Klaus Lindenberger wirft das Handtuch: Der LASK-Trainer gibt auf. Er zieht die Konsequenzen aus der Negativ-Serie: Nur ein Sieg in 16 Spielen.
Der oberösterreichische Fußball-Traditionsclub LASK Linz muss sich nach einer langanhaltenden Negativserie unter Klaus Lindenberger um einen neuen Trainer umsehen. Der 51-jährige hat in einem Gespräch mit Vereinspräsident Peter-Michael Reichel das Traineramt zurückgelegt, bleibt dem Club aber als Teamchef erhalten.
Lindenberger hatte die Mannschaft am 27. Oktober des Vorjahres von Andrej Panadic übernommen, der nach drei Niederlagen in Folge gehen musste. Der LASK stand damals mit 7 Siegen aus 14 Spielen auf Rang sechs, doch statt bergauf ging es unter dem ehemaligen ÖFB-Teamtorhüter und -Tormanntrainer steil bergab. In 13 Meisterschaftspartien holten Vastic, Baur und Co. nur einen einzigen Sieg und drei Remis, nur viermal (!) durften die Athletiker in der fünfmonatigen Amtszeit von Lindenberger ein Tor bejubeln (bei 29 Gegentreffern).
"Nicht mehr in der Lage"
Nach dem 1:4 gegen Aufsteiger
Kapfenberg am Freitag beendet LASK-Urgestein Lindenberger seine
Doppelfunktion und legt seine Funktion als Trainer zurück. "In einem
Gespräch hat mir Klaus Lindenberger gesagt, dass er sich nicht mehr in der
Lage sieht, das weiter zu machen. Er zieht sich auf seine Position als
Gesamtverantwortlicher zurück", erklärte Reichel am Samstag.
Überlegungen für die Trennung der beiden Funktionen hätte es schon im Herbst gegeben, nach einem passablen Herbst-Finish wurde der Plan aber ad acta gelegt. "Wir haben geglaubt, wir können uns so drüberschwindeln. Aber die Niederlagenserie und vor allem die hohen Niederlagen haben zum Handeln gezwungen".
Retourspiel am 4. April
Lindenberger wird nun mit Reichel seinen
eigenen Nachfolger suchen, wann der neue Mann das Training übernimmt, ist
noch offen. Möglicherweise gibt Lindenberger noch ein paar Tage die
Kommandos. Durch die Länderspielpause haben die Linzer keinen unmittelbaren
Zeitdruck, für den LASK geht es erst am 4. April ausgerechnet mit dem
Retourspiel gegen Kapfenberg weiter. "Die Frage ist, ob wir einen
'Feuerwehrmann' nehmen oder schon eine Lösung für die nächste Saison", sagte
Reichel. Eine Kandidatenliste hat der Präsident schon seit einiger Zeit im
Kopf.
"Potenzial nicht ausgeschöpft"
Dass der LASK so
tief gefallen ist, lastet Reichel aber nicht nur seinem Trainer an. "Wir
haben das Problem, dass wesentliche Spieler wie Panis, Weissenberger oder
Wendel längere Zeit verletzt sind. Das war entscheidend. Die Spieler haben
als Mannschaft nicht das abgeliefert, was sie können. Vom Potenzial her sind
wir sicher besser als Kapfenberg", so Reichel.
Ob der LASK, der vor den Samstag-Spielen elf Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Mattersburg und zehn auf den Vorletzten Altach hatte, noch in den Abstiegsstrudel gerät, hängt für Reichel nicht zuletzt vom Debüt des neuen Trainers ab: "Das Spiel in zwei Wochen gegen Kapfenberg wäre ein Schlüsselsieg".
Außer beim LASK, der nun zum zweiten Mal auf Trainersuche ist, hat es im Fußball-Oberhaus in dieser Saison bisher nur in Altach Trainerwechsel gegeben. Heinz Fuchsbichler war mit den Vorarlbergern in die Saison gestartet, er wurde im September vom Schweizer Urs Schönenberge abgelöst, der wiederum im Jänner Georg Zellhofer Platz machen musste.