Europa League

Sturm Graz will in Bergamo die Aufstiegschance wahren

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Der Vizemeister möchte die Aufstiegschance in der Europa League gegen den italiänischen Ligafünften Atalanta wahren. "Um zu überraschen, brauchen wir eine kollektive Topleistung", wusste Sturm-Trainer Christian Ilzer vor dem Spiel der vierten Runde am Donnerstag (21.00 Uhr/live ServusTV, Sky).

Es waren einige Nackenschläge für die erfolgsverwöhnte Truppe von Christian Ilzer in den letzten Tagen zu verdauen! Doch der Verlust der Tabellenspitze nach der 1:3-Pleite gegen den LASK wird die Grazer weniger schmerzen, als die Tatsache, dass Fußball-Österreich noch über die Vorfälle rund um das Cup-Achtelfinale gegen den GAK spricht. Zur Erinnerung: Gewaltbereite „Fans“ zettelten eine Massenschlägerei an und verletzte einen Polizisten. Sturm-Präsident Jauk entschuldigte sich öffentlich bei den „Opfern“. Die Konsequenz: Sturm belegt manche Ultras mit einem Stadionverbot.

Für Sturm ist in Gruppe D noch alles drinnen

Die Grazer liegen mit vier Punkten gleichauf mit Sporting und drei Punkte hinter den noch unbezwungenen Italienern, die am Donnerstag eine Vorentscheidung schaffen könnten. Rakow - mit den Polen duelliert sich Sturm in der 5. Runde zuhause - hält bei einem Punkt. Der Gruppensieger steht im Achtelfinale, der Zweite im Sechzehntelfinale gegen einen Gruppendritten der Champions League, der Dritte in der Zwischenrunde der Conference League. Ilzer sagte zur Tabellensituation: "Zutrauen müssen wir uns immer das Maximum."

Kapitän Stefan Hierländer fehlt wegen Rot-Sperre

In personeller Hinsicht sind die Vorzeichen für die knifflige Aufgabe im prognostiziert regnerischen Bergamo nicht die besten. Otar Kiteishvili reiste nur aus teaminternen Gründen mit nach Italien, der Ideen- und Taktgeber im Mittelfeld kann wegen einer gereizten Achillessehne weiter nicht spielen. Seedy Jatta, der im Angriff die wichtigen Tiefenläufe machen soll, zog sich im Derby gegen den GAK einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. Auch Kapitän Stefan Hierländer fehlt gesperrt.

Im Hinspiel erkämpfte Sturm ein 2:2-Remis

Hinzu kommt, dass wichtige Akteure mit ihrer Form fremdeln. Manprit Sarkaria ist seit einem Monat torlos und verschoss zuletzt zwei Elfmeter. Tomi Horvat saß vor Kiteishvilis Ausfall hauptsächlich auf der Bank. Selbst Jon Gorenc Stankovic scheint seinem enormen Pensum aktuell Tribut zu zollen. Die Lust zur Attacke hat der slowenische Mittelfeldabräumer aber nicht eingebüßt. "Wir haben im Hinspiel (2:2, Anm.) mit einem Mann weniger gezeigt, dass wir mit Atalanta mithalten können. Wir müssen mit Mut auftreten, wollen den Sieg holen.

"Göttin" aus Bergamo ist ebenfalls verwundet

Die "Gazzetta dello Sport" rief am Tag vor dem Spiel "Allarme Atalanta" aus und schrieb von einer "Notbesetzung" für das wichtige Spiel. Innenverteidiger Giorgio Scalvini, Außenverteidiger Matteo Ruggeri und Offensivmann Charles De Ketelare fallen demnach neu aus. Natürlich steht den Bergamasken unverändert hohe Qualität zur Verfügung. Luis Muriel etwa, der in Graz doppelt traf, kam bei der 1:2-Heimniederlage am Wochenende gegen Salzburgs Champions-League-Gegner Inter Mailand erst zehn Minuten vor Schluss ins Spiel.

"Sturm ist eine schnelle Offensivmannschaft"

Gian Piero Gasperini betonte die Möglichkeit, den Aufstieg schon früh praktisch fixieren zu können. "Aber es ist noch alles zu bestätigen und somit zu erobern", sagte Atalantas Trainer. "Sturm hat in Österreich einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht, auch in technischer Hinsicht, als sie nur zu zehnt waren: Sie sind eine schnelle Offensivmannschaft, daran ändern die jüngsten Ligaergebnisse nichts. Wir werden den größten Respekt brauchen."

"Gibt nichts Cooleres im Fußball"

Ilzer stellte seine Balljäger auf ein laufintensives Spiel gegen eine ballsichere Mannschaft ein. "Wir müssen vorbereitet sein, dass sie zuhause noch mehr Selbstverständlichkeit in ihr Spiel bringen werden und wir längeren Passstrecken nachlaufen müssen." David Affengruber freute sich auf ein Karriere-Highlight. "Ein Flutlichtspiel gegen einen Topverein der Serie A - es gibt nichts Cooleres im Fußball. Wir wollen Punkte mitnehmen und zeigen, wer wir sind", sagte der Sturm-Verteidiger. Gespielt wird in einem wegen Umbaus nur knapp 15.000 Fans fassenden Stadion. Der Auswärtssektor wird prall gefüllt sein. Auch die Kapazität des Gästesektors ist auf 750 beschränkt.

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