1:3-Pleite

Ivanschitz' traurigster Geburtstag

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Zum 25. Geburtstag von Teamkapitän Andi Ivanschitz gab es keine Geschenke.

Seinen 25. Geburtstag hätte sich Andreas Ivanschitz wohl anders vorgestellt. Der Kapitän der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft hatte sich am Mittwoch zu seinem runden Jubiläum nichts sehnlicher als einen Sieg gegen Serbien gewünscht, am Ende aber blieb eine 1:3-Schlappe im ausverkauften Happel-Stadion und die traurige Erkenntnis, dass die Hoffnung des Burgenländers auf seine erste WM-Teilnahme schon nach vier Qualifikationsspielen ausgeträumt ist.

Der Linksfuß stemmte sich zwar gegen die Niederlage und versuchte phasenweise, Ordnung ins zerfahrene Spiel der Österreicher zu bringen - das änderte aber nichts daran, dass ihm sein 47. Auftritt im Nationalteam (7 Tore) als einer der bittersten in Erinnerung bleiben wird.

Stark begonnen, stark nachgelassen
Dabei hatte die neue Länderspiel-Saison so gut für den Panathinaikos-Legionär begonnen. Im August erreichte Ivanschitz, der bei der EURO 2008 enttäuscht hatte, mit seinen Kollegen ein 2:2 in Nizza gegen Weltmeister Italien, Anfang September folgte der Traumstart in die WM-Qualifikation mit einem 3:1 in Wien gegen Frankreich, wobei der Ex-Rapidler mit einem sicher verwandelten Elfmeter für den Endstand verantwortlich zeichnete.

In diese Zeit fiel auch ein persönliches Erfolgserlebnis von Ivanschitz bei der ÖFB-Auswahl. Wenige Tage vor dem Frankreich-Match wurde er in einer mannschaftsinternen Wahl als Kapitän bestätigt, obwohl seine Position von Teamchef Karel Brückner unmittelbar nach dessen Amtsantritt infrage gestellt worden war.

Der richtige Kapitän?
Es war nicht das erste Mal, dass Ivanschitz Eignung zum ÖFB-Spielführer angezweifelt wurde. Schon als er vor über fünf Jahren - damals noch als Teenager - von Hans Krankl die Schleife aufgebürdet bekam und damit zum jüngsten österreichischen Teamkapitän aller Zeiten avancierte, gab es kritische Stimmen wie etwa jene von Teamkollegen Emanuel Pogatetz bei dessen scharfer Kritik im Herbst 2006, die Ivanschitz nie wirklich zum Verstummen brachte.

Zu unkonstant waren seine Leistungen im ÖFB-Trikot, zu wenig ausgeprägt seine Eigenschaft, mit harten Worten öffentlich Missstände anzuprangern und zu karg seine Erfolge als Vereinsspieler. Zwar debütierte er schon als 16-Jähriger in der Kampfmannschaft von Rapid und wurde mit den Hütteldorfern 2005 Meister und Champions-League-Teilnehmer, aber dann geriet die Karriere ins Stocken.

Wechselspiele
Sein Wechsel zu Red Bull Salzburg im Jänner 2006 ließ die Emotionen hochgehen. Zu allem Überdruss konnte der Burgenländer in der Mozartstadt nie wirklich Fuß fassen und entschied sich ein halbes Jahr später für einen Transfer zu Panathinaikos, doch auch in Athen blieb ihm bisher der ganz große Durchbruch verwehrt. Nicht nur, dass mit "Pana" Titel ausblieben, schaffte es Ivanschitz bisher auch nicht, sich als echter Stammspieler zu etablieren.

Seit über zwei Jahren kämpft der Spielmacher um seinen Fix-Platz in Athen. Das dazu dringend nötige Selbstvertrauen konnte er sich bei diesem WM-Quali-Doppel mit der Blamage auf den Färöern und der Niederlage gegen Serbien nicht holen.

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