Der FC Barcelona steht im Mittelpunkt schwerer Vorwürfe rund um geheime Spieler-Absprachen.
Es ist wie ein Warten auf den großen Sturm. In diesem Sommer wird der große Transfer-Kracher noch kommen, aber wann? Und das Gewitter den dieser Wechsel nach sich ziehen wird, wird gigantisch sein. Die Situation: Zwei Mega-Stars, Antoine Griezmann und Neymar, wollen ihren jeweiligen Verein verlassen und bei Barcelona anheuern. Beide haben laufende Verträge, ihre Klubs wollen sie nicht so einfach ziehen lassen. Was machen die beiden? Sie erscheinen einfach nicht zum Training. Der Verdacht: Barcelona stiftet die Stars zum Streik an.
7. Juli 2019: Antoine Griezmann erscheint nicht zum Trainingsauftakt bei Atlético Madrid.
8. Juli 2019: Neymar fehlt beim Trainingsauftakt bei Paris Saint-Germain.
Mit diesem Verhalten hinterlassen die Stars bei ihren Klubs verbrannte Erde. PSG und Atletico sind stinksauer UND vermuten, dass Barca seine Finger im Spiel hat. Der Wechsel zum Messi-Klub soll einfach erstreikt und erzwungen werden. Das berichtet "sport1.de" in einer ausführlichen Analyse.
Bereits im Dezember 2017 hatte Atlético eine formale Beschwerde bei der FIFA eingelegt, weil Barcelona trotz laufenden Vertrages um Griezmann geworben hatte und auch mit dem Spieler und dessen Beratern in Kontakt getreten sein soll. Auch der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung wurde laut. Nun geht die Transfer-Posse weiter. Atletico veröffentlichte am 5. Juli diesen Jahres eine Stellungnahme in der erneut scharfe Kritik an Barcelona und Griezmann geübt wurde. "Atlético Madrid will hiermit seine tiefste Empörung über das Verhalten der beiden Parteien ausdrücken, insbesondere über das von Barcelona", heißt es in dem Statement des Klubs.
Als Konsequenz für Barcas unlautere Verhandlungstaktiken wollen die Madrilenen jetzt einer verspäteten Zahlung der Ausstiegsklausel für Griezmann, die am 1. Juli von 200 Millionen Euro auf 120 Millionen gesenkt wurde, nicht zustimmen. Und dass Griezmann nicht zum Training am Sonntag erschienen war, soll eine empfindliche Strafe nach sich ziehen.
Am Ende wird der Wechsel wohl doch durchgehen, denn Atletico hat mit Joao Félix bereits einen Nachfolger verpflichtet.
Schlammschlacht zwischen PSG und Neymar
Bei Neymar sind die Emotionen der handelnden Parteien mindestens so aufgeheizt. Auch Neymars Weg führt wohl zum Ex-Klub nach Barcelona, von wo der Brasilianer im Sommer 2017 für 222 Millionen Euro an die Seine gewechselt war. Die Bezeihung zu Noch-Arbeitgeber PSG ist endlich zerrüttet: "Paris Saint-Germain stellt fest, dass Neymar Jr. nicht zur besprochenen Zeit am abgemachten Ort erschienen ist. Dies geschah ohne die vorherige Genehmigung des Vereins", teilte der französische Meister mit, nachdem Neymar nicht zum Training erschienen war, und kündigte Konsequenzen an. Nachsatz: "Neymar kann PSG verlassen, wenn es ein Angebot gibt, das alle Seiten zufriedenstellt", so Sportdirektor Leonardo am Montagabend in einem Interview mit "Le Parisien".
Die Vorgänge rund um die streikenden Stars erinnern an den Fall Dembélé. Ousmane Dembélé sorgte 2017 für großes Aufsehen, als er bei Borussia Dortmund mit einem Streik schlussendlich einen Transfer nach Barcelona erzwang. "Was hätte ich sonst machen sollen? Barcelona ein zweites Mal absagen sollen? Das wäre für mich unmöglich gewesen", erklärte Dembélé der spanischen Zeitung "Sport" damals.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke vermutete damals schon geheime Absprachen zwischen Barca und dem Spieler. "Da muss man sich auch mal über die Rolle des ruhmreichen FC Barcelona unterhalten", so der BVB-Geschäftsführer dazumals bei "Sky".
Nur einen Tag, nachdem man sich mit Vertretern des Klubs getroffen habe, die zeigten, dass die Vorstellungen weit auseinander lagen, sei Dembélé "ganz zufällig" nicht zum Training erschienen. "Die Zeitfolge ist schon auffällig. Dass ein 20-Jähriger nicht zum Training kommt, ohne das Wohlwollen des möglicherweise aufnehmenden Klubs, das glaube ich nie im Leben", meinte Watzke.
Bayern-Boss Uli Hoeneß sprang dem schwarz-gelben Kontrahenten in diesem Fall zur Seite. "Wenn Barcelona dahintersteckt, dann habe ich keine Achtung mehr vor dem Klub. Einen Spieler dazu zu veranlassen, einen Vertrag zu brechen, das ist unterste Kreisklasse", empörte sich der Bayern-Präsident.
Ähnlich ging Barcelona auch bei dem Transfer von Coutinho von Liverpool zu Barca vor. Die Taktik scheint bislang aufzugehen, doch die andren Klubs werden sich das nicht lang gefallen lassen.