Die Grazer entschieden dieses Derby dank Treffern von Röcher und Despodov für sich.
Mit einem 3:1-(0:0)-Heimsieg über Hartberg hat sich Sturm Graz in der 14. Runde der Fußball-Bundesliga am Samstag für das 0:4 gegen den WAC rehabilitiert und den steirischen Kontrahenten mit zwei Punkten Vorsprung auf Platz sechs verdrängt. Nach einer eher schwachen ersten Hälfte wurde Kiril Despodow mit einem Assist für Thorsten Röcher (56.) und zwei Treffern (83., 90.) zum Mann des Spiels.
Felix Luckeneder brachte die vor der Pause gefährlicheren Hartberger mit dem 1:1 (74.) zwar in die Partie zurück, am Ende stand für die Gäste aber die erste Niederlage nach drei vollen Erfolgen en suite.
Hartberg, ohne die gesperrten Goalie Rene Swete und Mittelfeldmann Bakary Nimaga, startete besser und kam in seinen Umschaltaktionen vor allem über Jodel Dossou auf der rechten Seite zu gefährlichen Aktionen. Erst bändigte Jörg Siebenhandl einen leicht abgefälschten Versuch des Mannes aus Benin (18.), wenig später setzte Dario Tadic seine Hereingabe im Fünfer über das Tor (20.). Schon davor hatten die Gäste gejubelt, die vermeintliche Führung durch Felix Luckeneder nach Freistoß erwies sich aber als Abseits (13.).
Spielerisch fand Sturm nach rund 20 Minuten besser in die Partie, ohne aber konkrete Chancen zu verzeichnen. Mit einer Ausnahme: Ein Freistoß des Bulgaren Despodow aus 16,5 Metern ließ die Außenstange erzittern (24.). Vielmehr waren es die Hartberger, die kurz vor der Halbzeit in einer Kopie der Dossou-Tadic-Aktion noch zu einer guten Möglichkeit kamen, diesmal aber war bei Siebenhandl Endstation (45.+2).
Der Grazer Schlussmann musste nach dem Seitenwechsel auch bei einem strammen Schuss Dossous eingreifen (52.), dennoch wirkte das vor der Pause zu behäbig agierende Sturm verbessert - auch die Umstellung von Dreier- auf Viererkette zeigte Wirkung. Nach gut einer Stunde gingen die Hausherren dann mit ihrer ersten guten Aktion in Führung: Despodow bediente nach erfolgreicher 1:1-Situation den in den Strafraum einlaufenden Röcher, der aus wenigen Metern sicher einschoss.
Hartberg antwortete zwar postwendend mit einem Kopfball von Rajko Rep, den Siebenhandl mit einer starken Parade über das Tor lenkte (61.), Sturm blieb aber am Drücker - etwa bei einem Röcher-Schuss, den Swete-Ersatz Florian Faist hielt (62.). Wenig deutete auf den Ausgleich hin, und doch war es in der 74. Minute so weit: Nach einer misslungenen Hereingabe Dossous schien der Ball bereits geklärt, kam aber hoch noch einmal in den Strafraum und zu Luckeneder, den die Sturm-Defensive vergessen hatte. Der Verteidiger nahm sich das Spielgerät seelenruhig herunter und erzielte aus wenigen Metern den Ausgleich.
Sturm vermochte aber nachzulegen. Vorerst ging ein Kiteishvili-Kopfball zu zentral auf Faist (80.), schließlich war Despodow nach Vorarbeit von Röcher zur Stelle und legte mit einem abgefälschten Schuss kurz vor Ende der regulären Spielzeit mit seinem fünften Saisontor in der Bundesliga nach.