Der Hype um Haaland nimmt stetig zu. So steht es um Salzburgs "außergewöhnliche" Aktie.
Manchester United, Real Madrid, Juventus Turin, Champions-League-Gegner SSC Napoli oder zuletzt auch Bayern München - Europas halber Fußball-Beletage wird Interesse an Red Bull Salzburgs Jungstar Erling Haaland nachgesagt. Direktes Angebot sei für den 19-jährigen Norweger bisher aber noch keines eingegangen, erklärte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund der APA - Austria Presse Agentur.
"Wir freuen uns sehr, dass er da ist. Wir haben uns noch mit nichts anderem beschäftigt oder beschäftigen müssen", sagte Freund. Seinen Marktwert hat der Stürmer mit 22 Saisontoren, darunter sechs in der Champions League, aber bereits ordentlich nach oben geschraubt. "Uns ist schon bewusst, dass wir einen besonderen Spieler bei uns haben", betonte Salzburgs Sportchef. "Es ist von der Entwicklung her vielleicht der spektakulärste Spieler, den wir je hier gehabt haben."
Noch keine konkreten Angebote
Haaland war vor einem Jahr für kolportierte fünf Millionen Euro von Molde FK nach Salzburg gewechselt. Sein Vertrag läuft vorerst bis 2023 - dem Vernehmen nach ohne Ausstiegsklausel. Mittelfristig könnte er den Bullen bei den Transfererlösen eine neue Dimension eröffnen.
Mit den aktuellen Liverpool-Stars Sadio Mané und Naby Keïta sollen die Salzburger inklusive Weiterverkaufs- und Bonuszahlungen bereits jeweils mehr als 20 Millionen Euro lukriert haben. Bei Haaland müsste wohl schon die Initialsumme deutlich darüber liegen. "Es wird kein Verlustgeschäft werden", meinte Freund. Konkrete Angebote gebe es aber nicht - weder für das bevorstehende Wintertransferfenster noch für den folgenden Sommer.
Unmittelbar bevorstehen dürfte der Abschied also nicht. "Wir haben viel Zeit", richtete Freund möglichen Interessenten aus. Zudem wisse auch Haaland, was er an den Salzburgern hat, für die er sich 2018 trotz anderer Angebote aus größeren Ligen sehr bewusst entschieden hat. Freund: "Die Mannschaft passt zu ihm und er passt zur Mannschaft." Das sieht auch Vater und Manager Alf-Inge Haaland, sein engster Vertrauter, so.
Happy mit Entwicklung
Freund schätzt den Sohn des früheren England-Legionärs nicht nur für seine Tore. "Wir sind happy mit der Entwicklung, die er in so kurzer Zeit gemacht hat. Es ist außergewöhnlich für einen so jungen Spieler, mit 19 Jahren schon solche Statistiken und auch so einen positiven Spirit zu haben. Wenn er sich nicht verletzt, wird er eine außergewöhnliche Karriere machen." Irgendwann werde Haaland dann aber nicht mehr in Salzburg zu halten sein. "Wir wissen auch um die Mechanismen des Fußballs."
Um den 1,94-Meter-Mann ist in den vergangenen Wochen nicht zuletzt ob seiner Leistungen in der Champions League ein regelrechter Hype entstanden. Sein Club lässt sich davon aber ebenso wenig aus der Ruhe bringen wie Haaland selbst. "Er ist ein cooler Typ und geht sehr gut damit um", meinte Freund. "Die Gerüchte belasten nicht. Ich finde, es ist eher eine Wertschätzung. Das ist schön für den Spieler und für den Verein." Man müsse deswegen aber auch nicht auf jeden Zug aufspringen und jedes Gerücht aufgreifen.
Seine Teamkollegen jedenfalls freuen sich, dass Haaland mit ihnen auf Torjagd geht. "Er ist eine große Bereicherung für unser Team. Er ist auch sehr, sehr gut in Form. Das sieht man an seiner Torquote", sagte Kapitän Andreas Ulmer. "Er kann sich recht gut durchsetzen in der Box (Strafraum) und ist auch von der Geschwindigkeit her nicht langsam. Er macht unser Spiel in der Offensive noch variabler." Und das womöglich noch für einige Zeit.