Mit Erzrivalen solidarisch

Barca-Präsident hält an Super League fest

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Die Super league ist vorerst abgewendet. Die spanischen Top-Klubs Barcelona und Real Madrid halten den Milliarden-Bewerb dennoch für 'absolut nötig'.

In der Frage der umstrittenen Super League ziehen die beiden spanischen Erzrivalen Real Madrid und FC Barcelona weiter an einem Strang. Nach Real-Präsident Florentino Perez sprach sich am Donnerstag auch Barcelona-Boss Joan Laporta energisch für die Einführung des neuen europäischen Wettbewerbes aus. Sein hoch verschuldeter Club nannte die Liga in einer Stellungnahme am Abend eine historische Chance, die finanzielle Nachhaltigkeit des Fußballs sicherzustellen.

"Die Super League ist nötig. Es ist absolut nötig, dass wir große Clubs, die einen beträchtlichen Teil der Ressourcen beitragen, auch ein Wort mitreden bei der Verteilung der Einnahmen", sagte Laporta dem katalanischen Fernsehsender TV3. Der Plan sei nach wie vor auf dem Tisch. "Er existiert." Man sei aber "offen für einen offenen Dialog mit der UEFA", betonte der Clubchef.

Barcelona-Präsident Joan Laporta mit Real-Madrid-Präsident Florentino Perez

Bosse unter sich: Barca-Präsident Laporta und Real-Madrid-Präsident Perez stärken sich den Rücken.

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× Barcelona-Präsident Joan Laporta mit Real-Madrid-Präsident Florentino Perez

Laporta äußerte sich optimistisch, dass man eine Einigung werde erreichen können, die alle Seiten zufriedenstelle. Man strebe weder die Abschaffung der nationalen Ligen noch der Kriterien des sportlichen Verdienstes an. "Aber wir brauchen mehr Ressourcen, damit dies (der Fußball) eine großartige Show bleibt." Vor allem die "sehr hohen Gehälter" der Spieler seien eine große Last für die Top-Clubs.

Fan-Abstimmung dür Super League

Nach erstem Widerstand gegen die am Montag veröffentlichten Super-League-Pläne hatte Laporta Anfang der Woche angekündigt, die Mitglieder über eine Teilnahme abstimmen lassen zu wollen. Der 58-Jährige war erst Anfang März ins Präsidentenamt zurückgekehrt, das er bereits bis 2010 innegehabt hatte. Der Club soll laut spanischen Medienberichten bis zum Vorjahr bereits einen Schuldenberg von über einer Milliarde Euro angehäuft haben.

Die heftigen Reaktionen sind aber auch dem FC Barcelona nicht entgangenen. Es sei eine "tiefergehende Analyse" davon notwendig, was dazu geführt habe, hieß es in einer Stellungnahme des Clubs. "Solche Analysen brauchen Zeit und die notwendige Gelassenheit, keine überstürzten Maßnahmen zu setzen." Es wäre ein "historischer Fehler gewesen, die Möglichkeit auszuschlagen, als Gründungsmitglied Teil dieses Projektes zu sein".

LaLiga: Keine Sanktionen für Gründerklubs

Spaniens Profi-Liga teilte unterdessen am Donnerstag mit, es werde keine Sanktionen gegen die drei Super-League-Gründerclubs des Landes geben. Atletico Madrid war bereits am Dienstag wieder abgesprungen. "Wir erwägen keine Sanktionen. Alle wollen, dass nun Köpfe rollen, aber wir haben unsere Abläufe", sagte Liga-Chef Javier Tebas. Die betroffenen Clubs seien "von den eigenen Fans schon genug bestraft" worden. "Ihr Ruf ist beschädigt."

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