"King Kev" warf nach nur acht Monaten das Handtuch. Grund waren Differenzen rund um Spielertransfers mit der Vereinsführung.
"King Kev" hat abgedankt. Nach nur knapp acht Monaten im Amt hat Kevin Keegan zum zweiten Mal nach 1997 beim englischen Premier-League-Club Newcastle United als Cheftrainer das Handtuch geworfen. Es handelte sich um einen Rücktritt im "Zeitlupentempo". Am Donnerstagabend stand sein Entschluss dann fest. Als Hauptgrund nannte Englands früherer Nationalspieler und -trainer Differenzen in der Frage, wer bei Spielertransfers das Sagen habe.
Wütende Fans
Während wütende Fans den St. James-Park
belagerten, zum Boykott aufriefen und Keegans sofortige Wiedereinsetzung
forderten, wiesen die Verantwortlichen um Club-Eigner Mike Ashley die
Verantwortung von sich.
Nun herrsche "Bürgerkrieg" bei den "Magpies", titelte die Boulevardzeitung "The Sun" am Freitag. Auch andere Blätter sagten Newcastle eine schwere Zukunft voraus. Keegan, der den Club bereits von 1992 bis 1997 erfolgreich geführt hatte, galt als "Heilbringer" für den nordenglischen Verein, der in den elf Jahren nach Keegans erstem Abschied sechs Trainer verschlissen hat.
Streit um Transfers
Der aktuelle Streit entzündete sich am
Verkauf von Leistungsträger James Milner. Einen Nachfolger konnte der Verein
bisher nicht verpflichten. Ein Dauerkonflikt zeichnete sich bereits kurz
nach Keegans neuerlicher Berufung ab, als Eigner Ashley dem Coach in Dennis
Wise überraschend einen Fußball-Direktor vorsetzte und zusätzlich einen
Vize-Vorstand für Transfers engagierte. Keegans Einschätzung, die Mannschaft
sei noch "eine Million Meilen" von den englischen Spitzenclubs entfernt, kam
zudem bei den Vereins-Verantwortlichen nicht gut an.