Der Transfer des Jahres rückt näher - Juves Ex-Boss nährt die Spekulationen.
Cristiano Ronaldo steht laut spanischen und italienischen Medienberichten vor einem Wechsel von Real Madrid zu Juventus Turin. Der Superstar hatte die Wechselgerüchte unmittelbar nach dem Champions-League-Titel befeuert, indem er ein klares Bekenntnis zu Real vermieden hatte. Ronaldo soll höchst unzufrieden damit sein, dass Madrid seine Ausstiegsklausel im Januar von einer Milliarde auf 100 Mio. Euro gesenkt hat. Und das nicht für England, sondern nur für Italien, die USA und China. Ronaldo damals beleidigt: "Wenn ich nur 100 Mio. wert bin, heißt das, dass Real mich nicht mehr will."
Nun nährt eine Aussage des ehemaligen Juve-Bosses Luciano Moggi die Spekulationen. Calciomercato zitiert den früheren Juve-Boss so: "Ronaldo hat schon unterschrieben. Das weiß ich, nachdem ich mit wichtigen Personen geredet habe." Der aktuelle Juventus-Boss Andrea Agnelli hat bereits mehrfach persönlich mit Ronaldo gesprochen.
Ein Hammer! Allein diese Meldung sorgte dafür, dass die Aktie des Italien-Meisters um 5,9 Prozent anzog. Italien würde kopfstehen, wenn der Transfer offiziell wird. Dem angeschlagenen italienischen Fußball würde der Deal wohl ungeheuren Auftrieb geben. Die spanische Sport-Zeitung Marca schreibt allerdings, dass der Transfer noch nicht fix ist. Offensichtlich ist, dass Ronaldo durchaus wechselbereit ist und nicht nur pokert. Real soll ihm nun 30 Mio. Euro Gehalt geboten haben, um ihn zu halten – genauso viel wie Juve und neun Mio. mehr, als er aktuell verdient. Bisher hatten sich die Königlichen geweigert, Ronaldos Gehalt aufzustocken.
Ronaldo scheint in Madrid nicht mehr glücklich
Juve kann die 100 Mio. lockermachen, soll einen Vertrag bis 2022 bieten und hat auch sonst ganz gute Argumente. Ronaldo vermisst bei Real die Anerkennung der Fans und die Rückendeckung der Klub-Führung. Marca zitiert ihn mit den Worten: "Mein Kopf kann nicht mehr. Ich fühle mich ungeschützt. Wenn ich einen Monat nicht treffe, pfeifen mich die Zuschauer in Bernabeu aus, und der Verein fängt an, über meinen Nachfolger und Transfers zu reden."
In Turin hatte Ronaldo dagegen einen Moment der wahren Anerkennung genossen: Als er im Champions-League-Viertelfinale bei Juve im April dieses Jahres per Fallrückzieher traf, bekam er dafür sogar von den Heim-Fans respektvollen Applaus. Das hat Ronaldo nachhaltig beeindruckt. Nach der Partie bedankte er sich dafür: "Danke, Grazie, Italien. Danke an all die fantastischen Fans von Juve. Was sie für mich getan haben, war einfach unglaublich. Das ist mir in meiner Karriere noch nie passiert. Einfach Wahnsinn. Unglaublich."
Die Anerkennung der Juve-Fans und die Unzufriedenheit mit den Real-Verantwortlichen sind die Hauptgründe für einen Wechsel. Ein anderer: die Herausforderung, mit drei verschiedenen Teams die Champions League zu gewinnen.