Final-Sieg gegen Liverpool-Teamkollege Salah

Mane und Senegal feiern Triumph beim Afrika-Cup

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Senegals Star Sadio Mane hat dem Afrika-Cup seinen Stempel aufgedrückt.  

Am Sonntag verwandelte der Ex-Salzburger im Finale gegen Ägypten um seinen Liverpool-Teamkollegen Mohamed Salah den entscheidenden Elfmeter zum 4:2-Erfolg und verhalf seinem Land zum erstmaligen Triumph bei der Fußball-Kontinentalmeisterschaft. "Wir haben als Mannschaft gewonnen, als Land", sagte Torhüter Edouard Mendy.

Tags darauf wirkte Mane etwas verträumt in seinem Hotelbett mit Medaille um den Hals und Pokal im Arm. "Gut geschlafen?", fragten eifrige Verbandsmitarbeiter am Montag in der Früh auf Twitter zu entsprechenden Bildern. Und die Party im westafrikanischen Land war längst noch nicht vorbei: Gegen Mittag stand der große Empfang in der Heimat an, auch Staatspräsident Macky Sall wurde am Flughafen erwartet.

Der 29-jährige Mane, einst für mehr als 20 Millionen Euro (inkl. Bonuszahlungen) von Salzburg nach Southampton gewechselt, wurde zum Spieler des Turnier gekürt. In der 7. Minute des Finales in Yaounde hatte er einen Foulelfmeter noch vergeben. "Es war eine lange Reise, es war schwierig und manchmal kompliziert. Aber wir haben nie aufgegeben", sagte Senegals Teamchef Aliou Cisse.

Der Afrika-Cup entspricht in seiner kontinentalen Bedeutung der Europameisterschaft - und entsprechend fiel im Olembe-Stadion die Begeisterung aus. Feuerwerk, Trommeln, Fahnen: der Sieg der Löwen von Teranga, so der Titel des Nationalteams, lockte in der Heimat schon in der Nacht Jung und Alt auf die Straßen.

Der Bilder vom Finale prägten den diesjährigen Afrika-Cup - wie aber auch die schockierenden Szenen Ende Jänner. Vor dem Achtelfinale hatte eine Massenpanik vor dem Stade d'Olembe in der Hauptstadt von Gastgeber Kamerun acht Menschen das Leben gekostet. Doch es wurde weitergespielt. Der Fußball sollte helfen - auch, um die politische Instabilität in Kamerun mit Putschen und Umsturzversuchen oder die schweren ökonomischen Folgen der Corona-Restriktionen für den Moment vergessen zu machen.

Senegalesen aus aller Welt posteten in den sozialen Medien Szenen ausgelassener Freude: endlich wieder ein Grund, voller Stolz auf die Heimat die Nationalflagge zu schwenken. Kein Wunder, dass Präsident Sall den Montag kurzerhand zum Feiertag für die siegestrunkene Bevölkerung erklärte. Selbst vom Kommissionsvorsitzenden der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki Mahamat, kamen Glückwünsche.

Für Trainer Cisse, der als Spieler 2002 im Finale knapp unterlegen war, zeigte der Triumph vor allem eines: "Das beweist die mentale Stärke dieser Generation." Vor 20 Jahren hatte Senegal im Elfmeterschießen gegen Kamerun verloren, Cisse gehörte damals zu den Fehlschützen. "Ich widme diese Trophäe Aliou Cisse", sagte Mane laut Medienberichten. "Als ich den Elfmeter verschossen habe, dachte ich sofort an ihn - und als ich den letzten Elfmeter verwandelt haben, dachte ich wieder sofort an ihn."

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