Aleksander Ceferin: 'FIFA sollte mehr Respekt zeigen.'
Europas Fußball-Chef Aleksander Ceferin hat das Vorgehen des Weltverbandes bei den Reformplänen zur Club-WM kritisiert. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die UEFA lediglich sieben Verbände oder Vereine einlädt und dann mit ihnen Dinge diskutiert, welche die Zukunft des gesamten europäischen Fußballs betreffen", sagte Ceferin dem "Kicker".
Der Slowake zeigte sich irritiert über die Alleingänge der FIFA mit Präsident Gianni Infantino an der Spitze. Dessen Planungen der Club-WM-Reform und eine neue Global Nations League sieht der UEFA-Chef mit großer Skepsis.
Umstrittenes Projekt
"Wir führen unsere Verhandlungen üblicherweise mit allen Gesprächspartnern", sagte Ceferin. Zuletzt hatte die FIFA ihr Werben für eine ausgeweitete Club-WM bei einem Treffen mit sieben europäischen Spitzenvereinen, unter denen auch der FC Bayern gewesen sein soll, intensiviert.
Das umstrittene Infantino-Projekt soll zusammen mit einer globalen Nations League 25 Milliarden Dollar in die FIFA-Kassen spülen. Die "New York Times" hatte berichtet, dass zu dem Treffen am Mittwoch neben den Bayern auch Real Madrid, der FC Barcelona, Juventus Turin, Manchester City und Manchester United sowie Paris Saint-Germain geladen gewesen waren.
Natürlich seien die Vereine skeptisch dem FIFA-Vorschlag gegenüber, sagte Ceferin. "Ich weiß, dass mindestens drei von den sieben Vereinen mit dem FIFA-Weg nicht einverstanden sind. Die FIFA als die regierende Organisation sollte mehr Respekt gegenüber der Pyramide, dem System des Fußballs, Nationalverbänden und Vereinen zeigen. Niemand ist der Besitzer des Fußballs, nicht der FIFA-Präsident, nicht der UEFA-Präsident, nicht der Präsident eines Klubs. Fußball ist einfach nicht zu verkaufen", sagte der UEFA-Chef dem "Kicker".