Manipulations-Skandal

Lebenslange Sperre von Taboga nichtig

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Bundesliga plant nun ein neues Verfahren gegen den Ex-Grödig-Profi.

Das Oberlandesgericht Wien hat mit Verweis auf das strafrechtliche Rückwirkungsverbot das erstinstanzliche Urteil des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien im Ergebnis bestätigt, wonach die lebenslange Sperre von Dominique Taboga für nichtig erklärt wurde.

Das gab die Fußball-Bundesliga am Freitag bekannt. Laut dieser Aussendung wird die Bundesliga entsprechend dem Urteil ein neuerliches Verfahren über die Strafhöhe für Taboga vor dem Senat 1 durchführen.

Taboga war am 19. Februar 2014 vom Senat 1 im Zusammenhang mit der Manipulation von Bundesliga-Spielen zu einer Spiel- und Funktionssperre auf Lebenszeit gesperrt worden.

FIFA hatte Sperre ausgeweitet

Nachdem dieses Urteil in zweiter Instanz vom Protestkomitee bestätigt und auch von der FIFA auf eine weltweite Sperre ausgeweitet worden war, klagte Taboga die Bundesliga vor dem Landesgericht Wien wegen Unwirksamkeit des verbandsinternen Beschlusses. Dieses erklärte die lebenslange Sperre für nichtig, was nun vom Oberlandesgericht Wien bestätigt wurde.

In seiner Begründung verwies das Oberlandesgericht Wien ausschließlich auf das strafrechtliche Rückwirkungsverbot. Das Verbot der Weitergabe von nicht-öffentlichen Informationen, die für Wetten verwendet werden können, wurde erst mit 1. Juli 2013 in die ÖFB-Rechtspflegeordnung aufgenommen und erfasse daher nur Ereignisse nach diesem Datum.

Sperre ist "unverhältnismäßig"

Demgemäß werde die Dauer der Sperre als unverhältnismäßig angesehen, da sämtliche Manipulationsversuche, mit Ausnahme des Meisterschaftsspiels vom 27. Oktober 2013 zwischen SV Grödig und FC Red Bull Salzburg, vor dem 1. Juli 2013 stattfanden. In allfällig künftigen Verfahren kann laut Oberlandesgericht eine lebenslange Sperre auf Basis der neuen Bestimmungen in der ÖFB-Rechtspflegeordnung verhängt werden, sofern diese verhältnismäßig ist.

Die festgestellten Vorfälle vor dem 1. Juli 2013 können nur gemäß den damals geltenden Bestimmungen wegen Verletzung des Fairplay-Gedankens beziehungsweise Bestechung geahndet werden, die eine Sperre von bis zu 72 Pflichtspielen beziehungsweise eine Funktionssperre von bis zu drei Jahren vorsehen.

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