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Nach der Lektion durch die SSC Napoli war Oliver Glasner bedient. "Heute tut es weh. Wir sind brutal enttäuscht", sagte der Trainer der Eintracht, nachdem Italiens Meister in spe einen verdienten 2:0-Auswärtssieg im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League aus Frankfurt entführt hatte.

Gleichzeitig betonte Glasner, der den Serie-A-Leader im Vorfeld als "anti-italienische Mannschaft" bezeichnet hat, dass noch nicht alles verloren sei. Man werde nicht "als Touristen mit der weißen Fahne ins Maradona-Stadion in Neapel einlaufen". Im Fußball sei alles möglich.

Viel deutet jedoch nicht darauf hin, dass die Frankfurter in Neapel noch jubeln dürfen. Mit Randal Kolo Muani wird auch ihr gefährlichster Spieler fehlen. Der französische Teamstürmer kam nach einer knappen Stunde Spielzeit einen Schritt zu spät, traf seinen Gegenspieler unglücklich am Knöchel und musste mit Rot vom Feld. Für Glasner eine überzogene Entscheidung des portugiesischen Schiedsrichters Artur Dias. Kolo Muani fehlt jedenfalls im Rückspiel am 15. März.

Der einst beim VfL Wolfsburg durchgefallene Victor Osimhen (40.) und Giovanni di Lorenzo (65.) schossen vor 47.500 Zuschauern den hochverdienten Sieg für die Neapolitaner heraus. Die Elf von Luciano Spalletti ließ sich nur in der ersten Viertelstunde von der Kulisse beeindrucken und drehte dann auf. Der mittlerweile im dreistelligen Millionenbereich gehandelte Nigerianer Osimhen, der Mexikaner Hirving Lozano und der Georgier Khvicha Kvaratskhelia wirbelten die hessische Abwehr gehörig durcheinander. Eintracht-Keeper Kevin Trapp wehrte einen Elfmeter von Kvaratskhelia ab, wenige Minuten später war Osimhen aber zur Stelle.

Götze-Blackout leitet Niederlage ein

Dem 0:1 ging ein Patzer von Mario Götze voraus. Insgesamt habe man "zu viele Fehler gemacht", sagte Glasner. "Daraus müssen wir lernen. Das werden wir tun." Götze meinte: "Wir müssen das Ganze erst einmal verarbeiten." Abschreiben wollte er die Eintracht aber noch nicht. "Wir wissen, dass auch auswärts alles möglich ist. Neapel hat bei uns zwei Tore geschossen, warum sollten wir das nicht dort schaffen", kündigte der 30-Jährige an.

Napoli präsentierte sich in Frankfurt als Team ohne Schwächen. Dass die "Azzurri" unangefochten an der Spitze der Serie A stehen, überraschte an diesem Abend in Frankfurt keinen. Der Club steht erstmals vor dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Trainer Spalletti war "glücklich" über die Vorstellung seiner Elf. Er sah die Aufstiegschancen nun dennoch bei 50:50. "Weil es noch immer ein Spiel gibt. Wir müssen überaus demütig bleiben", hielt Spalletti fest. "Arroganz ist der größte Feind." Im Stadio Diego Armando Maradona darf davon ausgegangen werden, dass die heimischen Fans ihre Elf aber zum Aufstieg treiben wollen.

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