FIFA-"FairPlay"-Organisation behauptet, Kienast wäre für Spiele gegen Ghana und Frankreich gesperrt. ÖFB widerspricht.
Nach den Angaben der Fußball-Anti-Rassismusinitiative "FairPlay" droht Roman Kienast wegen einer rassistischen Beschimpfung eines dunkelhäutigen Gegenspielers in einem Meisterschaftsspiel mit seinem Klub Ham-Kam im November in Norwegen auch eine Länderspielsperre. "Kienast ist laut FIFA-Disziplinarreglement auch für die ÖFB-Länderspiele gegen Ghana (24. 3.) und Frankreich (28. 3.) gesperrt", hieß es am Montag in einer Aussendung.
Mindestsperre von 5 Spielen
Demnach informierte die FIFA in einem Schreiben "FairPlay", dass im Fall Kienast "grundsätzlich der Artikel 58 des FIFA Disziplinarreglements (FDC) gilt, der in Absatz 1 eine Mindestsperre von 5 Spielen vorsieht". Laut FIFA gilt eine gemäß dem Rassismus-Artikel 58 ausgesprochene Sperre "auf allen Ebenen."
Zum Zuschauen verurteilt
Nach den beleidigenden Äußerungen von Kienast, der zunächst erstmals in den Teamkader berufen worden war, dann aber wegen einer Knöchelverletzung doch für das einwöchige Trainingslager auf Malta absagte, wurde der 22-Jährige vom norwegischen Fußballverband (NFF) für die ersten drei Pflichtspiele der neuen Saison gesperrt.
ÖFB glaubt nicht an Sperre
Für den ÖFB hatte sich noch vor einigen Tagen Teammanager Werner Germ über die rechtliche Situation erkundigt. "Uns wurde vom norwegischen Verband mitgeteilt, dass die Sperre nur auf nationaler Ebene gilt. Laut FIFA-Rechtsabteilung kann die Sperre nur für internationale Partien ausgeweitet werden, wenn sie an die FIFA weitergegeben wird, was bis jetzt noch nicht passiert ist", sagte ÖFB-Pressesprecher Peter Klinglmüller. Dessen Kollegen von der ÖFB-Rechtsabteilung werden sich in den kommenden Tagen weiter mit diesem Thema beschäftigen.