Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel gab grünes Licht für eine Bundesliga-Fortsetzung.
Die deutsche Fußball-Bundesliga darf die derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochene Saison mit Geisterspielen fortsetzen. Darauf einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Videokonferenz am Mittwoch.
TV-Gelder gesichert
Für die Liga ist eine Fortsetzung der Saison von enormer Bedeutung, weil viele Vereine durch fehlende Einnahmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Nun durch die Weiterführung des Spielbetriebs der Bundesliga sind zumindest die millionenschweren TV-Gelder gesichert. 25 Runden sind in den beiden höchsten deutschen Spielklassen absolviert, die verbleibenden neun sollen nun nachgeholt werden.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte für den schnellen Neustart ein Sicherheits- und Hygiene-Konzept entworfen, das unter anderem die dauerhafte und wiederholte Testung der Profis vorsieht. Die DFL hatte zuletzt mit einer Taskforce das Konzept ausgearbeitet, durch dessen Umsetzung ein sicherer Spielbetrieb während der Pandemie gewährleistet sein soll. In einer ersten Testreihe hatte es bei 1.724 Tests in der 1. und 2. Liga zehn positive Fälle gegeben.
Laut Watzke sehe man durch die Testungen, dass der eine oder andere Fall aufgespürt worden sei, "wo man nicht merken konnte, dass derjenige Corona hatte, weil er null Symptome hatte. Wir sind jetzt in dem Prozess, dass wir relativ sicher sind, dass, wenn die Bundesliga wieder startet, Gesunde gegen Gesunde spielen und das ist die ideale Voraussetzung."
Herthas Skandal-Video kein Stolperstein
Trotz des jüngsten Skandal-Videos des umgehend suspendierten Hertha-Profis Salomon Kalou und anhaltender Bedenken der Kritiker, soll die Liga dennoch fortgeführt werden. Neben den Länderchefs und der Sportministerkonferenz hegen auch der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Spahn keine Zweifel am nachgebesserten Hygiene-Konzept der DFL.
Hertha-Stürmer Kalou hatte am Montag über Facebook ein Video veröffentlicht, in dem unter anderem zu sehen ist, wie bei seinem Mitspieler Jordan Torunarigha eine Probe für einen Corona-Test genommen wird. Zudem hatte der 34-Jährige Gespräche in der Umkleidekabine unter anderem mit Teamkollege Vedad Ibisevic aufgenommen. Während der Video-Sequenz gab Kalou immer wieder Mitspielern oder Vereinsmitarbeitern die Hand und verstieß damit gegen die von der DFL in ihrem Konzept gemachten Vorgaben.
Kalou zeigte sich einsichtig. "Es war ein großer Fehler", räumte der Ivorer in einem Interview bei Sport1 ein. Gesundheitsminister Spahn mahnte: "Wir haben in den letzten Tagen gesehen, bei dem einen oder anderen muss das Verständnis dafür, dass es hier um etwas geht, offensichtlich noch geweckt werden." Deswegen sei "ein klares Durchgreifen" der DFL und der einzelnen Teams "ganz, ganz wichtig".