Vor dem EM-Qualispiel zwischen Türkei und Island kommt es zum Eklat.
128 Menschen starben in Ankara bei einem Anschlag auf eine Friedensdemo. Vor dem EM-Qualifikationsspiel zwischen der Türkei und Island (1:0) sollte den Opfern mit einer Schweigeminute gedacht werden. Eine schöne Geste, die zu einem Skandal wurde, denn von den Zuschauerrängen schallten Pfiffe und Buhrufe durch das Stadion in Konya, knapp 200 Kilometer vom Unglücksort Ankara entfernt.
Konya ist eine traditionelle Hochburg der umstrittenen islamistischen "Milli Görüs"-Bewegung, aus der auch der türkische Präsident Erdogan stammt. Für einige der Bewohner Konyas sind die Opfer des Terroranschlags ein Feindbild.
Immerhin zeigte der türkische Nationaltrainer Fatih Terim nach dem Spiel und der damit verbundenen Qualifikation für die EURO 2016 Größe: "Ich wünschte, wir hätten die Qualifikation verpasst und keines unserer Kinder wäre gestorben."