Geburtstagskind fiebert Derby-Premiere entgegen

Niklas Hedl: ''Ich lebe gerade meinen Kindheitstraum''

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Rapid-Keeper Niklas Hedl feiert am Sonntag sein Derby-Debüt bei den Profis. Zuvor nahm sich der heute 21-Jährige Zeit für ein ausführliches Interview mit OE24.

Seit Sommer 2016 absolvierte Rapid acht Heim-Derbys im neuen Stadion, gewann nie – und kassierte immer zumindest ein Gegentor. Mal probierte es Richard Strebinger, mal Paul Gartler, mal Tobias Knoflach. Am Sonntag darf Niklas Hedl ran, will Hütteldorf wieder zur Derby-Festung machen. „Ich freue mich irrsinnig und werde das Spiel genießen“, meint der heute 21-Jährige Shootingstar, der vor dem größten Spiel seiner Karriere steht. Und sich zuvor für OE24 Zeit für ein großes Interview nahm, unter anderem über Papa Raimund, das Derby und seine Karriereträume sprach.

OE24: Niklas, wie viel Spaß macht’s gerade?
Niklas Hedl: Es macht im Moment richtig viel Spaß, ich genieße das total und freue mich einfach, dass es so gut läuft. Ich denke, ich habe meine Chance gut genützt und bin froh, dass ich das Vertrauen vom Trainer bekommen habe. Wenn mir jemand vor zwei Monaten gesagt hätte, dass ich jetzt zumindest vorläufig die Nummer 1 bei Rapid bin, hätte ich ihn ausgelacht. Auch, wenn das schon seit meiner Kindheit ein großer Traum war.

OE24: Ihr Vater Raimund war lange Torhüter bei Rapid. Wann wussten Sie, dass Sie in seine Fußstapfen treten wollen?
Hedl: Ich habe bei Rapid in der Jugend in der Verteidigung begonnen, bin dann immer weiter nach vorne gegangen und war plötzlich sogar Stürmer. Bei einem U9-Turnier habe ich dann gefragt, ob ich ins Tor gehen darf. Dann haben wir das Turnier gewonnen und von da an war ich Torhüter. Darüber bin ich sehr glücklich, ich habe es keinen Tag bereut.

OE24: Wie viel kann Ihnen Ihr Vater mitgeben?
Hedl: Ich wohne noch daheim, wir sehen uns also fast täglich und reden über alles, natürlich auch über Fußball. Er kann mir sehr viel mitgeben, hat bei Rapid viel Positives aber auch Negatives erlebt und kennt den Verein wie wenig andere. Ich selbst habe ihm früher im Stadion zugeschaut, das war vor allem bei Derbys ganz speziell. Dass er mir jetzt zuschaut, ist ein kleiner Traum. Ich hoffe, er kann mir am Sonntag nach dem Spiel zum Sieg gratulieren.

OE24: Apropos Derby – überwiegt die Vorfreude oder die Anspannung?
Hedl: Ich denke, es ist von beidem etwas. Mir ist klar, was dieses Spiel für den Verein, die Fans aber auch mich persönlich bedeutet. Ich habe schon in meiner Jugend sehr viele Derbys gespielt, auch in der zweiten Mannschaft. Das ist aber jetzt noch mal eine ganz andere Stufe. Aber im Endeffekt geht es um dasselbe Ziel: Die Nummer 1 in Wien zu sein. Ich freue mich irrsinnig und werde das Spiel genießen. Ein Sieg wäre wunderschön. Und dann müssen wir uns auch nicht mehr anhören, dass wir im neuen Stadion noch nie gegen sie gewonnen haben.

OE24: Was erwarten Sie für ein Spiel?
Hedl:
Beide Mannschaften sind gut drauf, es geht um viel. Ich denke, es wird wie so oft gegen die Austria viel über die Emotionen kommen. Keiner will ein Derby verlieren. Wir werden den Kampf annehmen und versuchen, unseren Lauf fortzusetzen. Jeder gibt derzeit für Jeden Gas, wir treten als Einheit auf. Das gilt es auch am Sonntag umzusetzen.

OE24: Wie gehen Sie solch große Spiele an?
Hedl: Eigentlich wie jedes andere. Ich bin nicht abergläubisch. Ok, den linken Schienbeinschoner ziehe ich vor dem rechten an – aber das war`s dann schon (lacht). Außerhalb des Platzes bin ich sehr ruhig, fast schüchtern. Das wird sich auch diese Woche nicht ändern, ich mache mich vor so einem großen Spiel nicht verrückt. Am Platz gilt es, ein anderes Gesicht zu zeigen: Lautstark Coachen, Selbstbewusstsein ausstrahlen.

OE24: Sie stehen am Anfang Ihrer Karriere – wo soll die Reise hingehen?
Hedl: Es war immer mein Traum, bei Rapid zu spielen und in einem vollen Stadion aufzulaufen. Dass der so schnell Realität wird, kommt auch für mich überraschend. Aber ich genieße den Moment, das ist alles eine riesen Ehre für mich. In meiner Freizeit verfolge ich die Premier League oder die Deutsche Bundesliga – dort einmal zu spielen, wäre natürlich auch nicht schlecht. Und für jedes Kind ist es ein Traum, einmal im A-Team aufzulaufen. Aber ich lasse mich jetzt nicht verrückt machen, genieße einfach den Moment.

 

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