Nur 3:3 gegen Hartberg

Rapid ärgert sich wieder über den Schiri

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Der Rekordmeister hadert wieder einmal mit einer Schiedsrichterentscheidung.

 4:2 für Rapid, 4:3 für Hartberg und am Sonntag in Wien ein 3:3: In den jüngsten Duellen der beiden Teams in der Fußball-Bundesliga ging es immer rund - viel Spannung und Tore in Hülle und Fülle inklusive. Die Hütteldorfer retteten einen Punkt im Allianz Stadion durch einen Treffer von Stefan Schwab in der 96. Minute, gejubelt wurde trotzdem schaumgebremst, waren die Ziele doch andere.
 

Nur halbe Freude über Ausgleich

"Im Nachhinein können wir froh sein, dass 'Schwabi' noch das 3:3 macht, aber ich bin nicht zufrieden, weil ich denke, dass wir einfach gewinnen müssen zu Hause gegen Hartberg", sagte Rapid-Tormann Richard Strebinger. Der 26-Jährige war bei den Gegentreffern von Jodel Dossou (45.), David Cancola (51.) und Dario Tadic (83.) machtlos.
 
In der ersten halben Stunde waren die Gäste von einem Tor weit entfernt, da dominierten die Hütteldorfer nach Belieben, der Führungstreffer von Doppel-Torschütze Taxiarchis Fountas (17.) war aber die einzige Ausbeute. "Wir hatten in der ersten Hälfte 26 Torschüsse, das heißt aber nicht, dass man 2:0 oder 3:0 vorne ist. Es hätte aber sein müssen", resümierte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer.
 

Ärger über Schiri

Das war nicht der einzige Kritikpunkt, die Gegentore fielen viel zu leicht. "Wenn du die Kugel vorne nicht reinmachst, musst du zusammen besser verteidigen, damit du nicht drei Tore kriegst", erläuterte Strebinger. Hinzu kam Pech. Einmal mehr in dieser Saison stand mit Stefan Ebner ein Schiedsrichter negativ im Mittelpunkt. Vor dem Konter der Gäste, der zum 2:3 führte, hätte es nach Foul von Tobias Kainz an Fountas Elfmeter für Rapid geben müssen.
 
"Dass es ein klarer Elfmeter war, braucht man nicht diskutieren", betonte Kühbauer. Der Burgenländer erlebte ein Deja-vu, auch beim 3:4 am 27. April in Wien gegen Hartberg hatte er mit der Schirileistung gehadert. "Es ist schon auffällig, dass bei diesem Duell immer wieder Geschichten passieren, die sich keiner wünscht", ärgerte sich Rapids Coach.
 
Für ihn war die 83. Minute die "Schlüsselszene". Das sah auch Schwab so. "Jeder hat gesehen, was war, aber wir brauchen uns nicht hinstellen und über den Schiedsrichter jammern, weil wir es in der Hand gehabt haben, den Sack zuzumachen", schilderte Rapids Kapitän nach einem "gefühlt verlorenen Spiel".
 
Die Gastgeber fielen nach 30 sehr druckvollen Minuten zurück. Hartberg präsentierte sich ab da viel mutiger. Eine Rolle könnte auch Rapids Doppelbelastung gespielt haben. Am Mittwoch waren die Wiener erst in der 121. Minute in der 2. Cup-Runde gegen Salzburg k.o. gegangen. Viele Möglichkeiten zur Rotation hatte Kühbauer verletzungsbedingt nicht.
 

Verletzungssorgen

"Wir hatten nur 11 Spieler zur Verfügung, die beim Saisonstart auch Kaderspieler waren", erinnerte Schwab. Die Personalmisere könnte sich fortsetzen. Dejan Ljubicic verdrehte sich das Knie, eine MR-Untersuchung am Montag sollte Klarheit bringen. "Ich hoffe nicht, dass es was Schlimmes ist, irgendwann muss es genug sein", so Kühbauer.
 
Das ist nicht die einzige Rapid-Baustelle. Fans des "harten Kerns" waren während der Partie zu einer Loge vorgedrungen, um ein dort hängendes Transparent ("So ist Rapid nicht. Sorry Fam. Wöber!") zu entfernen. Der mittlerweile bei Salzburg spielende Ex-Rapidler Maximilian Wöber war am Mittwoch im Allianz Stadion verbal und mit Spruchbändern heftig beschimpft worden.
 
Die Hartberger waren sich bewusst Nutznießer einer Fehlentscheidung gewesen zu sein. "Wir waren diese Saison aber auch schon oft betroffen von negativen Entscheidungen", erinnerte TSV-Trainer Markus Schopp. Sein Team wirkte nach der ersten halben Stunde wie ausgewechselt. "Die zweite Hälfte war bombastisch", betonte der 45-Jährige. Trotz des "bitteren" Ausgleichs war er nicht traurig. "Wenn wir uns als Hartberg über einen Punkt in Hütteldorf nicht freuen würden, würde was falsch laufen", sprach Schopp Klartext.
 

Sturm rückt näher

Die Steirer sind als Sechster Schlusslicht der oberen Tabellenhälfte. Rapid hielt als Vierter den Fünf-Punkte-Abstand. "Der Punkt war enorm wichtig, damit Hartberg nicht näherrückt. Wir müssen aber nach vorne schauen und alles versuchen um Zweiter zu werden", gab Schwab die Marschroute vor. Vor der Länderspielpause tritt man noch beim Siebenten Mattersburg an.
 
Sturm Graz rückte Rapid bis auf einen Punkt nahe. Nach dem 4:1 gegen das sieglose Schlusslicht Admira konnten die Schwarz-Weißen kollektiv aufatmen. Es war der zweite Sieg der Woche nach jenem im Cup gegen Austria Klagenfurt - und wieder funktionierte die Offensive. "Wir sind über die guten Ergebnisse in den letzten zwei Spielen froh, das gibt Selbstvertrauen", meinte Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl.
 
"Elf Tore in den letzten drei Spielen - so kann es weitergehen. Wir haben drei Punkte und den Pflichtsieg eingefahren, der aber nur dann etwas wert ist, wenn wir nächste Woche nachlegen", dachte Lukas Spendlhofer schon an das Spiel bei der Austria. Danach kommt Salzburg nach Graz.
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