Den Veilchen will der Weg aus der Krise einfach nicht gelingen. In Hartberg schafften sie nur ein Remis.
Die Wiener Austria muss in der Fußball-Bundesliga weiter auf ihren zweiten Saisonsieg warten. Die Favoritner mussten sich am Sonntag in der fünften Runde an der ehemaligen Wirkungsstätte ihres Trainers Christian Ilzer beim TSV Hartberg mit einem 2:2-Remis begnügen. Mit nur fünf Punkten ist die Ilzer-Truppe weiter weit hinter den Erwartungen zurück. Hartberg ist mit acht Zählern Fünfter.
Rajko Rep (45.) sorgte mit einem Weitschuss entgegen des Spielverlaufs für die Hartberger Führung. Ein Eigentor von Christian Klem (52.) und ein Treffer von Christoph Monschein (67.) brachten die vermeintliche Wende. Die Austria ließ sich die Butter aber noch vom Brot nehmen, das wohl auch da Erik Palmer-Brown (75.) bei seinem Pflichtspiel-Debüt die Rote Karte sah. Hartbergs Dario Tadic, bisher sechsfacher Saison-Torschütze, vergab zwar den verhängten Foul-Elfmeter (78.), ein Eigentor von Florian Klein (81.) verhinderte aber in der Folge den Gäste-Sieg. Hartberg holte damit im sechsten Pflichtspiel-Duell mit der Austria erstmals einen Punkt.
Ilzer änderte sein Team im Vergleich zum mageren Heim-1:1 gegen Schlusslicht Admira an drei Positionen. Der 22-jährige US-Amerikaner Palmer-Brown kam in der Innenverteidigung neben Maudo Jarjue zum Zug. Stephan Zwierschitz und Johannes Handl mussten raus. Im Mittelfeld ersetzte der von seiner Wadenprellung genesene Kapitän Alexander Grünwald den Australier James Jeggo.
In dieser Formation zeigten sich die Austrianer leicht verbessert gegenüber den jüngsten Auftritten, agierten aber im Abschluss viel zu ineffizient. Schon nach neun Minuten hätten die Gäste in Führung gehen müssen, Monschein traf jedoch nur das Außennetz und hätte auch die Option gehabt auf den freien Grünwald zurückzuspielen. Die Hartberger wurden vorerst nur aufgrund eines groben Schnitzers von Ivan Lucic gefährlich. Der Austria-Tormann haute bei einer Prokop-Rückgabe über den Ball, der ging aber knapp am Tor vorbei (17.).
Aus dem Spiel heraus setzten sonst die Wiener die Akzente. Thomas Ebner (28.) schoss allerdings genauso vorbei wie Dominik Fitz (31.). Zudem knallte Monschein den Ball nach schöner Drehung vom Sechzehner drüber (43.). Ganz anders die Hausherren, die aus dem Nichts vorlegten. Rep nahm sich aus fast 30 Metern ein Herz, traf via Ausetzer genau ins Eck und stellte damit den Spielverlauf auf den Kopf.
Die Reaktion der Wiener ließ nach Wiederbeginn aber nicht lange auf sich warten. Wie beim Schnitzer von Lucic hatten sie das Glück auf ihrer Seite. Eine Hereingabe von Monschein lenkte Klem unglücklich und unhaltbar für TSV-Tormann Rene Swete ins eigene Gehäuse. Die Folge war ein offener Schlagabtausch, beide Teams suchten die Entscheidung. Lucic musste sich bei einem Rep-Abschluss (57.) und Tadic-Freistoß (61.) auszeichnen.
Diesmal waren die Wiener im Abschluss besser, wieder spielte der Faktor Glück eine Rolle. Ein von Michael Huber geblockter Klein-Schuss landete auf der Brust von Monschein, der den Ball mit der zweiten Berührung per Kopf im Tor unterbrachte. Einen Doppelschlag der Gäste gab es deshalb nicht, da Schiedsrichter Dieter Muckenhammer einen Treffer von Grünwald (73.) zurecht wegen Abseits nicht anerkannte.
Zwei Minuten später sah Palmer-Brown nach einem Torraub-Foul an Rep Rot, Lucic fischte den Tadic-Elfmeter aber aus der Ecke. Rep war auch am 2:2 beteiligt, seine Hereingabe lenkte Klein unglücklich ins eigene Tor. In der 84. Minute scheiterte Rep per Kopf aus bester Position, da hätte man aber auch Elfmeter pfeifen können, da Grünwald in den Hartberg-Stürmer hineingesprungen war. Bei der letzten Chance setzte "Joker" Lukas Ried den Ball drüber (92.).