Torflaute in der Bundesliga: Spitzenteams kommen über 0:0 nicht hinaus.
Auch das abschließende dritte Sonntagsspiel der dritten Runde der Bundesliga hat ein torloses Remis zwischen Rapid und Ried gebracht. Die Hütteldorfer stehen damit punktegleich mit den Salzburgern, die ebenfalls bei sieben Zählern halten und noch kein Liga-Gegentor kassiert haben, weiter an der Spitze der Tabelle, deren Ende nun Meister Sturm Graz ziert. Die Rieder, die auch im 29. Meisterschaftsmatch im Hanappi-Stadion (8 Remis, 21 Niederlagen) sieglos blieben, übergaben nämlich die Rote Laterne an die nun punktegleichen Steirer (jeweils 2).
Rapid startete extrem motiviert und nahm das Gehäuse von Gebauer in den Anfangsminuten unter Dauerbeschuss. Doch der deutsche Schlussmann der Rieder zeichnete sich wie schon beim 2:0-Heimsieg am Donnerstagabend im Drittrunden-Hinspiel der Europa-League-Qualifikation gegen Bröndby mit Glanzparaden aus (2./bei Sonnleitner-Kopfball, 3./Fußabwehr bei Trimmel-Schuss sowie Schrammel-Nachschuss pariert).
Die Innviertler überstanden deshalb diese Druckphase der Wiener unbeschadet und hätten in Minute 15 eigentlich in Führung gehen müssen. Royer und Guillem agierten nach einer Flanke von Bazana-Mazana im Strafraum im Duell mit Rapid-Goalie Payer allerdings nicht als Torjäger, sondern als "Chancen-Tod". Wenig später schoss dann eine "Granate" von Nacho übers Rapid-Tor (18.), und Carril scheiterte mit einem Volleyschuss an Payer (32.).
Nach dem Wechsel machten die Gastgeber zunächst wieder mächtig Dampf, aber auch diesmal gab es gegen Gebauer, der im 1:1-Duell mit Nuhiu erneut mit einer Fußabwehr glänzte (49.), nichts zu holen. Wiederum befreiten sich die Rieder nach wenigen Minuten aus dieser grün-weißen Umklammerung und kamen ihrerseits zu Möglichkeiten. Nach einem Schuss des eingewechselten Stürmers Casanova klärte etwa Payer mit einer spektakulären Flugeinlage zur Ecke (63.). Auf der Gegenseite setzte Nuhiu einen Kopfball aus kurzer Distanz genau in die Arme von Gebauer (69.).
So sehr sich Ried-Trainer Paul Gludovatz über die erneute Galavorstellung seines Tormanns freute, so sehr schmerzte ihn der Ausfall von Oliver Glasner, dessen Einsatz am Donnerstag im Europacup-Rückspiel in Dänemark gefährdet scheint. Der Kapitän musste etwas mehr als 20 Minuten nach einem Zusammenstoß bei einem Kopfball-Duell mit Rapid-Verteidiger Sonnleitner mit einer stark blutenden Platzwunde am Kopf und sichtlich benommen vom Platz getragen werden. Aufgrund des Verdachts auf eine Gehirnerschütterung wurde er zu einer MRI-Untersuchung ins Spital gebracht.
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Austria erkämpft Remis in Innsbruck
Wacker Innsbruck hat der Wiener Austria in der dritten Runde der Fußball-Bundesliga ein Remis abgerungen. In einem von beiden Seiten mit großer Vorsicht geführten Partie hatten die Tiroler am Sonntag zwar die besseren Möglichkeiten, das 0:0 war aber schlussendlich eine verdiente Punkteteilung. Wacker liegt mit vier Punkten aus drei Spielen damit auf Rang fünf, die Austria ist mit ebenso vielen Zählern Sechster.
Nur 8.200 Zuschauer im Innsbrucker Tivoli sahen zumindest den ersten Punktegewinn der Hausherren nach drei Niederlagen in Folge gegen den Europacup-Starter. Den Matchball für die Tiroler vergab in der 93. Minute der eingewechselte Christopher Wernitznig, dessen Schuss von Ex-Wacker-Kapitän Pascal Grünwald im Tor der Wiener bravourös pariert wurde. Für die Austria geht es bereits am Donnerstagabend (21.05 Uhr) im Europa-League-Rückspiel gegen Olimpija Ljubljana weiter.
Eine Woche nach dem unglücklichen 0:1 gegen Salzburg bereitete Wacker auch der Austria große Probleme. Die Wiener waren von Coach Karl Daxbacher nach dem Europa-League-Auftritt in Ljubljana an vier Positionen verändert worden. Im Angriff kamen hinter Mittelstürmer Roland Linz mit Tomas Jun und Nacer Barazite gleich drei Angreifer zum Einsatz. So richtig offensiv wurde die Austria aber nur selten.
Nach einem Tackling von Wacker-Kapitän Tomas Abraham an Jun reklamierten die Violetten in der fünften Minute vergeblich Elfmeter. Ein Kopfball von Linz (16.) nach einem Patzer von Ex-Austria-Torhüter Szabolcs Safar nach einem Eckball ging am Gehäuse vorbei. Damit waren die Chancen der Gäste aber aufgezählt. Die ohne die angeschlagenen Dario Dakovic und Miran Burgic angetretenen Innsbrucker erarbeiteten sich die weitaus besseren Möglichkeiten.
Marcel Schreter traf die Innenstange (26.), Julius Perstaller überspielte zwar seinen ehemaligen Teamkollegen Grünwald, Georg Margreitter klärte für seinen geschlagenen Goalie aber noch vor der Torlinie (32.). In einer Parallele zum Spiel gegen Salzburg verpasste die Elf von Walter Kogler erneut, sich bietende Chancen auch zu nutzen.
Nach Seitenwechsel flaute die Partie weiter ab. Die immerhin als bestes Auswärtsteam der abgelaufenen Saison nach Tirol gereiste Austria erarbeitete sich zwar mehr Spielanteile, war je näher es Richtung Strafraum ging aber zu wenig durchschlagskräftig. Die Tiroler Fans durften sich zumindest über das Comeback von Muhammed Ildiz freuen, der nach einem am 19. März erlittenen Adduktorensehnenabriss nach einer Stunde eingewechselt wurde.
Erst im Finish kam wieder Spannung auf. Zunächst hatte Grünwald nach einem Kofler-Schuss (73.) alle Hände voll zu tun, auf der Gegenseite parierte Safar einen Schuss von Barazite (75.). Damit war das Pulver auf beiden Seiten aber schon wieder verschossen, ehe sich Grünwald in der Nachspielzeit noch einmal auszeichnen musste. Nach einem Konter drehte der Tiroler einen Wernitznig-Schuss mit einem Reflex noch zur Ecke.
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Salzburg bleibt gegen Mattersburg ohne Tor
Nach zwei Siegen hat Salzburg in der dritten Fußball-Bundesliga-Runde erstmals Punkte liegengelassen. Der Vizemeister musste sich am Sonntagnachmittag im Heimspiel vor 7.850 Zuschauern gegen Abstiegskandidat Mattersburg mit einem torlosen Remis begnügen, nachdem man gegen die Burgenländer zuletzt acht Heimsiege en suite - sieben davon zu null - gefeiert hatte.
Trotzdem übernahm das Team von Ricardo Moniz mit sieben Zählern vor dem abschließenden Abendspiel zwischen Rapid (6 Punkte) und Cupsieger Ried (1) vorläufig die Tabellenführung. Am anderen Ende verdrängten die Mattersburger den punktegleichen Meister Sturm Graz (je 2) vom achten auf den neunten Rang. Den weiter auf die vierte Champions-League-Teilnahme hoffenden Steirern drohte bei einem Punktgewinn von Ried in Hütteldorf sogar die Rote Laterne.
Das Match in Wals-Siezenheim entwickelte sich wie schon beim 1:0-Heimsieg im Drittrunden-Hinspiel der Europa-League-Qualifikation gegen Senica zu einem Geduldspiel für die Salzburger. Denn wie die Slowaken agierten die Mattersburger von Beginn weg defensiv und verlagerten sich ganz auf Konter. Diesmal blieb aber ein Geniestreich wie das tolle Solo von Leonardo, der den Siegtreffer gegen Senica erzielt hat, aus.
Die erste Chance für die Gastgeber hatte Alan in der Startminute nach einem Doppelpass mit Leonardo, doch Mattersburg-Schlussmann Borenitsch war beim Schuss des Brasilianers von der Strafraumgrenze auf dem Posten. Auch bei Schüssen des Spaniers Chema Anton, der in der 25. Minute den an der rechten Wade verletzten Finnen Pasanen in der Innenverteidigung ersetzte, und erneut von Alan gab sich Borenitsch unterstützt von Abwehrspieler Rodler keine Blöße (33.).
Unmittelbar nach dieser Doppelchance bekamen die Zuseher eine überaus kuriose Szene geboten: Borenitsch zeigte bei einem Cziommer-Schuss die erste Unsicherheit, woraufhin gleich drei Salzburg-Spieler - Liga-Debütant Alex, Hinteregger und Chema Anton - auf den freien Ball zustürmten. Die drei "Bullen" standen sich aber schließlich gegenseitig im Weg, wodurch der Tormann das Spielgerät noch zu fassen bekam (33.).
Die Burgenländer hatten ihre besten Möglichkeiten in Hälfte eins durch den französischen Mittelfeldspieler Domoraud, der zunächst einen Volleyschuss knapp über das Tor (25.) und eine abgerissene Flanke kurz vor der Pause an die Stange (43.) setzte. Dazwischen musste sich Salzburg-Tormann Gustafsson nach einem verunglückten Leitgeb-Rückpass mit einer Fußabwehr in letzter Sekunde vor Naumoski auszeichnen (25.).
Unmittelbar nach dem Wechsel folgte bei einem Bürger-Kopfball nach Freistoß-Flanke von Seidl die nächste Glanztat des Schweden (47.). Die Salzburger agierten in der zweiten Hälfte dagegen trotz klarer technischer Überlegenheit überaus ideenlos, probierten es gegen die baumlange Abwehr der Gäste vermehrt mit hohen Bällen. Deshalb hatte Borenitsch mit Ausnahme eines total verunglückten Kopfballs von Alan aus kurzer Distanz (72.) sowie eines Schusses von Leonardo (89.) nichts mehr zu halten. Damit holte Mattersburg nach dem 2:2 beim Meister Sturm den nächsten wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.