Noch zwei Tage – dann beginnt die Mission „Titelverteidigung“. Doch Vorsicht! Rekordmeister Rapid wird von allen gejagt werden.
68 Tage lagen zwischen der gestrigen Saisoneröffnung bei Rapid und der Meisterfeier vorm Wiener Rathaus. Doch irgendwie hatte man das Gefühl: Die grün-weißen Fans haben durchgefeiert. 8.000 kamen gestern zum Hanappi-Stadion – die Euphorie nach dem 32. Titel ist ungebrochen. Die 10.000er-Marke bei den Abos drohte bereits gestern Abend zu fallen! Als Superstar Steffen Hofmann & Co. die Showbühne betraten, kannte der Jubel keine Grenzen. „Ihr seid einzigartig in Österreich!“, rief der Kapitän.
Gartler fällt aus
Und sportlich? Der Klub hat alles getan,
um den befürchteten großen Aderlass zu verhindern. Für die scheidenden Ümit
Korkmaz (zu Eintracht Frankfurt) und Mario Bazina (Austria) kamen der
Deutsche Marcel Ketelaer (Austria Kärnten) bzw. der Kroate Nikica Jelavic
(Waregem/Belgien) und Eigengewächs René Gartler (war an FC Lustenau
ausgeliehen). Gartler muss jedoch den Saisonstart von der Tribüne aus
verfolgen: Wegen einer Knochenmark-Schwellung im linken Fuß erhielt der
Torjäger drei Wochen Fußballverbot.
Für den erkrankten Tormann Helge Payer (fällt bis auf Weiteres aus) kam der deutsche Veteran Georg Koch (36) von Dinamo Zagreb. „Das ist unser Kader, und mit dem gehen wir in die Saison“, lässt Pacult keinerlei Ausflüchte gelten.
„Schlampigkeit“
Doch leicht wird die Saison nicht.
„Wir müssen uns bewusst sein, dass wir von der ersten Minute an die Gejagten
sind“, mahnt Coach Peter Pacult. Deshalb fordert der Meistermacher vollen
Einsatz von seinen Schützlingen – auch vom hoch gelobten Sturmduo Jimmy
Hoffer/Stefan Maierhofer: „Beide müssen sich beweisen“, so Pacult. „Bei
Jimmy fehlt mir noch die Spritzigkeit. Stefan muss seine Schlampigkeit
ablegen.“
Warnung
Auch die übrigen Rapid-Teamspieler (Jürgen Patocka, Andi
Dober, Mecky Katzer, Martin Hiden) müssen powern, um in Form zu kommen.
Schließlich war die letzte Saison lang, der Urlaub umso kürzer. Pacult:
„Einige sind noch in unterschiedlichen Fitnessphasen.“
Gleich das erste Saisonspiel bei Sturm Graz (Dienstag, 19.30 Uhr/live in ORF 1) hat es in sich. „Sturm ist durch die Abgänge von Prödl und Co. nicht mehr so stark wie letztes Jahr“, findet Pacult und warnt: „Dennoch dürfen wir sie nicht unterschätzen.“