Lauschangriff

Inter versinkt im Skandalsumpf

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Von wegen weiße Weste: Jetzt wird auch Inter Mailand bös beschuldigt - Auftrag zum Abhören von Referees!

Der italienische Fußball-Meister Inter Mailand gerät tiefer in den Sumpf des Abhörskandals. Der Hauptverdächtige in der Causa um illegale Lauschangriffe, Giuliano Tavaroli, Ex-Sicherheitsmanager bei der Telecom Italia, hat das Inter-Management schwer belastet. Der vor zwei Wochen festgenommene Tavaroli, der laut den Ermittlern einen ausgedehnten Spionage-Ring aufgebaut haben soll, erklärte, er sei 2002 von Inter Mailand beauftragt worden, den Schiedsrichter Massimo De Santis zu bespitzeln.

De Santis war im Juli wegen seiner Verwicklungen im ausgedehnten Absprachenskandal zu einer vierjährigen Berufssperre verurteilt worden. Inter hatte Verdacht gegen De Santis geschöpft, nachdem Schiedsrichter Danilo Nucini Inter-Präsident Giacinto Facchetti auf seltsame Kontakte zwischen dem damaligen Juve-Manager Luciano Moggi und De Santis hingewiesen hatte. Facchetti war am 4. September im Alter von 64 Jahren gestorben. In Zusammenhang mit diesem Skandal wird Inters Chef, Massimo Moratti, am kommenden Dienstag vom Staatsanwalt des Fußballverbands, Francesco Saverio Borrelli, vernommen.

Inter-Lauschangriff
"Der Lauschangriff war vom Inter-Management in Auftrag gegeben worden", sagte Tavarolis Rechtsanwalt, Massimo Di Noia. Inter wollte die finanzielle Lage des Schiedsrichters kontrollieren. Tavaroli soll auch den damaligen italienischen Verbandschef Franco Carraro und andere Top-Manager illegal belauscht haben.

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