Teilen

Schon in Salzburg war Dominik Szoboszlai auch dank seiner Schusstechnik in aller Munde, jetzt ist das einmal mehr in der deutschen Fußball-Bundesliga der Fall.

Der Offensivspieler von RB Leipzig schoss den VfB Stuttgart am Freitag im Heimspiel der 18. Runde beim 2:1-Erfolg im Alleingang k.o. Der ungarische Nationalspieler glänzte einerseits mit einem wild fliegenden Freistoß aus 30 Metern (25.), andererseits mit einer famosen Abnahme von der Strafraumgrenze (49.). Schon im August 2021 hatte Szoboszlai gegen die Schwaben doppelt getroffen. "Ich habe mir die Videos noch einmal angesehen. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben", berichtete der 22-Jährige nach der neuerlichen Gala-Vorstellung. Zumindest beim ersten Treffer benötigte es aber etwas Zureden der Mitspieler. "Ich muss mich bei David Raum bedanken. Er hat gesagt, ich soll schießen", sagte Szoboszlai.

Seine Teamkollegen scheinen mehr Vertrauen in seinen rechten Fuß zu haben als er selbst. Anders ist nicht zu erklären, dass sie ihm vehement in den Ohren liegen. "Die nerven mich immer, dass ich schießen soll. Jedes Spiel 15 Mal", klagte der Offensivmann nicht ganz ernst gemeint. "Ich habe es zweimal gemacht und es hat zweimal geklappt. Sie sollen mich weiter nerven." Seine womöglich einzigartige Schusstechnik ist für Szoboszlai Fluch und Segen zugleich. Doch die Tore des Mittelfeldspielers sind nicht seine einzige Qualität. Die Treffer seien "schön, wichtig und super", betonte ÖFB-Teamspieler Xaver Schlager. "Doch ich sehe auch, was er gegen den Ball macht. Ich habe selten einen Zehner gesehen, der defensiv so gut ist", sagte der 25-jährige Oberösterreicher.

Seit Marco Rose Cheftrainer beim Pokalsieger ist, geht die Formkurve Szoboszlais nach oben. Kein Wunder, schließlich kannte der Coach seinen heutigen Star schon, als dieser erst 14 Jahre alt war, hatte ihn zuerst im Salzburger Nachwuchs und dann auch bei den Profis der "Bullen" bis zu seinem eigenen Wechsel nach Mönchengladbach im Sommer 2019 unter seinen Fittichen. "Er ist unglaublich ambitioniert. Und seine Schusstechnik ist natürlich außergewöhnlich", sagte Rose. Nun müsse der Gelobte einfach so weitermachen.

Szoboszlai macht Nkunku-Ausfall vergessen

Stellte man sich vor Beginn der Rückrunde die Frage, wie die vom verletzten Christopher Nkunku hinterlassene Lücke zu schließen ist, so hat man nach drei Spielen eine Antwort. Szoboszlai und sein kongenialer Mittelfeldpartner Dani Olmo übernehmen den Job gemeinsam. Auf Schalke glänzte Olmo mit drei Vorlagen und einem Tor, gegen Stuttgart war es dann Szoboszlai. Allerdings wird das Duo vorerst getrennt. Olmo musste gegen den VfB zur Halbzeit raus und zog sich einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu. Das teilte der Club am Samstag mit und bezifferte die Ausfallzeit auf "voraussichtlich mehrere Wochen". Der 24-jährige Spanier ist in seiner Leipziger Zeit immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen worden. Zuletzt fehlte er von Mitte September bis Mitte Oktober wegen einer Knieverletzung.

Für Leipzig geht es am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Hoffenheim weiter. Dort tritt die Rose-Truppe nach 16 Spielen ohne Niederlage in Folge an. Der vorläufige Sprung auf Platz zwei war ebenso Belohnung wie der auf einen Punkt verkürzte Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern München. So hoch wollte man das aber gar nicht hängen. "Die Bayern machen ihr Ding, wir machen unseres", sagte Schlager.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.