Im Interview mit ÖSTERREICH nimmt der Teamchef zum kommenden Spiel gegen Tschechien Stellung.
ÖSTERREICH: Die Sommerpause ist vorbei, mit dem Match gegen die
Tschechen geht es in den wichtigen Herbst. Was wollen Sie da von Ihrer
Mannschaft alles sehen?
Josef Hickersberger: Einen Schritt nach
vorne. Wir müssen offensiv mehr bewegen, torgefährlicher werden. Daran
haperte es in den letzten Spielen.
ÖSTERREICH: Spürt man auch innerhalb des Teams, dass es ernster wird?
Hickersberger:
Natürlich. Und in letzter Zeit hatte ich nicht viel zu lachen. Aber es gab
schon schlimmere Zeiten. Wir alle merken, dass die EURO näherrückt. Das
sieht man auch an der Einladung durch Bundeskanzler Gusenbauer. Ein
wichtiges Signal der Unterstützung in einer sehr wichtigen Phase für uns.
ÖSTERREICH: Mit den Tschechen kommt ein Weltklasse-Team nach Wien. Da
wird es schwer zu bestehen.
Hickersberger: Es geht da nicht nur um
das Resultat, sondern auch um die Unterstützung des Publikums. Die
Österreicher sollen sich wieder mit ihrem Nationalteam identifizieren können.
ÖSTERREICH: Eine Euphorie entfacht man am ehesten mit Erfolgen. Wie kann
unser Team gegen die Tschechen bestehen?
Hickersberger: Gegen Gegner
mit dieser Qualität ist es wichtig, dass man viel in Ballbesitz ist. Nur
dann kannst du gut aussehen. Denn Tschechien ist eine der technisch besten
Mannschaften der Welt, mit einem guten Spielaufbau. Ihr frühes Ausscheiden
bei der WM war eine Überraschung. Für einen Sieg brauchen wir auch das
nötige Spielglück.
ÖSTERREICH: Ist es für Sie ein Problem, dass Sie Spieler im Kader haben,
die derzeit bei ihren Klubs nicht erste Wahl sind?
Hickersberger:
Nein. Weil sie dennoch gute Spieler sind, die eben aus verschiedenen Gründen
nicht zum Zug kommen, wie Prager in Heerenveen oder Macho bei
Kaiserslautern. Ich stehe mit ihnen in Kontakt, weiß um ihre Pläne und
bleibe daher noch ruhig.
Interview: Alex Strecha/ÖSTERREICH