Augsburg-Trainer Schuster lobte das Debüt des ÖFB-Teamkickers.
Nach dem siegreichen Debüt hat sich Martin Hinteregger vor allem bei seinen Augsburger Teamkollegen bedanken dürfen. Einen Elfmeter verschuldet, über einen weiteren hätte er sich nicht beklagen können - und trotzdem verließ der ÖFB-Teamspieler nach dem 2:1 bei Werder Bremen als Gewinner den Rasen. "Mit einem Sieg das Debüt zu bestreiten ist ein optimaler Start", sagte der Ex-Salzburger.
Hinteregger war am letzten Tag der Transferzeit nach Augsburg gewechselt, nach der Länderspielpause kam er am Sonntag zu seinem ersten Einsatz. "Wir wollten den Dreier und haben viel investiert und haben deswegen insgesamt verdient gewonnen. Auf diesem Weg wollen wir weitermachen", sagte der Abwehrspieler vier Tage nach seinem 24. Geburtstag.
Garant für Sieg
Der bis 2018 gebundene Hinteregger gehört zu den kostspieligsten Zugängen der Augsburger Club-Historie, spekuliert wird über eine Ablösesumme von fünf bis sieben Millionen Euro. "Ein junger Mann, der noch lernen wird", sagte FCA-Coach Dirk Schuster und lobte doch sehr überschwänglich. "Einer der Garanten, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten." Vor allem nach der Pause hatten die Augsburger das Spiel im Griff - und zeigten wie von Schuster gefordert dann auch "Eier".
Hinteregger waren jedoch nach der kurzen Anlaufzeit im neuen Club noch deutliche Abstimmungsprobleme anzumerken. Der am ÖFB-Teamkollegen Zlatko Junuzovic verursachte Foulelfmeter (45.+2) ließ die Nervosität nicht kleiner werden. Beim Stand von 0:1 hätte es nach einer Ringereinlage von Hinteregger fast den nächsten Strafstoß gegeben.
"Ich glaube bei der griechisch-römischen Aktion von Hinteregger hätten wir uns auch nicht groß beschweren dürfen, wenn vielleicht noch ein zweiter Elfmeter dazukommt", sagte Schuster. "Beim ersten Elfmeter war es unglücklich, beim nicht gegebenen müssen wir drüber reden. Das ist eine unnötige Aktion." Letztlich aber war es eine für die drei Punkte folgenlose Aktion. Schuster hatte auch mit einer Strategie Erfolg, die schon seinem ehemaligen Club Darmstadt viele Punkte brachten. Jeffrey Gouweleeuw (52.) und Konstantinos Stafylidis (73.) trafen jeweils nach Standards.
Bremen mit Fehlstart
Während Augsburg den ersten Sieg in der deutschen Bundesliga feierte, kassierten die Bremer auch im dritten Pflichtspiel eine Niederlage, dabei zehn Gegentore. Werder-Trainer Viktor Skripnik strich seiner Truppe deshalb auch den trainingsfreien Dienstag. "Wir haben uns den freien Tag nicht verdient. Ich will die Mannschaft in dieser Woche jeden Tag sehen", sagte der Coach des Schlusslichts.
Der 46-jährige Ukrainer genießt momentan noch die nötige Rückendeckung. Die Bremer Verantwortlichen wollen den selbst postulierten Werder-Weg weitergehen. Der langjährige Spieler soll als Trainer ausreichend Zeit erhalten. "Wir sind davon überzeugt, dass Viktor da rauskommt", sagte Manager Frank Baumann. Der neue Manager erinnerte an die schwierigen Situationen der vergangenen Saison, als Werder erst in der letzten Runde den Klassenerhalt schaffte: "Alle waren der Überzeugung, dass Viktor die Kraft nicht hat. Er hat alle eines Besseren belehrt - und er wird das auch dieses Mal mit der Mannschaft schaffen."
Wechsel gibt es auch im Tor keinen. "Es gibt keine Torwartdiskussion", betonte Skripnik. Felix Wiedwald erhält damit auch am Samstag in Mönchengladbach den Vorzug gegenüber dem erfahrenen Jaroslav Drobny. Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch ("Wir sind alle sehr enttäuscht") dürften ihren Platz sicher haben, Florian Kainz muss sich demgegenüber erst in Deutschland einen Namen machen. Zuletzt saß er nicht einmal auf der Bank. "Mit Flo einen dritten 'offensiven Außen' auf die Bank zu setzen, hätte keinen Sinn gehabt", erklärte Skripnik. So schafften es Izet Hajrovic und Sambou Yatabare auf die Bank.
Kein Thema mehr heuer ist Abwehrspieler Luca Caldirola, der 25-jährige Italiener erlitt gegen Augsburg einen Bruch des linken Außenknöchels sowie eine Bandverletzung und wird drei bis vier Monate nicht zur Verfügung stehen.