FIFA verlangt Freilassung des politischen Flüchtlings.
Bahrain hat in Thailand offiziell die Auslieferung des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Hakim al-Araibi beantragt. Die Militärregierung des südostasiatischen Königreichs bestätigte am Dienstag den Eingang der erforderlichen Papiere. Der 25-Jährige lebt eigentlich in Australien, wo er als politischer Flüchtling anerkannt ist.
Auf Bitten seines arabischen Heimatlands wurde er Ende November in Thailands Hauptstadt Bangkok festgenommen, wo er zusammen mit seiner Frau die Flitterwochen nachholen wollte. Der Fußballer war 2014 in Bahrain, einem autoritär regierten Königreich im Persischen Golf, in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er soll sich 2011 während der arabischen Aufstände an Ausschreitungen beteiligt haben.
Damals ging in Bahrain vor allem die Mehrheit der Schiiten gegen die sunnitische Führung auf die Straße. Auch al-Araibi ist Schiit. Der Fußballer weist alle Vorwürfe zurück. Während der vermeintlichen Tatzeit stand er nach eigenen Angaben für Bahrains Nationalmannschaft bei einem Länderspiel gegen Katar auf dem Fußballplatz.
Der Fußball-Weltverband FIFA fordert ebenso wie die asiatische Fußball-Konföderation (AFC) und das Internationale Olympische Komitee (IOC) al-Araibis Freilassung. Die AFC hat mit Salman bin Ibrahim Al Chalifa einen Mann aus Bahrain an ihrer Spitze. Das Mitglied von Bahrains Herrscherfamilie war 2016 in der FIFA-Präsidentenwahl Gianni Infantino unterlegen. Im Vorfeld der Wahl hatte sich u.a. al-Araibi, der 2014 nach Australien geflohen war, als Kritiker von Al Chalifa hervorgetan.
Hakim al-Araibi spielt als Halb-Profi für einen Verein aus Melbourne. Das Auslieferungsersuchen wird in Thailand nun geprüft, was Monate dauern kann. Eine von al-Araibis Rechtsanwälten kündigte bereits an, gegen die geplante Auslieferung Einspruch zu erheben.