartet wird dann in der höchsten Liga wieder am 10. Februar, die letzte Runde ist für den 2. und 3. Juni 2023 angesetzt. Danach folgen noch das Europacup-Play-off (5., 8. und 11. Juni) und eine etwaige Relegation (7. und 10 Juni).

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