Rapid-Verteidiger endlich wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Verletzungsgeplagter Teamspieler lernte aus dem letzten Kreuzbandriss.
Markus Katzer ist fast wieder der Alte. Der Teamverteidiger absolviert beim Trainingslager in Belek ab Donnerstag praktisch bereits das volle Trainingsprogramm - viereinhalb Monate nach seinem Kreuzbandriss, den er sich Anfang September gegen Sturm Graz (0:1) zugezogen hatte. Seither hat Katzer akribisch an seinem Comeback gearbeitet und sich dabei die Erfahrungen seiner ersten schweren Knieverletzung im Frühjahr 2005 zunutze gemacht.
Fehler vermieden
"Ich habe viele Fehler, die ich beim ersten Mal
gemacht habe, nicht mehr gemacht. Daher ist es viel schneller gegangen",
erklärte Katzer im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Er habe
früher mit der Mobilisierung des Kniegelenks begonnen und dadurch auch den
Muskelschwund besser in den Griff bekommen. "Ich habe überhaupt keine
Probleme mehr. Das Knie fühlt sich so gut wie vor der Verletzung", sagte
Katzer vor dem Abflug nach Belek.
Dank an Rapids Reha-Abteilung
Grundlage für die schnelle Heilung
seien eine erfolgreiche Operation durch Clubarzt Benno Zifko und
erstklassige Möglichkeiten zur Therapie gewesen. 2005 hatte Katzer nach
seinem Kreuz- und Seitenbandriss noch mehr als sechs Monate pausieren
müssen. Diesmal waren es nur etwas mehr als vier. Bei seinem Comeback am
Dienstag im Testspiel gegen den Landesligisten Sollenau (1:0) hatte der
28-Jährige in der Schlussphase bereits einen Elfmeter vergeben.
Im Kopf frei
Der Kopf verursache allerdings keinerlei Probleme,
betonte Katzer. "Ich habe genug Erfahrung mit Verletzungen. Ich denke da
keine Sekunde mehr daran - auch nicht bei Zweikämpfen. Ich habe keine
Angst", versicherte der zehnfache ÖFB-Teamspieler. Schön langsam komme auch
die Sicherheit im Defensivverhalten wieder. "Ich merke von Training zu
Training Fortschritte. Das motiviert. Ich nähere mich immer weiter meinen
100 Prozent an. Ich bin selbst überrascht, wie gut ich körperlich beisammen
bin."
Frühjahrsstart als Ziel
In der Türkei stehen ab Freitag im
Zwei-Tages-Rhythmus gleich vier Testspiele gegen den FC Aarau, die HSV
Amateure, den FC Winterthur und den FC Wil auf dem Programm. Katzer wird
aber sicher nicht alle bestreiten. Stattdessen hat er den 16. Februar im
Visier, wenn der Rekordmeister in der ersten von nur 13 Frühjahrs-Runden bei
Schlusslicht SK Austria Kärnten gastiert. "Mecky kann ein ungemein wichtiger
Spieler für uns sein", meinte Rapid-Coach Peter Pacult.
Meistertitel möglich
Als Tabellenvierter mit nur einem Punkt
Rückstand auf das Führungstrio Sturm Graz, Austria Wien und Red Bull
Salzburg sieht Katzer die Hütteldorfer in einer guten Ausgangsposition. "Wir
hatten einen durchwachsenen Herbst und sind trotzdem noch sehr gut dabei.
Warum sollen wir also nicht Meister werden?", fragte der Linksverteidiger,
der sich vor der EURO auch über seine Zukunft im ÖFB-Nationalteam keine
Sorgen macht. "Wenn es körperlich passt, dann werde ich nicht anders spielen
als vorher."