Corona-Krise

Fußball in Europa: Aktueller Überblick über alle Ligen

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Der Profi-Fußball kehrt in Europa zurück. Wie ist der Stand der Dinge ? Hier einige Ligen im Überblick.

Der Profi-Fußball kehrt in Europa zurück. Die deutsche Fußball-Bundesliga macht den Anfang und setzt am Samstag um 15.30 Uhr die Meisterschaft fort, noch im Mai folgen weitere Ligen. In der österreichischen Bundesliga geht es am 2. Juni weiter. Ein Überblick:
 
Deutschland: Am Samstag um 15.30 Uhr blickt wohl ganz Fußball-Europa auf die Bundesliga, die als erste große Liga startet. Ein 51 Seiten langes Konzept mit Notmaßnahmen und Handlungsanweisungen hatte letztlich auch die Politik zur umstrittenen Freigabe bewogen. Funktioniert der Neustart in Deutschland, gibt es wohl Rückenwind in ganz Europa, auch Österreich blickt gespannt ins Nachbarland. Mit dem Derby Dortmund - Schalke steht gleich am Samstagnachmittag ein Schlager auf dem Programm, Tabellenführer Bayern München ist am Sonntagabend bei Union Berlin zu Gast.
 
Färöer: Die Kicker auf den Inseln im hohen Norden waren eigentlich die ersten, die wieder begonnen haben. Am vergangenen Samstag erfolgte der Anpfiff der neuen Saison in der "Betrideildin", nachdem die Behörden grünes Licht für den ursprünglich im März angesetzten Saisonstart gegeben hatten.
 
Tschechien und Ungarn beginnen eine Woche nach Deutschland. In Tschechien ist die erste Begegnung am 23. Mai das Spiel FK Teplice - Slovan Liberec sein. Bereits seit Montag dürfen in Tschechien wieder Sportveranstaltungen mit bis zu hundert Personen stattfinden. Ungarn beginnt ebenfalls am 23. mit den Halbfinalspielen im Cup, die Meisterschaft wird am 30. Mai wieder aufgenommen.
 
Dänemark startet am 28. Mai mit einer Nachholpartie. Am Pfingstwochenende und dem 7. Juni folgen die letzten beiden Runden der ersten Saisonphase in der Superliga, in deren Anschluss die sechs besten Teams den Meister unter sich ausspielen.
 
Polen: Die Ekstraklasa nimmt am 29. Mai den Spielbetrieb auf. Die Mannschaften haben in dieser Woche den vollen Trainingsbetrieb aufgenommen, am 27. und 28. Mai müssen sich Spieler, Trainer und Schiedsrichter einem Virustest unterziehen.
 
Österreich: ÖFB und Bundesliga gaben am Mittwoch bekannt, dass die Saison mit dem Cupfinale Red Bull Salzburg gegen Zweitligist Austria Lustenau am 29. Mai um 20.45 Uhr in Klagenfurt fortgesetzt wird. Die Liga steigt am 2. Juni mit der Qualifikationsrunde und am 3. Juni mit der Meisterrunde wieder ein.
 
Kroatien: Einen Tag nach Österreich rollt auch im kroatischen Cup weder die Kugel. Am 30./31. Mai sollen die Cup-Halbfinali steigen, die erste Liga plant Spiele ab 6. Juni., zehn Runden sind noch zu spielen, Titelverteidiger Dinamo Zagreb von ÖFB-Legionär Emir Dilaver liegt mit 65 Punkten 18 Zähler vor HNK Rijeka von Alexander Gorgon.
 
Serbien beginnt ebenfalls am 30. Mai mit der ersten und zweiten Liga. Die Saison wird in neuem Format beendet, Meister- und Abstiegsrunde wurden gestrichen.
 
Portugal: Die Primeira Liga beginnt wieder am 4. Juni. Die Regierung hatte den 30. Mai als möglichen Termin für den Re-Start genannt, die Liga wollte aber mehr Zeit, um die Spieler auf das Coronavirus zu testen und die Stadien zu inspizieren.
 
Türkei: Der Neustart der Süper Lig ist für 12. Juni angesetzt. Verbandspräsident Nihat Özdemir bekräftigte zudem, das Champions-League-Endspiel werde wie geplant in Istanbul über die Bühne gehen. Einen Termin für das ursprünglich am 30. Mai angesetzte Finale gibt es aber noch nicht.
 

Abgebrochen:

Frankreich: Premierminister Edouard Philippe hat die Saison bei einer Rede vor der Nationalversammlung in Paris am 28. April quasi beendet, wenige Stunden später gab auch Verbandspräsident Noel Le Graet das Aus bekannt. Ursprünglich hätte die Ligue 1 ab 17. Juni den Spielbetrieb fortsetzen wollen. Paris St. Germain, das zwölf Punkte vor Olympique Marseille lag, wurde zum Meister erklärt.
 
Niederlande: Nachdem Ministerpräsident Mark Rutte bereits am 21. April Großveranstaltungen wie den Profi-Fußball bis zum 1. September verboten hatte, brach die Liga die Meisterschaft ab. Es gibt weder Meister noch Auf- und Absteiger, SC Cambuur und De Graafschap wollen den Aufstieg in die erste Liga nun vor Gericht einklagen.
 

Offen:

Spanien: Die Liga in einem der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder soll am 12. Juni fortgesetzt werden. "Aber wir müssen vorsichtig sein", sagte La-Liga-Präsident Javier Tebas mit Blick auf die Gesamtsituation. Geplant ist, dass jeden Tag zumindest ein Profispiel stattfindet.
 
England: Obwohl Großbritannien das Land mit der höchsten Opferzahl in Europa ist, wird die Fortsetzung der englischen Premier League ab Juni immer konkreter. Die britische Regierung hatte am Montag grünes Licht für Sportveranstaltungen ab dem 1. Juni hinter verschlossenen Türen zum Zweck der TV-Übertragung gegeben. Bei einem Abbruch würde der Liga ein Verlust von mehr als einer Milliarde Euro drohen.
 
Italien: Die Serie A will am 13. Juni einsteigen. In einer Videokonferenz am Mittwoch stimmten 16 von 20 Vereinen dafür. Allerdings gibt es noch keine Zustimmung der Regierung in Rom. Sportminister Vincenzo Spadafora will neue Ergebnisse zu den Infektionszahlen nächste Woche abwarten. Mannschaftstraining ist ab kommenden Montag wieder erlaubt.
 
Schweden: In dem skandinavischen Land, das in der Coronakrise einen eigenen, freizügigeren Weg geht, wollen die beiden Profiligen Allsvenskan und Superettan am 14. Juni in die neue Saison starten. Sie haben der Gesundheitsbehörde einen Plan vorgelegt, der regelmäßige Temperaturmessungen, aber keine Corona-Tests vorsieht. Eine Entscheidung, ob das ausreicht, wird noch diese Woche erwartet. In Schweden beginnt die Meisterschaft normalerweise im April.
 
Belgiens Liga war bereits am 2. April vorgeprescht. Die Pro League hatte das Ende der Saison nach 29 von 30 Hauptrunden-Spieltagen und vor den Play-offs bekanntgegeben und Brügge zum Meister erklärt. Die UEFA drohte daraufhin mit Konsequenzen bis hin zum Europacup-Ausschluss. Die endgültige Entscheidung wurde danach mehrmals verschoben und soll nun am Freitag fallen. Belgien verbot allerdings alle Sportwettkämpfe bis Ende Juli.
 
Schweiz: Die Vertreter der 20 Profiklubs wollen am 29. Mai in einer außerordentlichen Generalversammlung über die Weiterführung der Super League und Challenge League entscheiden. Die Mannschaften dürften seit Wochenbeginn Mannschaftstrainings abhalten, die meisten verzichten aber darauf, da sie damit keine Kurzarbeit mehr geltend machen können. Lediglich St. Gallen und die Grasshoppers Zürich sind schon auf dem Platz.
 
Russland: Die Premjer-Liga hat einen Plan zum Neustart am 21. oder 28. Juni mit zwei Varianten vorgelegt. Derzeit wird mit den Gesundheitsbehörden verhandelt, wie das Mannschaftstraining wieder aufgenommen werden kann. Offen ist auch noch, wie die zahlreichen ausländischen Spieler zurückkehren können, weil Russland die Grenzen dicht gemacht hat.
 
Griechenland: Die meisten Clubs der Super League haben am 5. Mai mit dem vollen Trainingsbetrieb begonnen. Als Spielbeginn ist der 14. Juni geplant, die Zustimmung der Regierung steht aber noch aus.
 

Corona-Krise?

Weißrussland: Im Land des autoritären Staatschefs Alexander Lukaschenko lief der Fußball trotz internationaler Kritik einfach weiter - und das mit Zuschauern. Hände desinfizieren, Temperatur messen und Abstand halten sind die wenigen Vorschriften. Die Liga sicherte sich sogar internationale TV-Verträge, immer mehr Fans blieben allerdings zu Hause. Aufgrund zweier Verdachtsfälle wurden erstmals zwei am kommenden Wochenende angesetzte Spiele verschoben.
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