Siegen oder fliegen

Hicke muss Team umbauen

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Josef Hickersberger will neu durchstarten. Muss er auch, sonst ist Hicke weg. Fest steht: Es gibt Änderungen. Scharner will unbedingt Comeback.

ÖFB-Präsident Friedrich Stickler sprach Hickersberger zwar das Vertrauen aus, dennoch macht sich der Teamchef nichts vor. Hicke weiß, was es geschlagen hat:

Bei den Länderspielen am 13. Oktober in Zürich gegen die Schweiz und vier Tage später in Innsbruck gegen die Elfenbeinküste steht er extrem unter Druck. Wenn keine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen ist, wird ÖFB-Boss Stickler die Landesfürsten nicht mehr besänftigen können wie nach dem 0:2 gegen Chile.

Heiße Diskussionen
Schon jetzt gibt’s Diskussionen über mögliche Nachfolger von Hickersberger. Das Duo Herzog und Ruttensteiner wird da ebenso ins Spiel gebracht wie Kurt Jara. Österreichs Teamchef spürt den Gegenwind. Das gellende Pfeifkonzert und die „Hicke raus!“-Rufe beim 1:1 zwischen dem LASK und der Austria auf der Linzer Gugl hat er noch immer in den Ohren. Hicke wirkte zuletzt angeschlagen – noch denkt er aber nicht ans Aufgeben.

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Frisches Blut fürs Team
Andererseits weiß Hicke: Bei der Bekanntgabe des Kaders für die nächsten Spiele am Freitag im Hilton-Vienna-Danube-Hotel muss er neue Akzente setzen. Das erwartet auch Stickler von ihm, „obwohl ich mich nicht in die sportlichen Belange einmischen werde“.

Konsequenzen
Hickersberger wartet bewusst die Europacupspiele von Salzburg, Rapid und der Austria am Donnerstag ab. Doch die extrem schwachen Vorstellungen gegen Japan und Chile haben auf jeden Fall Konsequenzen. Die Jung­stars Christoph Leitgeb, Thomas Prager und Roland Linz haben Hickersberger zuletzt bitter enttäuscht, müssen zittern. Auch René Aufhauser wackelt. Abwehrchef Martin Stranzl fällt verletzt aus.

Fix: die Rückkehr von Teamkapitän Andreas Ivanschitz. Mario Haas, Markus Weissenberger und Yüksel Sariyar sind ein Thema. Und Hicke MUSS sich auch den Kopf über Ivica Vastic und Paul Scharnerzerbrechen!

Nächsate Seite: Scharner drängt auf Comeback

Top-Form
England-Legionär Paul Scharner (27) ist in der Form seines Lebens. Zuletzt wurde er sogar trotz der 0:1-Niederlage von Wigan gegen den FC Liverpool zum „Man of the Match“ gewählt. Die Flasche Champagner schenkte er seinem extra angereisten Fanklub aus Purgstall.

Für Österreich
Scharner spielte rechts im Mittelfeld, gewann 80 Prozent seiner Zweikämpfe, verlor kein einziges Kopfballduell, hielt Liverpool-Star John Arne Riise in Schach. Scharner: „Wenn man mich lässt, werde ich auch im Nationalteam für neue Impulse sorgen. Ich bin ein Leadertyp, ein Antreiber. In der Vergangenheit habe ich Fehler gemacht, das sehe ich ein – aber hier geht es um die EM, um Österreich.“

Bleibt Hickes stur?
Hickersberger hat seinen Standpunkt schon klar gemächt: „Scharner hat seinen Entschluss, nie wieder für Österreich zu spielen, geändert. Ich hingegen bleibe bei meinen Entscheidungen.“ Wenn man ihn lässt. Alle reden auf Hicke ein, seinen Kurs zu ändern. Auf einen Spieler wie Scharner kann das Team nicht verzichten!

Verstärkung
Auch LASK-Superstar Ivica Vastic möchte Hickersberger und der Nationalmannschaft helfen, sagt allerdings auch: „Ich allein werde es nicht richten. Scharner wäre auch eine Riesenverstärkung fürs Team.“

Von Christian Russegger/ÖSTERREICH

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