Leverkusen

Heynckes-Abgang zu Saisonende fix

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Trainer-Routinier damit für Bayern frei. Dutt wird neuer Leverkusen-Coach.

Der deutschen Fußball-Bundesliga steht der nächsten Trainerwechsel ins Haus. Jupp Heynckes verkündete am Montag nach langem Zögern seinen Abschied von Bayer Leverkusen mit Saisonende. Nachfolger des 65-Jährigen wird Robin Dutt, der derzeit noch Coach des Ligarivalen SC Freiburg ist. Dutt erhält einen Zweijahresvertrag mit einjähriger Option, wie der Werksverein mitteilte.

Bayern locken Heynckes
Heynckes lehnte eine Vertragsverlängerung um ein Jahr ab. Er habe immer betont, zwei Jahre bei Bayer 04 arbeiten und "sich dann zurückziehen zu wollen", hieß es in der Mitteilung. Offen blieb mit dieser Formulierung zunächst, ob Heynckes sich endgültig in den Trainer-Ruhestand verabschieden will oder noch dem Lockruf des FC Bayern München erliegt, wo er als Wunschkandidat Nummer eins für Louis van Gaal gilt.

Trainer-Fuchs
Der ehemalige Teamstürmer ist der älteste Trainer der Liga und war eigentlich schon im Ruhestand, als ihn der FC Bayern nach der Entlassung von Trainer Jürgen Klinsmann zum Ende der Saison 2008/2009 reaktivierte und er die Münchener noch auf Platz zwei führte. 1989 und 1990 wurde er mit den Bayern deutscher Meister.

Heynckes pokert
Mittlerweile hat auch Jupp Heynckes selbst bestätigt, nach seinem Abgang von Bayer im Sommer nicht fix nach München zu übersiedeln. "Es gibt weder eine Zusage von mir noch haben bisher Vertragsverhandlungen mit zum FC Bayern stattgefunden", ließ der Trainer wissen. Er gab aber zu, dass ihm der Meister als Nachfolger von Lous van Gaal das Amt angeboten habe. Sein Abschied aus Leverkusen habe weder private noch gesundheitliche Gründe. Er sei unabhängig von der Entwicklung in München gefallen, sagte der 65-Jährige.

Ziel bleibt CL-Quali
"Wir wollen jetzt mit Trainer Heynckes auf der Zielgeraden der Saison die Champions League erreichen", sagte Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer des Tabellenzweiten. Heynckes fällt der Abschied aus Leverkusen nicht leicht. "Bayer 04 Leverkusen ist ein sehr gut geführter Verein mit einer tollen Mannschaft", sagte er. "Es ist mir sehr schwer gefallen, diese Entscheidung zu treffen."

Sein Engagement in Leverkusen hatte der Mönchengladbacher immer als "letztes Abenteuer" bezeichnet. Allerdings hat der FC Bayern unlängst Kontakt zu ihm aufgenommen, ohne in konkrete Verhandlungen zu treten. "Sein Zögern hängt damit zusammen", sagte Holzhäuser, der Heynckes attestierte, einen "großartigen Job" bei Bayer zu machen. Der Geschäftsführer glaubt nicht, dass der begehrte Trainer - er wird am 9. Mai 66 Jahre - zum FC Bayern wechselt. Vielmehr rechnet er damit, dass Heynckes in Pension geht: "Ich interpretiere das so."

Ablösesumme für Neo-Trainer
Für die Verpflichtung von Dutt muss Bayer tief in die Tasche greifen, da der 46-jährige gebürtige Kölner einen Vertrag bis 2012 in Freiburg hat. Dem Vernehmen nach zahlt Leverkusen eine Ablöse von knapp einer Millionen Euro. "Robin Dutt war immer unser erster Ansprechpartner für die Nachfolge von Jupp Heynckes - egal ob 2011 oder 2012", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.

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